Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)
mir nicht gefallen“, schließt Marco nach sicher zwanzig Minuten. Meine Knie tun bereits ziemlich weh.
„Okay“, antwortet Sören matt. Verdammt, er tut mir richtig leid.
„Ich muss leider sagen, dass ich mir bei einer solchen Leistung keine langfristige Zusammenarbeit vorstellen kann.“
Ich vergesse kurz meinen Rhythmus und halte inne. Das darf doch nicht wahr sein! Kündigt Marco Sören etwa?
„Okay“, antwortet Sören wieder nur, diesmal noch leiser.
„Bring das bitte erstmal in Ordnung. Dann schauen wir, wie es in den nächsten Wochen so läuft, und sprechen noch mal miteinander.“
„Okay.“
Gut, Sören bleibt erst mal da. Aber ist er wirklich so schlecht? Ich blase weiter, jetzt ein bisschen schneller. Und plötzlich lehnt sich Marco zurück, sodass er mit dem Bürostuhl tiefer unter den Tisch fährt. Sein Schwanz rammt mir in den Hals und ich höre ihn oben Husten. Gleichzeitig spritzt mir sein heißer Saft in die Kehle. Mann, ist das ein Kerl! Jetzt täuscht er echt einen Hustenanfall vor, um zu überspielen, dass er einen Orgasmus hat. Wild zuckt er in meinem Mund herum, während ich alles schlucke, was er mir gibt.
„Entschuldigung“, sagt er schließlich.
„Kein Problem.“
„Okay, das war’s eigentlich.“
„Danke“, sagt Sören. Ich glaube, sie geben sich die Hand. Dann entfernen sich Schritte und die Tür fällt ins Schloss.
Marco fährt nach hinten und zieht seinen erschlaffenden, nassen Schwanz aus meinem Mund. „Kannst rauskommen.“
„Mann, was war das denn?“
Marco packt grinsend sein Teil weg. „Das war der Chef.“
„Voll der Bürohengst“, scherze ich. Dann frage ich aber ernst: „Ist Sören wirklich so schlecht?“
„Überraschenderweise ja.“
„Scheiße!“
„Ich weiß, dass du ihn geil findest. Ich find ihn auch ganz interessant. Also wenn es danach ginge …“
„Mmh …“
„Oder du machst dich ran und überzeugst ihn, mir ein paar andere Qualitäten zu demonstrieren.“ Marco zwinkert.
Knapp daneben …
Mara spielt unter dem Tisch mit ihrem Handy rum. Ich überlege, ob ich sie treten soll, so als Warnung, weil Marco rüberschaut. Nur dass Marco nicht rüberschaut und ich ein bisschen zu fest treten werde …
„Magst du mich eigentlich noch?“, flüstert sie mir plötzlich zu.
Ich reagiere nicht sofort. Das Semester neigt sich langsam dem Ende zu und ich habe Marco versprochen, dass ich in seinem Kurs aufpasse. Gerade stellt er aber einen Beispielfall vor, den ich bereits kenne. Ich könnte mir ruhig erlauben, ein wenig zu schwatzen. Trotzdem will ich Mara erst mal zappeln lassen. Wir haben uns zwar weiterhin Woche für Woche nebeneinandergesetzt, über unsere Differenzen allerdings bislang nicht gesprochen. Ich finde, so ein Seminarraum ist da auch nicht unbedingt der geeignete Ort.
Irgendwann gebe ich jedoch nach. „Natürlich mag ich dich noch, auch wenn du total die Arschlochziege bist!“
„Ich hätte ehrlich sein sollen, was Lukas angeht“, stimmt Mara zu. „Ich meine, ich hab nicht gelogen. Mir war das schon alles so klar und ich habe vom Kopf her gedacht, dass das mit euch okay ist … Aber halt nicht gefühlsmäßig …“
„Ich weiß, dass das alles scheiße gelaufen ist. Mehr als scheiße sogar! Für die Aktion mit Marco hätte ich dir allerdings echt …“
„Tut mir leid“, unterbricht sie mich schnell und reißt kurz die Augen auf. Neben uns sitzt ein Mädel, das unser Gespräch eindeutig interessanter findet, als meinen Privatdozenten Schrägstrich Bürohengst. Ich sehe ihr direkt in die Augen und schon wendet sie sich ab.
Ich flüstere so, dass selbst Mara es wahrscheinlich kaum hören kann: „Weiß doch keiner, wer mit Marco gemeint ist.“
„Ich wollte ja nur sichergehen, dass du nicht ausführlicher wirst.“
„Keine Bange.“
„Wie läuft’s denn so?“
Ich zögere. Mara weiß natürlich, dass ich wieder bei Marco wohne. Aber muss sie auch wissen, dass die Notlösung inzwischen ein Sexarrangement beinhaltet? In den letzten Tagen hatte Marco zwar viel zu tun und daher keine Zeit, ich bin mir jedoch sicher, dass die Aktion unter dem Schreibtisch nicht mein letzter Arbeitsauftrag in diese Richtung gewesen sein wird.
„Alles okay“, sage ich schließlich.
Mara schaut mich mit zusammengekniffenen Augen an. „Was heißt das?“
„Wir verstehen uns ganz gut, heißt das.“
„Oh mein Gott!“, sagt sie etwas lauter. Dann flüstert sie wieder. „Ihr habt …“
„Psst“, mache
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