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Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Titel: Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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auf. Interessant, was man so erfährt. Und tatsächlich komme ich mir gerade ziemlich durchleuchtet vor. Sören sieht mich so an, als wolle er mir sagen, dass er Bescheid weiß. Nicht nur, dass ich den Job Marco zu verdanken habe, weil er mein Ex ist, ich werde auch nicht gefeuert, weil ich weiterhin mit ihm Sex habe.
    Ich lenke das Gespräch auf weniger verfängliche Themen und lasse mir von Sören erzählen, was er so den ganzen Tag zu tun hat. Als wir zehn Minuten später in der Coffee Bar stehen, will er mir meinen Kaffee ausgeben. Ich lehne dankend ab, aber er besteht darauf. Also warte ich auf ihn. Blöd, dass ihm das Jackett über den Hintern reicht, sonst könnte ich ihn jetzt super abchecken. Immerhin bin ich mir seit heute absolut sicher, dass Sören nicht auf Frauen steht – zumindest nicht ausschließlich. Die Blicke seit gestern, seine Kommentare und jetzt das nette Lächeln …  
    „Danke!“ Ich nehme meinen Becher entgegen.
    Auf dem Rückweg versuche ich, ein wenig was über ihn herauszufinden. „Wie lang bist du eigentlich schon dabei?“
    „Jetzt seit sechs Wochen.“
    „Und was hast du vorher gemacht?“
    „Was Ähnliches. War aber eine kleine Agentur.“
    „Und sonst so?“
    „Wie und sonst?“
    „Ich studiere nebenbei. Machst du noch was?“
    „Nein.“ Sören schlürft seinen Kaffee.
    Ich brauche nicht lange, um zu begreifen, dass der Kerl zwar möglicherweise ein leichtes Interesse für mich hat, aber nicht wirklich über sich reden will. Ich verkneife mir daher auch alle weiteren Fragen zum Privatleben.
    Als wir später im Aufzug zurück nach oben fahren, seufzt er: „Das war’s mal wieder mit der Pause.“
    „Ja, leider ziemlich kurz.“ Ich versuche, einen leisen Unterton mit hineinzulegen. Nicht zum ersten Mal heute frage ich mich, wie Sören wohl unter dem Anzug aussieht. Und sooo kurz ist die Pause dann doch nicht, dass man das nicht beizeiten herausfinden könnte …
    Sören lächelt, was genauso alles bedeuten kann und auch nichts. Irgendwie bleibt der Typ faszinierend profillos. Immerhin weiß ich, dass er auf Anzüge steht – und zur Not auch auf ausgelatschte Turnschuhe und Pissjeans. Ich schmunzle.
    „Na dann, gutes Schaffen“, sagt er noch, als wir das Büro betreten.
    „Jo“, antworte ich knapp. Toddy guckt schon so neugierig, da will ich mich lieber ein wenig bedeckt halten.
    Eine halbe Stunde später ruft Marco an. Aber nicht bei mir, sondern bei Toddy.
    „Du sollst hoch zum Chef.“ Er zeigt ein vielsagendes Augenbrauenspiel. „Er will, dass du deine Arbeiten von heute mit hochbringst.“
    Ich bin mir sicher, dass Toddy jetzt von mir erwartet, dass ich nervös werde. „Ach du Scheiße!“ Ich gebe mir Mühe, möglichst schockiert zu wirken. Tatsächlich bin ich aber völlig entspannt. Ich weiß ja, was mich erwartet. Soweit kenne ich Marco, dass er nach dem gestrigen Aftermeeting – im wahrsten Sinne des Wortes – ab sofort jede Möglichkeit nutzen wird, um mich zu sehen.
    Sören scheint wieder vollkommen in seiner Arbeit versunken. Ich präge mir seinen ernsten Gesichtsausdruck ein und nehme mir vor, gleich an ihn zu denken.
    Ein paar Minuten später klopfe ich an Marcos Bürotür.
    „Ja“, ruft er leise und ich trete ein. Pascal steht vor dem Schreibtisch. Er hat einen Stapel Papier in der Hand und nickt gerade. Dann dreht er sich um und kommt zur Tür. Er lächelt mir höflich zu. Natürlich weiß er seit dem kleinen Bedienungsfehler der Sprechanlage, was hier läuft. Mir fällt auf, dass er wirklich schöne Augen hat. Ganz dunkles Braun, dazu lange Wimpern und ein wenig zu dicke Augenbrauen. Er zwinkert, bevor er an mir vorbeigeht und die Tür hinter sich schließt. Ich will schon den Schlüssel umdrehen, als Marco sich räuspert.
    „Lass bitte auf.“
    „Okay.“ Jetzt werde ich doch unsicher. Vielleicht will Marco ja tatsächlich mit mir über die Arbeit sprechen? Ich bleibe vor dem Schreibtisch stehen, meine Unterlagen in den Händen.
    „Gib her!“ Marco streckt die Hand aus und ich reiche ihm die Ausdrucke. Anstatt des Papiers greift er aber mein Handgelenk und zieht mich zu sich herum. Unsere Lippen treffen sich sofort. Ich schmecke Pfefferminz, als unsere Zungen einen aufgeregten Tanz hinlegen.
    „Die Tür ist nicht abgeschlossen.“ Meine Hände gleiten über die Beule in seiner Hose.
    „Ich weiß.“ Marco grinst. „Du hast mich doch mal gefragt, ob ich einen sexuellen Wunsch habe, weißt du noch?“
    „Das war, als ich dich noch

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