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Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Titel: Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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Gleichzeitig hatte er aber nichts gegen meine Affäre mit Lukas, zumindest anfangs, als wir uns noch nicht so gut kannten. Nach unserem Dreier habe ich dann für die Liebe einen Monat Abstinenz verordnet und danach gehörten wir nur uns. Wie sehr er sich insgeheim Sorgen gemacht hat, zeigt ja die ganze Aktion mit Benny und dem Schichtleiter und dem bescheuerten Treuetest. Mit Lukas habe ich ausführlich über alles gesprochen, was da vorgefallen ist. Nicht einmal da hatte ich das Gefühl, dass er mich in irgendeiner Weise verurteilt. Nicht mal, als er die Videos im Netz entdeckt hat. Und auch, als er schließlich wieder nach Hause gefahren ist und ja irgendwie schon klar war, dass wir jetzt ein Paar sind, kam nicht ein ermahnendes Wort. Derjenige, der hier ein Problem hat, bin ich selbst. Ich hab allerdings gleichzeitig das Problem, dass ich mich an meine eigenen romantischen Vorstellungen von einer treuen Liebesbeziehung nicht halten kann. Mein Sexschicksal meint es ganz einfach nicht gut mit mir …
    „Soviel zu grübeln?“, unterbricht Benny meine Gedanken. Der Zug ist glücklicherweise ziemlich leer und wir haben ein Abteil für uns allein. Noch ein Grund, nicht erst morgen zu fahren.
    „Was interessiert’s dich?“
    „Mein Arsch brennt. Ich denke, ich darf mich für die Person interessieren, die dafür verantwortlich ist.“
    „Das wär mir neu, dass du dich auch noch für die Person hinter dem Schwanz interessierst. Ich dachte, du bist mit der reinen Mechanik bereits ausgelastet. Berufskrankheit halt – immer schön aufs Wesentliche konzentrieren …“
    „Du kennst dich schon gut aus. Ich bin mir sicher, dass du ein guter Darsteller wirst.“
    Und damit hat er mich wieder. Sprachlos sitze ich da, während der Zug endlich an Fahrt aufnimmt und laut durch eine uninteressante Landschaft rauscht. Wie macht der Kerl das nur ständig? Exakt den wunden Punkt getroffen. Denn seit Lukas wieder nach Hause ist, habe ich fast ununterbrochen darüber nachgedacht, ob ich überhaupt für eine Beziehung geeignet bin. Nach den zwei Wochen kann ich ganz bestimmt sagen, dass ich in ihn verliebt bin. Ich sehne mich danach, endlich wieder mit ihm zusammen sein zu können. Aber kann eine dauerhafte Beziehung funktionieren, wenn einer andauernd von einem ins nächste Sexabenteuer rutscht? Das Blöde ist, ich will das ja nicht mal – aber ich finde es dann doch geil. Will ich Lukas das wirklich antun?  
    „Du bist verliebt, was?“ Benny reißt mich erneut aus meinen Gedanken.
    „Oh, ein Satz, der nichts mit Schwänzen zu tun hat. Wie kommen wir denn jetzt darauf klar?“
    „Immerhin hast du in den Wochen mit mir an Schlagfertigkeit gewonnen. Sag danke!“
    „Du kannst mich mal!“
    „Genau deshalb habe ich mich so beeilt. Du schuldest mir noch einen Liebesdienst von der Hinfahrt.“
    „Ach, ist das so?“
    „Ja, den heißen Blick habe ich nicht vergessen. Das war ein Versprechen! Und Schlampen wie wir müssen uns an den Ehrencodex halten und die Schuld begleichen!“
    „Vergiss es!“
    „Wir haben ein Abteil für uns …“ Benny lächelt mir siegessicher zu. „Sag mir nicht, dass dein Pornodarstellerherz da nicht höher schlägt – oder dein Schwanz, falls du kein Herz hast.“
    „Warum bist du so ein Arschloch?“
    „Vielleicht, weil du so leicht zu durchschauen bist und ich eine sadistische Ader habe.“
    Ich denke daran, wie er mich im Schichtleiterbüro gefesselt und dann genommen hat. Das Schlimme ist ja, dass dieser blöde Wichser wirklich recht hat. Irgendwas stimmt doch nicht mit mir, dass ich das auch noch geil finde!
    „Du denkst zu viel.“ Bennys Stimme klingt ekelhaft versöhnlich.
    „Und du vielleicht zu wenig!“
    „Auch das kommt vor. Allerdings bin ich nicht derjenige, der ständig seine Mitmenschen unterschätzt.“  
    Verdammt! Wie ich diesen Kerl hasse! Vor allem, wenn er recht hat. Wenn Benny nicht aufmerksam wäre und immer gleich fünf Schritte weiter denken würde, wäre es ihm wohl kaum möglich, mich scheinbar spielend zu berechnen. Ich dagegen hab mich nicht nur einmal für schlau gehalten, um dann ein blödes Gesicht zu machen.  
    „Wenn du so schlau bist, warum machst du dann so einen Scheiß?“ Ich will es jetzt wirklich wissen. „Warum Pornos? Warum dieses ganze beschissene Spielchen? Welcher normale Mensch lässt sich auf so ein Angebot ein und hat mit jemandem gegen seinen Willen Sex?“
    „Oh, ich wollte doch!“
    „Ich meine mich!“
    „Ach, hatte ich mit dir Sex

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