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Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Titel: Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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ich. „Ja, wenn du es so genau wissen willst.“
    Plötzlich guckt mich Mara ziemlich merkwürdig an. „Ist es was Ernstes?“
    „Nein! Auf keinen Fall! Darauf lass ich mich nicht mehr ein.“
    „Also nur Bunga-Bunga?“
    Ich muss lachen. „Ja.“
    „Okay.“ Sie schaut wieder ernst. „Ich hab mich ja gerade entschuldigt. Ich glaub, ich muss mich gleich noch mal entschuldigen.“
    „Wieso?“
    Sie druckst ein wenig rum. „Ich hab mit Lukas gesprochen.“
    Da ist er nun doch nach all den Wochen. Lukas …
    „Er wollte wissen, wann du immer in der Uni bist. Sorry.“
    Plötzlich wird mir ganz seltsam. Irgendwie wollen die Probleme mich nicht in Ruhe lassen. „Mit anderen Worten, ich werde Lukas hier bald über den Weg laufen?“
    „Hmm …“ Mara sieht mich schuldbewusst an. „Heute?“
    Jetzt wird mir noch viel seltsamer. Ich schaue auf das Handy, das sie unter dem Tisch in der Hand hält. „Sag mir nicht, dass du ihm gerade geschrieben hast!“
    „Er wartet vor der Tür.“
    „Oh bitte … Tu mir das nicht an!“ Ich sage das eher zu mir selbst, aber Mara antwortet trotzdem.
    „Zu spät, darum will ich mich ja auch noch mal entschuldigen.“
    „Warum ausgerechnet heute? Ausgerechnet dieses Seminar?“
    „Herr Falkner, möchten Sie uns etwas mitteilen?“, fragt Marco dazwischen. Ich sehe an seinen Augen, dass er nicht seine Autorität als Dozent unterstreichen will, sondern ehrlich besorgt ist. Schließlich habe ich die letzten Wochen kaum mit Mara geredet. Natürlich kann er sich denken, um was und wen es geht …
    Ich antworte nicht und schaue nur schön schuldig drein. Am liebsten würde ich aber gleich weiter blöde Fragen stellen, die alle mit Warum? anfangen. Lukas selbst hat meine Sachen gepackt! Es war das einzig Richtige, aus der WG auszuziehen! Und auch wenn ich ihn nicht vergessen habe und immer noch traurig bin, war ich doch ziemlich froh, dank Toddy und Sören – und ja, auch Marco – nicht mehr so viel an ihn denken zu müssen.  
    Ich schaue auf die Uhr. Eine halbe Stunde bis zum Seminarende. Wenn ich erst rausgehe, wenn Marco für diese Woche schließt, besteht die Gefahr, dass er und Lukas sich sehen werden. Das muss ich auf jeden Fall verhindern.
    Leise erhebe ich mich und gehe zur Tür. Marco schaut mich wieder fragend an, lässt sich aber in seinem Monolog nicht stören. Ich schließe kurz die Augen und hole tief Luft, bevor ich die Tür öffne und mich auf den Flur schiebe.
    Tatsächlich sitzt Lukas ein paar Meter weiter auf einem der Stühle vor einem Dozentenzimmer. Er springt sofort auf, als er mich sieht, und lächelt breit.
    „Hi“, sagt er.
    „Hi“, antworte ich. Aber ich bekomme kein Lächeln zustande. Lukas sieht so – verändert aus. Dünner und mit Stoppelbart.
    Unschlüssig bleiben wir voreinander stehen. Ein bisschen erinnert mich das an einen Film. Eigentlich müssten wir uns jeden Moment in die Arme fallen, weil wir uns schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen haben, aber immer noch ungeheuer lieben. Das macht nur in der Realität keinen Sinn, weil es kein Happy End gibt für diese Geschichte.  
    Trotzdem wehre ich ihn nicht ab, als Lukas mich umarmt. Ja, ich schließe sogar meine Arme um ihn und kann nicht anders, als seinen Geruch gierig einzuatmen. Ein Gefühl von zu Hause breitet sich in mir aus, was allerdings eher wehtut. Ach Scheiße, jetzt bloß nicht heulen!
    „Wie geht’s?“, frage ich etwas ruppig und schiebe ihn von mir weg.
    „Ich komm klar. Und du?“
    „Ja, auch.“ Mir brennt das Ich komm klar in der Brust. Wenn ich an mich denke, wie ich mich in den Job schmeiße, mit Marco doch überraschend gut auskomme, sogar wieder geilen Sex mit ihm habe und nebenbei Sören anschmachte … Ich fühle mich wie das letzte Arschloch! Aber all das wäre weitaus schlimmer, wenn ich noch mit Lukas zusammen wäre.  
    „Ich vermisse dich!“ Lukas lächelt erwartungsvoll und ängstlich zugleich.
    Ich schlucke. „Ich vermisse dich auch.“
    Zumindest ist das keine Lüge. Abends, wenn ich auf der Couch liege, denke ich ständig an ihn. Und ich wache immer noch ziemlich unsanft auf, wenn ich mich morgens umdrehe und den Arm um ihn legen will, aber nur gegen die Sofalehne stoße. Vielleicht wäre das anders, wenn ich Marcos Angebot annehmen und tatsächlich wieder mit ihm in einem Bett schlafen würde.
    „Willst du nicht zurückkommen?“ Lukas’ Stimme ist so leise, dass es ein Leichtes wäre, mir einzureden, er hätte nicht gefragt.
    Ich zögere viel zu

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