Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)
Lukas’ Rücken. Er lacht, rutscht jedoch entgegenkommend vor, damit ich ihn auch auf diese Weise umklammern kann. Jetzt kommt er viel tiefer, was schön ist. Ich mag es, wie er ganz zurückhaltend sein Becken hochschiebt, um seinem Schwanz wenigstens ein Minimum an Reibung zukommen zu lassen. Dabei streichelt er immer wieder über meinen Rücken, umfasst meine Arschbacken, drückt mich an sich und wandert zurück zu meinen Schulterblättern hinauf.
„Das ist so schön“, flüstert er irgendwann.
„Ja“, hauche ich in sein Ohr. „Ich hab dich vermisst.“
„Und ich dich erst.“
Ich zögere lange, bevor ich weiterrede. „Ich baue ziemlich viel Scheiße …“
„Oh ja!“
„Ich will dir das nicht antun.“
„Ich bin aber bereit, das zu ertragen.“
Ich seufze. „Du bist viel zu lieb für mich …“
Lukas drängt sich plötzlich kraftvoll in mich. „Bin ich nicht !“
Ich muss lachen. „Auf diese weniger lieben Sachen steh ich doch!“
„Das fänd ich jetzt auch doof, wenn nicht.“ Er schaut mir in die Augen und ich werde tatsächlich rot. „Ich liebe dich, okay?“
„Mmh …“
„Kommst du damit klar?“
„Ich denke schon.“
„Schön.“
„Ich liebe dich auch.“ Ich räuspere mich. „Darum bin ich ja auch weg …“
Lukas schüttelt verständnislos den Kopf. „Manchmal bist du echt ein ziemlich dämliches Exemplar von Mensch.“
„Aber immerhin noch Mensch.“
„Glaub mir, wenn du keiner wärst, würdest du den hier nicht in dir spüren.“ Lukas drängt sich erneut vor.
„Das find ich irgendwie beruhigend.“
„Wenn du aber möchtest, könnte ich dir trotzdem einen kleinen Käfig in meinem Zimmer anbieten.“
„Oh, hat dein Bett jetzt Stangen drumrum?“
„Nö, zwei Stangen darin reichen mir eigentlich. Leider hab ich ja nur eine. Also, willst du mir aushelfen?“
Ich lache. „Ja!“
In dem Moment höre ich die Wohnungstür. Marco kommt nach Hause! Fast will ich schon aufspringen, entscheide mich dann aber anders. Ich klammere mich einfach noch fester an Lukas. War doch klar, dass Marco uns stören wird, wenn wir so lange hier rummachen. In der Zeit hätten wir locker zwei Quickies unterbringen können. Aber so langsam war es viel besser.
„Oh“, macht Marco, als er das Wohnzimmer betritt. „Das ist ja mal eine nette Überraschung.“
„Entschuldige, war nicht geplant“, gebe ich zurück.
„Kein Problem. Einen ungeplanten Dreier schlage ich auch nicht aus.“
Ich spüre, wie Lukas verkrampft. Okay, unser kleines Wiedersehen ist beendet. Ich lasse mich von ihm runterschieben und greife nach meinen Klamotten.
„Hey, was macht ihr?“, fragt Marco irritiert.
Ich ziehe mir meine Shorts über. „Lukas wollte gerade gehen.“
„Aha.“ Marco schaut zweifelnd zwischen mir und Lukas hin und her. Natürlich kann er sich denken, dass Lukas ganz sicher nicht mitten im Fick plötzlich nach Hause muss. Das ist halt die nette Variante, Marco mitzuteilen, dass er sich bei uns raushalten soll.
Doch der grinst nur. „Und warum ziehst du dich dann an? Wenn Lukas nicht mehr will, ich übernehm sofort.“ Tatsächlich macht er Anstalten, seine Hose zu öffnen.
„Marco, lass das bitte“, sage ich scharf. „Ich will mit dir reden.“
„Öhm, ich geh dann mal.“ Lukas hat sich halbwegs angezogen und flüchtet aus dem Wohnzimmer. Ich warte, bis die Wohnungstür ins Schloss fällt.
„Was ist los?“ Jetzt klingt Marco ebenfalls sehr ernst. Ich weiß nicht, ob es beabsichtigt ist, aber da ist eindeutig auch ein bedrohlicher Unterton in seiner Stimme.
„Mara ist ausgezogen. Deshalb war Lukas hier. Ich kann mein Zimmer wiederhaben.“ Keine Ahnung, weshalb ich lüge. Marco ist ein erwachsener Mann und hat sich selbst mehr als genug Minuspunkte geleistet. Das sollte er doch verkraften können, wenn ich das Arrangement mit ihm nicht weiterführen möchte.
„Ich dachte …“ Er bricht ab. Dann nickt er. „Kommst du trotzdem ab und zu her?“
Ich zögere. Ich will ihn nicht anlügen. „Nein, ich denke nicht.“
„Wie sieht es auf der Arbeit aus?“
„Wenn du meinst, ob ich weiterhin mit dir Sex habe, dann ebenfalls nein.“
Wieder nickt Marco. Es macht den Eindruck, als hätte er sich das alles schon gedacht. Jetzt ist also der Moment gekommen, in dem ich erfahren werde, wie es um seine Eifersucht bestellt ist. Obwohl ich ja immer noch arbeitstechnisch sein Untergebener bin und er ja auf diese Weise auch in Zukunft Einfluss haben wird
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