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Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Titel: Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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…  
    „Schade“, sagt er schließlich. Es klingt bedauernd, aber eher auf eine lockere Art. Vielleicht ein bisschen zu locker?
    „Ja, aber …“ Ich überlege, ob ich ihm wirklich mehr erzählen soll.
    „Du bist noch auf der Suche nach dem richtigen Weg. Und Lukas bietet dir etwas, das du von mir nicht bekommst.“
    Ich bin erstaunt, dass Marco das so leichthin sagt. Ich nicke. „Ich will nicht nur Sex, obwohl das natürlich auch gut ist. Aber ich glaube, das reicht mir nicht.“
    „Du suchst jemanden, in den du dich verlieben kannst“, stimmt Marco zu. „Und bei mir ist dafür der Zug wohl abgefahren.“
    „Mmh“, mache ich, weil ich ein direktes ja zu hart finde.  
    „Soll ich dir beim Packen helfen?“
    „Nein-nein, das geht schon.“ Jetzt bin ich wirklich baff.
    „Dann sag Bescheid, wenn du so weit bist, ich fahr dich.“
    Obwohl ich eigentlich Distanz halten will, gehe ich zu Marco hinüber und umarme ihn. Ich spüre, dass er einen Steifen hat, ignoriere das aber einfach.
    „Was hältst du von einem kleinen Stich zum Abschied?“, fragt er.
    Ich lasse ihn los. „Vergiss es!“
    „Dann solltest du dich jetzt beeilen, bevor ich dich noch fesseln und knebeln muss.“
    Ich lache. Allerdings bin ich auch etwas irritiert, wie ernst Marco das gesagt hat. Und sein Lächeln spart die Augen aus. Er fixiert mich auf eine seltsame Art, die mich beunruhigt. Vielleicht ist er doch nicht so locker, wie er gerade vorgibt. Am Ende liege ich möglicherweise richtig mit meiner Eifersuchtstheorie?
    Als ich eine Stunde später meine Sachen nach unten schleppe, lehne ich das Angebot ab, mich von ihm fahren zu lassen. Ich gebe Marco seinen Wohnungsschlüssel zurück und bestelle mir lieber ein Taxi.
     

Wer sucht, der …
     
    Am nächsten Morgen drehe ich mich um und will Lukas in den Arm nehmen. Fast erwarte ich schon, gegen die Sofalehne zu stoßen. Aber diesmal landet mein Arm tatsächlich auf ihm. Erleichtert und zufrieden ziehe ich Lukas an mich. Wir haben den ganzen Abend miteinander geschlafen, so wie wir es in Marcos Wohnung angefangen haben. Langsam, liebevoll und endlos. Und anstatt zum Höhepunkt zu kommen, sind wir einfach irgendwann eingeschlafen. Meine Morgenlatte bringt mich auf die Idee, das Begonnene nun endlich zu beenden. Ich dränge mich von hinten an Lukas und streichle zielstrebig seinen Bauch hinunter, bis ich die drahtigen Haare spüre und …  
    „Scheiße!“, flucht Lukas und springt plötzlich auf. „Oh Kacke! Ich hab den Wecker vergessen!“
    Damit ist meine morgendliche Idee vom gemeinsamen Aufwachen und dem ersten Höhepunkt des Tages hinfällig. Der Blick auf die Uhr erschreckt auch mich. Schon halb zehn! Selbst, wenn ich mich mörderisch beeile, werde ich über zwei Stunden zu spät auf der Arbeit erscheinen. Ich kann mir Toddys Riege von neugierigen Fragen gut vorstellen … Und das ausgerechnet nach meinem Auszug bei Marco. Ich fürchte, den Sex-Bonus beim Chef kann ich mir in Zukunft wohl abschminken. Wobei ich wieder bei meiner Frage bin, ob ich überhaupt noch bei K&K arbeiten möchte …  
    Tatsächlich komme ich zweieinhalb Stunden zu spät. Wie erwartet, stellt Toddy gleich zig Fragen. Erstaunlicherweise kommt in fast allen Sören vor. Offenbar denkt er, dass meine Unpünktlichkeit irgendwie mit Sörens Verschwinden zu tun hat. Der hat sich nämlich angeblich immer noch nicht gemeldet.
    „Das riecht nach einer fristlosen Kündigung“, sagt Toddy gerade. „Mach dir den nicht zum Vorbild.“
    So wie er Vorbild sagt, klingt es nach etwas Versautem.  
    „Sag mal“, frage ich aus einer Laune heraus. „Setzt Marco dich eigentlich als Spion ein?“
    Toddy schaut mich an, als hätte ich ihm vor die Füße gekotzt. Anstatt zu antworten, arbeitet er einfach weiter. Ich denke, ich habe mit meiner Mutmaßung einigermaßen ins Schwarze getroffen. Wobei ich mir aber nicht vorstellen kann, dass Toddys Aufgabenspektrum sexuelle Komponenten einschließt. Dafür dürfte er für Marcos Geschmack wohl ein wenig zu alt sein.
    Bis zur Pause habe ich ständig mein Handy im Blick. Von Arbeiten kann keine Rede sein. Doch jedes Mal, wenn ich auf das Display schaue, bin ich enttäuscht. Lukas antwortet mir nicht. Ich habe jetzt inzwischen schon drei oder vier SMS geschrieben, in denen ich ihm versichere, dass ich ihn vermisse. Wie peinlich schwülstig eigentlich. Daran merkt man wohl, dass man wirklich verliebt ist. Mit einem Mal gibt es nichts mehr, was einem noch unangenehm ist. Und

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