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Der Briefwechsel

Der Briefwechsel

Titel: Der Briefwechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Peter-Unseld Handke
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Handke werde ich schreiben und dann seine Bestätigung einholen. Das ist eine wichtige Nachricht, die ich mitbringe. [Die gemeinsame Lesung fand nicht statt.]«
2
P. H., Der Krieg ist nicht vorbei. Hermann Lenz : »Neue Zeit« , in: Die Zeit , 30. Mai 1975; wiederabgedruckt in: P. H., Das Ende des Flanierens , S. 61-69.
    [234; Anschrift: Paris]
    Frankfurt am Main
    1. Juli 1975
    Lieber Peter,
    heute wird also der Suhrkamp Verlag 25 Jahre alt, und im Rahmen unseres Jubiläums-Programms erscheint »Falsche Bewegung«. Du weißt, wie ungemein ich mich freue, das Buch veröffentlichen zu können, und ich hoffe, daß wir ihm zu einem guten Echo verhelfen.
    Wir druckten eine Auflage von 20.000 Exemplaren, Ladenpreis DM  4,–, Honorar 7 %, das wie üblich abgerechnet; Du kannst über 80 Freiexemplare verfügen, Frau Zeeh hat
293 Dir zunächst 5 Exemplare geschickt, bitte verfüge über den Rest. 1
    Herzlich
    Dein
    [Siegfried Unseld]
    1
P. H., Falsche Bewegung , erschien am 25. Juni 1975 als Band 258 der suhrkamp taschenbücher .
    [235]
    [Paris]
    30. September 1975 1
    Lieber Siegfried,
    mir kommt es vor, dass wir schon lang nichts mehr voneinander gehört hätten – und ich bin ja auch ein paar Wochen gleichsam für mich selber verschollen gewesen. Ich war in Österreich und machte mir Gedanken, verzagte und weniger verzagte, über das Buch, das ich in einem Jahr anfangen möchte. Ich bin viel gegangen, radgefahren, habe aber ganz sicher zu viele Wiener Schnitzel und Backhendl gegessen. Ich habe auch Thomas Bernhard gesehen und an einem schönen Abend in seinem Hof Most getrunken. Seit 2 Wochen sind wir wieder in Paris, und es gibt eine ruhige Stimmung mit einer Art Zufriedenheit, ich lese viel, vor allem den Eichendorff und den Eric Ambler, die sich ja beide nicht schlecht ergänzen. Gern würde ich in diesem Jahr noch ein Filmdrehbuch schreiben können, damit ich etwas anderes gemacht hätte als nur Aufsätze und Artikel. Dass ich zur Suhrkamp-Buchwoche nichts Aktives beigetragen habe, wirst Du mir hoffentlich nicht übel genommen haben. Es ist halt das starke und unabweisbare Gefühl, im Moment bei öffentlichen Veranstaltungen als Mitwirken
294 der nicht am Platze zu sein. Und müsste ich mich zwingen, würde alles an und in mir tonlos. Aber als Zuschauer und Zuhörer wäre ich bei der Buchmesse gern dabei. Ob wir uns einmal ein wenig sehen werden?
    Herzlich,
    Dein Peter
    1
Der Brief trägt den handschriftlichen Vermerk von dritter Seite: »inzwischen mündlich erl[edigt]«.
    [236; handschriftlich]
    [Paris]
    24. Oktober 1975
    Lieber Siegfried,
    ich schreibe, weil ich ganz gern den Rest meines Darlehens, das mir der Verlag vor 4 Jahren gegeben hat, jetzt auf einmal zurückzahlen möchte. Es ist mir der (eingefleischte) Gedanke unangenehm, Schulden zu haben. Es müßten so zwischen 40 und 45.000 Mark sein. Wie kann ich die zurückzahlen, möglichst bald?
    Und laß mir doch ein paar Bücher schicken hierher, das von P. Weiss, und die Übersetzungen aus dem Spanischen, bitte. Auch »Korrektur« von Bernhard würde ich gern lesen. (Und Lyrik!)
    Ich freue mich, Dich im November hier zu sehen. Grade ist es hier (Vormittag) sonnig geworden, plötzlich, und ich hoffe, daß es bis November so bleibt. Jetzt gehe ich in die österreichische Botschaft den Nationalfeiertag feiern, wo ja noch andre sinnlos herumstehen werden.
    Herzlich, und vielen Dank, auch an Deine Frau, für Frankfurt, 1
    Dein Peter
    1
295 P. H. hielt sich während der Buchmesse zwischen dem 7. und 13. Oktober 1975 in Frankfurt auf.
    [237; Anschrift: Paris]
    Frankfurt am Main
    29. Oktober 1975
    Lieber Peter,
    habe Dank für Deinen Brief vom 24. Oktober 1975. Das Darlehenskonto schließt per 31. 12. 1975 mit einem Betrag von DM  45.937,–. Dein Autorenkonto hier ist im Augenblick glatt, d. h., wir haben alle Zahlungen überwiesen, jedoch wird ja per 31. 12. 1975 sich wieder eine Summe ergeben.
    Ich werde am 19. November mit dem Flugzeug nach Paris kommen. Vielleicht sollten wir uns gleich am Nachmittag und Abend verabreden. Am nächsten Tag bin ich dann mit lateinamerikanischen Autoren und mit Beckett zusammen. 1
    Ich schicke Dir »Montauk« von Max Frisch, Bernhard »Korrektur«, Hohl, »Bergfahrt« und die beiden Bücher von Puig und Scorza. Und sehr ans Herz lege ich Dir die Gedichte von Rainer Malkowski. 2
    Herzliche Grüße
    Dein
    [Siegfried Unseld]
    1
Im Reisebericht Paris, 20./21. November 1975 , ist vermerkt: »So kurz die

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