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Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Titel: Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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geworfen, das Hemd halb aufgeknöpft und die Hände vor seinem nassen Halbsteifen.
    Als ich aufstehe, greift mir Marco an den Schwanz.
    „Schon gut, lass mal.“ Ich habe keinen Bock, ebenfalls noch zu kommen. Das käme mir schäbig vor. Ich wollte Lukas vertreiben und nicht wirklich Spaß haben. „Lass uns fahren.“
    Ich ziehe meine Klamotten über und gebe den Fahrstuhl frei. Langsam setzt er sich wieder in Bewegung.
    Schweigend fährt Marco in die City. Er will tatsächlich mit mir Klamotten einkaufen. Okay, die Aktion im Aufzug gerade hat wohl endgültig entschieden, dass ich diesen Weg gehen werde. Wenn ich also die nächsten sechs Monate meines Vertrags bei K&K arbeiten will, muss ich mich kleidertechnisch notgedrungen anpassen.  
    Wir sind bis nach Geschäftsschluss beschäftigt. Marco lässt sich nicht nur alle Klamotten vorführen, er hilft mir auch beim Umkleiden. Und ganz nebenbei treiben wir es noch mal miteinander. Als wir wieder im Wagen sitzen, komme ich mir vor wie eine Nutte. Marco hat so viele Anziehsachen gekauft, dass ich ganz sicher für alle Situationen in der Agentur stets bestens angezogen sein werde. Mir ist es ziemlich unangenehm. Doch ich schweige. Als Marco aber den Weg zu sich nach Hause einschlägt, korrigiere ich ihn.  
    „Fahr bitte zur WG, ich muss da noch was erledigen.“
    Wenn Marco überrascht ist, lässt er es sich nicht anmerken. Da er auch nichts sagt, halte ich ebenfalls den Mund und schaue zu, wie die Lichter der Stadt an mir vorbeirasen.
    Schließlich stehe ich zum zweiten Mal heute mit einem flauen Gefühl im Magen vor der Haustür. Marco wartet hinter mir im Wagen. Weil ich nicht will, dass er merkt, wie schwer es mir fällt, flüchte ich mich schnell rein. Vor der Wohnungstür bleibe ich schon länger stehen. Diesmal – mit klebrigem Hintern und feuchten Schenkeln – habe ich sogar noch mehr Grund zu zögern. Aber es hilft alles nichts. Lukas wollte mit mir reden und das muss ich jetzt hinter mich bringen.
    Die Tür zu meinem Zimmer ist geschlossen. Sogar Mareks Tür ist zu, ebenso wie die von Lukas. Offenbar haben sich alle Bewohner entschieden, allein sein zu wollen.
    Zaghaft klopfe ich an.
    „Ja?“, höre ich Lukas mürrisch rufen.
    Ich öffne die Tür. „Darf ich reinkommen?“
    Lukas’ Gesicht hellt sich ein wenig auf, fällt aber dann sofort wieder in sich zusammen. „Klar, warum denn nicht?“
    Offenbar freut er sich, dass ich da bin, gleichzeitig versteht er meine Frage genau so, wie sie zu verstehen ist. Ich bin hier nicht mehr zu Hause und frage nun wie ein Gast um Erlaubnis.
    „Du wolltest, dass wir noch mal reden.“
    Lukas sieht mich eine Weile an. „Ich glaube, da gibt es nicht mehr viel zu besprechen, oder?“ Er schaut mich weiter prüfend an. „Du hast bereits alles entschieden.“
    „Lukas, ich …“
    „Du musst dich nicht erklären. Vielleicht habe ich das alles auch falsch eingeschätzt. Manchmal ist man halt nicht man selbst, wenn man – verliebt ist.“
    Das klingt so enttäuscht und verletzt, dass mir die Worte fehlen. Ich begreife, dass ich jetzt auch nicht mehr der Richtige bin, der da trösten kann. Wie könnte ich mich mit feuchter Hose und Marco vor der Tür guten Gewissens zu ihm legen und ernsthaft Trost spenden?
    „Ich an deiner Stelle hätte es vielleicht genauso entschieden“, fährt Lukas fort. „Du wirst Marco an der Uni ohnehin ständig über den Weg laufen. Es ist schwachsinnig von mir, da kindisch zu sein. Und du hast recht, was den Job angeht. Es ist eine einmalige Gelegenheit. Du verdienst Geld – und ich bin sicher, dass Marco spendabel ist …“
    Jetzt fühle ich mich noch mehr wie eine Nutte. „Das ist nicht kindisch“, sage ich lahm. Nein, es ist absolut nicht kindisch, vom Partner zu verlangen, dass er dem Ex aus dem Weg geht. „Lukas, ich – ich bin einfach – kaputt irgendwie.“  
    „Ja, vielleicht.“ Er lächelt gequält. „Wenn es dir das leichter macht, dann ist es okay.“
    „Was heißt leichter? Mir fällt überhaupt nichts leicht hier!“  
    „Das ist dumm, weil ich nämlich noch was zum Tragen für dich habe.“ Lukas deutet neben den Schreibtisch. Erst jetzt sehe ich, dass er all meine Sachen in Plastiktüten zusammengepackt hat, nebst dem Karton mit Marcos Schwanznachbildung. Ich schlucke. Jetzt kann ich wirklich nichts mehr sagen. Total benommen gehe ich durch den Raum, nehme die Taschen und taumle aus dem Zimmer. Erst im Treppenhaus fängt mein Herz an zu rasen und ich bekomme

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