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Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Titel: Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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heute Morgen so gefragt habe … Ich muss natürlich so tun, als hätte ich keinen Schimmer. Inzwischen kann ich mir jedoch denken, dass es sicherlich mit dem Sexmeeting zu tun hat, wenn nicht gar mit den Handyaufnahmen. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass Sören der Typ ist, der andere Leute erpresst … Es wäre aber nicht das erste Mal, dass ich mir was nicht vorstellen kann und am Ende aus dem Staunen nicht mehr rauskomme.
    Ich habe absolut keine Lust, mit Toddy die Pause zu verbringen. Also melde ich mich einfach ab und laufe unschlüssig zu den Aufzügen. Vielleicht hole ich mir einen Kaffee in der Coffee Bar . Aber das würde mich zu sehr an meine erste Pause mit Sören erinnern. Ich weiß nicht mal, weshalb ich ihn so toll finde. Ist ja nicht so, als hätten wir viel Kontakt gehabt.  
    Die Aufzugtüren gehen auf und ich … Mitten in der Bewegung friere ich ein. Vor mir steht Benny! Benny Bumsmich Brulic! Er grinst – wie immer.
    Als sich die Türen wieder schließen wollen, drückt er schnell auf die Schalttafel an der Seite, um sie offenzuhalten. „Willst du mit hoch?“
    … mit hoch , echot es in meinem Kopf. Er kennt sich also im Gebäude aus! Er weiß, wo Marcos Büro liegt!  
    „Ähm, nein“, sage ich und steige doch ein. „Was machst du hier?“
    „Vorstellungsgespräch.“ Benny zwinkert und grinst noch viel breiter.
    „Du – du willst hier – arbeiten ?“  
    „Tja, da ich wider Erwarten kein Star bin, ja. Ich muss leider auch normal schuften. Aber das solltest du eigentlich wissen, immerhin haben wir doch schon zusammen – gearbeitet .“  
    Dann schieben sich die Türen wieder auf und Benny steigt aus. Zum Abschied grinst er mich noch mal an. Ich kann nicht glauben, dass er jetzt tatsächlich zu Marco ins Büro marschiert und …
    Mit einem Schlag wird mir klar, was hier läuft. Hat Marco nicht gemeinsam mit Pascal Bewerbungen gesichtet? Und die drohende Kündigung für Sören. Hat Marco etwa etwas damit zu tun, dass Sören heute nicht zur Arbeit kommt? Hat er ihm doch gekündigt und holt sich mit Benny schnell den nächsten Kandidaten für seine Spielchen heran?
    Erst, als zwei Mitarbeiter auf der unteren Etage von K&K aussteigen, fällt mir auf, dass ich schon mehrmals hoch und runter gefahren bin. Ich will keinen Kaffee mehr! Ich brauche keine Pause! Je mehr Zeit ich zum Nachdenken habe, desto wilder spinne ich wohl herum. Da versuche ich lieber, mich mit Arbeit abzulenken.  
    Aber das funktioniert auch nicht. Ich arbeite ja für Marco. Der Marco, der mich wieder in sein Bett bekommen hat und jetzt gerade eine Etage höher seinen Schwanz in Benny steckt – oder gemeinsam mit Benny den Sekretär vögelt – oder was immer da machbar ist …
    Ich quäle mich ähnlich langsam durch meinen aktuellen Bericht, wie der kleine Zeiger durch die Zeit. Inzwischen habe ich schon drei Chat-Anfragen von Toddy, die ich ignoriere. Noch eine Stunde! Dann kann ich endlich … Ja, was? Mit Marco gemeinsam nach Hause fahren? Vielleicht nehmen wir Benny gleich mit?  
    Ich springe auf. „Du, Toddy, ich mach Schluss für heute.“
    „Was?“
    „Mir ist nicht gut und ich kann mich nicht konzentrieren.“ Absolute Wahrheit.
    „Aber …“
    „Falls wer fragt, ich hab schon Feierabend gemacht.“
    „Aber …“
    „Falls wer meckert: Es interessiert mich nicht.“
    Toddy reißt die Augen auf. Ich lasse ihn einfach sitzen und gehe.
     
     

Besser spät als …
     
    Als ich gut vierzig Minuten später aus der Straßenbahn aussteige, bin ich sowas von genervt, dass ich glatt jemanden schlagen könnte. Das ist mal wieder typisch, das ausgerechnet im Feierabendverkehr eine kurze Bahn unterwegs ist und bei jeder Station ein riesiges Chaos herrscht, weil Leute nicht rauskommen, aber gleichzeitig noch mehr rein wollen. Fast bereue ich es, dass ich nicht doch mit Marco gefahren bin.
    Immerhin habe ich es geschafft. Ich betreten den Hausflur und eile die Treppe hinauf. So richtig habe ich noch keinen Plan, was ich machen soll. Gern würde ich dem ersten Impuls nachgeben, meine Sachen packen und ausziehen. Aber ich kann ja nirgends hin. Wenn ich Druck mache, würde Mara zwar mein WG-Zimmer räumen, doch da ist ja noch immer …  
    „Lukas!“ Ich bin total perplex. Auf den Stufen vor Marcos Wohnungstür sitzt tatsächlich Lukas!
    „Ähm, hi“, sagt er und lächelt scheu.
    „Ist was passiert?“
    „Nein.“ Er druckst herum. „Ich – ich wollte dich nur sehen.“
    „Hier?“ Die Frage klingt

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