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Der Buick: Roman (German Edition)

Der Buick: Roman (German Edition)

Titel: Der Buick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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hat Bibi in dem Wagen nicht gefunden, aber in Faserproben aus dem Kofferraum fanden sich mikroskopisch kleine Spuren organischer Materie. Bibi konnte aber nichts davon identifizieren, und dieses Zeug – ›Seifenschaum‹ hat er dazu gesagt – hat sich aufgelöst. Auf den Objektträgern war nach einer Woche nichts mehr drauf. Nur noch das Färbemittel, das er verwendet hatte.«
    Huddie meldete sich wie ein Schuljunge zu Wort. Ich nickte ihm zu.
    » Nach einer Woche konnte man auch die Stellen am Armaturenbrett und am Lenker nicht mehr sehen, wo sie rumgekratzt hatten, um ihre Proben zu kriegen. Das Holz ist nachgewachsen wie Haut bei einer Schramme. Bei der Auskleidung vom Kofferraum genau das Gleiche. Dein Dad war völlig von der Rolle, Ned. In jeder freien Minute war er da draußen, ist um den Wagen rumgegangen, hat ihn geknipst … hat ihn angefasst. Er hat ihn immer wieder angefasst, als wollte er sichergehen, dass er auch wirklich da war.«
    » Hat der Sarge auch gemacht«, fügte Arky hinzu.
    Nein, das stimmte nicht, dachte ich, sprach es aber nicht aus. Für Curt war es etwas anderes. Letztlich bedeutete ihm der Buick viel mehr als Tony. Und Tony wusste das.
    » Erzählst du mir von der Versammlung im Country Way?«, bat mich Ned. » Nicht in allen Einzelheiten, nur … Mann, was weiß ich.« Er hob in einer ratlosen Geste die Hände. Das hatte etwas lustig Altjüngferliches an sich – um Gottes willen, ich doch nicht! » Das ist bloß alles so … so seltsam.«
    Mindestens fünfzehn Trooper waren an diesem Abend dabei gewesen, und mit Huddies und Phils Hilfe bekam ich die meisten Namen zusammen. Ned kannte sie nicht alle persönlich, hatte ihre Namen aber wahrscheinlich schon mal gehört, wenn sein Dad gelegentlich beim Abendessen ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert hatte. Trooper machen das ganz gern. Ihrer Familie erzählen sie natürlich nicht die garstigen Sachen – das Spucken und Fluchen und immer wieder die blutige Sauerei auf dem Highway –, aber manchmal passiert ja auch was Lustiges, wie zum Beispiel, als wir damals gerufen wurden, weil ein junger Amish auf Rollschuhen durch die Innenstadt von Statler fuhr (was es da an Innenstadt halt so gibt) und sich dabei, wie ein Irrer lachend, am Schwanz eines galoppierenden Pferdes festhielt. Oder das eine Mal, als wir mit diesem Typ reden mussten, der in der Culverton Road ein bumsendes Pärchen aus Schnee modelliert hatte. Aber das ist Kunst!, hat er immer wieder gebrüllt. Wir versuchten ihm klarzumachen, dass die Nachbarn das anders sahen; die waren empört. Hätte nicht Tauwetter eingesetzt und hätte es keinen Regenguss gegeben, dann wäre die Sache wahrscheinlich bis vor Gericht gegangen. Und dann war da noch dieser Typ, den Eddie Jacubois auf der State Road 32 mit 184 Stundenkilometern blitzte. Normalerweise bringen solche Cowboys beim Blasen mindestens 1,9 Promille zuwege, aber dieser Typ war stocknüchtern. Er erklärte Eddie, er habe kaum noch Benzin im Tank gehabt und sei doch schon fast zu Hause gewesen. Er habe sich gedacht, wenn er nur schnell genug führe, könne er dann den Gang rausnehmen und bis bei sich vors Haus rollen.
    Ich erzählte Ned, wie die Männer unaufgefordert Tische zu einem Kreis zusammengestellt hatten und wie Brian Cole und » Dicky-Duck« Eliot die Kellnerinnen hinausgeleitet und hinter ihnen die Tür geschlossen hatten. Die Männer bedienten sich selbst an dem warmen Büfett, das man vorn im Raum aufgebaut hatte. Später gab es dann Bier. Die Trooper, die freihatten, zapften es selbst und auf eigene Rechnung, und Zigarettenmief stieg zur Decke auf. Pete Quinland, dem das Restaurant damals gehörte, hatte ein Faible für den guten alten Frankyboy, und ein steter Schwall von Sinatra-Songs rieselte aus den Deckenlautsprechern auf uns herab, während wir dort aßen und tranken und rauchten und redeten – Luck Be a Lady, The Autumn Wind, New York, New York und natürlich auch My Way, vielleicht der dümmste Popsong des 20. Jahrhunderts. Bis heute muss ich bei diesem Lied – und auch bei jedem anderen von Frank Sinatra – an das Country Way denken und an den Buick im Schuppen B.
    Sergeant Schoondist sagte, wir sollten damit rechnen, dass sich die Presse nach zwei Vermissten erkundigen würde: nach dem nicht identifizierten Mann im schwarzen Regenmantel und nach State Trooper Ennis Rafferty. Was den Mann im schwarzen Mantel anging, sollten wir sagen, dass wir weder einen Namen noch eine Beschreibung von ihm hätten

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