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Der Buick: Roman (German Edition)

Der Buick: Roman (German Edition)

Titel: Der Buick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ein Schlüssel. Es ist nur ein Stahlstäbchen.«
    » Hast du probiert, ihn umzudrehen?«
    Curt, der bis dahin förmlich zwanghaft erzählt hatte, antwortete nicht sofort darauf.
    » Erzähl schon«, sagte Ennis. » Ich bin dein Partner, um Himmels willen. Ich werd dich schon nicht beißen.«
    » Also gut, ja, ich hab’s versucht. Ich wollte sehen, ob dieser verrückte Motor funktioniert.«
    » Natürlich funktioniert er. Jemand ist ja damit gefahren, oder etwa nicht?«
    » Roach hat das behauptet, aber als ich unter die Motorhaube geguckt hatte, hab ich mich gefragt, ob er nicht gelogen oder sich das vielleicht nur eingebildet hat. Aber die Frage ist noch nicht geklärt. Das Schlüsselding lässt sich nämlich nicht umdrehen. Als wäre das Zündschloss blockiert.«
    » Und wo ist der Schlüssel jetzt?«
    » Der steckt.«
    Ennis nickte. » Gut. Und als du die Tür aufgemacht hast – ist da die Innenbeleuchtung angegangen? Oder hat er gar keine?«
    Curtis hielt inne und überlegte. » Doch. Er hat eine Innenbeleuchtung, und die ist angegangen. Das hätte mir auffallen müssen. Aber wie kann die angehen? Wie kann die leuchten, wenn die Batterie gar nicht angeschlossen ist?«
    » Die Innenbeleuchtung könnte eigene kleine Batterien haben.« Aber seinem Tonfall war anzuhören, dass er das nicht glaubte.
    » Und was ist mit dem Stromkreis zwischen Tür und Innenbeleuchtung? Hat der auch eigene Batterien?«
    Doch Ennis hatte keine Lust mehr, über die Innenbeleuchtung zu spekulieren. » Was noch?«
    » Das Beste hab ich mir für den Schluss aufgehoben«, sagte Curtis. » Ich musste drinnen was anfassen, aber ich habe ein Taschentuch genommen, und ich weiß, was ich berührt habe, also geh mir nicht auf den Senkel damit.«
    Ennis sagte nichts, warf dem Jungen aber einen Blick zu, der besagte, dass er selber entschied, wann er Curt auf den Senkel ging und wann nicht.
    » Die Armaturen sind alle nur Imitate; die stecken da alle nur zur Schau. Die Knöpfe am Radio lassen sich nicht drehen und auch nicht der Knopf, der die Heizung regelt. Der kleine Hebel, mit dem man den Defroster einschaltet, lässt sich nicht bewegen. Starr wie ein Pfahl in Beton.«
    Ennis folgte dem Abschleppwagen über die Auffahrt, die hinten auf den Parkplatz der Troop D führte.
    » Und was noch? Noch was?«
    » Ennis, das ganze Ding stinkt zum Himmel! « Das ließ Ennis aufhorchen, denn Curtis redete sonst nicht so. » Weißt du noch – dieses große Lenkrad? Ich glaube, das ist auch ein Imitat. Ich hab versucht, es zu bewegen – nur mit den Handkanten, krieg dich wieder ein –, und es lässt sich nach links und rechts drehen, aber nur ein kleines bisschen. Vielleicht ist es nur arretiert wie die Zündung, aber …«
    » Aber das glaubst du nicht.«
    » Nein.«
    Der Abschleppwagen hielt vor dem Schuppen B. Das Heulen der Hydraulik erklang, und der Buick senkte sich wieder auf seine Weißwandreifen. Der Fahrer des Abschleppwagens, der alte Johnny Parker, machte den Haken los und schnaufte dabei an der Pall Mall vorbei, die er sich in den Mund geklemmt hatte. Währenddessen saßen Ennis und Curt im Streifenwagen D-19 und sahen einander an.
    » Was zum Teufel haben wir denn hier?«, sagte Ennis schließlich. » Ein Auto, das nicht fahren kann und das man unmöglich bis an die Zapfsäulen der Jenny-Tankstelle an der Route 32 hätte steuern können. Keine Nummernschilder. Keine Prüfplakette …« Da fiel ihm etwas ein. » Fahrzeugschein? Hast du danach geguckt?«
    » Nicht an der Lenksäule«, sagte Curt und machte ungeduldig die Tür auf. » Und auch nicht im Handschuhfach, denn es gibt kein Handschuhfach. Da ist ein Griff und auch ein Knopf, aber der Knopf lässt sich nicht reindrücken, und der Griff lässt sich nicht rausziehen, und das Fach geht nicht auf. Das ist alles nur Show, genau wie die anderen Armaturen auch. Das Armaturenbrett an sich ist schon Quatsch. In den Fünfzigern hatte kein Auto ein Armaturenbrett aus Holz, zumindest kein amerikanisches Auto.«
    Sie stiegen aus und standen dann da und betrachteten das Heck des verwaisten Buick. » Der Kofferraum?«, sagte Ennis. » Geht der auf?«
    » Ja. Der ist nicht abgeschlossen. Wenn man auf den Knopf drückt, geht er auf wie bei einem ganz normalen Auto. Aber es stinkt da drin.«
    » Nach was?«
    » Irgendwie sumpfig.«
    » Irgendwelche Leichen?«
    » Keine Leichen und auch sonst nichts.«
    » Kein Ersatzreifen? Nicht mal ein Wagenheber?«
    Curtis schüttelte den Kopf. Johnny Parker kam zu

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