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Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber des Dunkels
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damit Dogz sprechen
konnte.
»Wir kämpfen, um zu leben, leben für den Kampf«, sagte
Dogz nach einer langen Pause. Er redete stockend, aber
eindrucksvoll. Seine weit auseinanderliegenden Augen sahen beinahe traurig aus, wie Tolpan fand. »Wir beugen uns
niemanden. Unser Schicksal ist die Herrschaft.«
»Ziemlich schwere Last«, sagte Tolpan nachdenklich. Er
war versucht, hinzuzufügen: »Selbst für eine lästige Last«,
aber dann dachte er bei sich, daß er das doch besser nicht
sagen sollte.
Nach ungefähr einer Woche fiel Tolpan auf, daß er seinen
Lieblingsaffen, Oh-Tick, länger nicht mehr gesehen hatte,
und er fragte seinen regelmäßigen Besucher nach ihm.
»Affensuppe«, sagte Dogz, der auf die Suppenschüssel in
Tolpans Hand zeigte. »Dazu sind die abscheulichen Tiere
an Bord. Dachtest du etwa, sie wären zum Streicheln dabei?« Dogz stieß ein schnaubendes Gelächter aus.
Oh-Ticks Schicksal bedrückte Tolpan. Und noch dazu
schämte er sich. Plötzlich hatte er keinen Appetit mehr auf
seine Suppe. Dogz bemerkte, daß er nicht mehr weiteraß,
und fragte recht sanft für seine knurrende Stimme: »Essen
Kender normalerweise keine Affen?«
»Normalerweise nicht«, antwortete Tolpan untröstlich.
»Was essen Kender denn?« fragte Dogz nachdenklich.
»Fast alles«, sagte Tolpan, »außer Affen. Besonders Affenfreunde nicht«, fügte er diplomatisch dazu.
»Wir essen immer Affensuppe«, sagte Dogz. »Es sind
närrische Tiere.« Dann mitleidiger: »Tut mir leid.«
»Mir auch.« Tolpan schob sein Gesicht zwischen die Stäbe, um Dogz anzusehen. »Ich glaube, ich könnte mir vorstellen, daß es Kleiesuppe oder so etwas ist. Ich liebe die
gute, alte Kleiesuppe. Ich träume von heißer Kleiesuppe
mit Johannisbeeren und Honig! Ihr habt nicht zufällig eine
gute, alte Kleiesuppe an Bord, oder?«
Dogz schüttelte den Kopf. Seufzend schob Tolpan seine
Schale beiseite. Es verstrichen einige stille Minuten, ehe
Dogz zögernd fragte: »Wenn du deine Affensuppe nicht ißt
– macht es dir etwas aus, wenn ich sie esse?«
Tolpan schob die Schale zwischen den Stäben durch.
Wenn Dogz’ Kameraden herunterkamen, um Tolpan zu
beobachten, hatte auch er Gelegenheit, sie zu beobachten.
Der Anblick der Minotauren und besonders der Schwimmoger, die heranwatschelten, um ihn anzusehen, begeisterte ihn. Die kleinen, dicken, dämlichen Orughi riefen ihm
ihre Beschimpfungen in ihre r eigenen Sprache zu, so daß
Tolpan sich nur bemühen konnte, ihren Tonfall und die
Lautstärke in Gemeinsprache so gut wie möglich nachzuahmen.
Auf manche der Orughi mußte Tolpan einen schnellen
Blick werfen, denn nachdem sie ihre Beschimpfungen ausgestoßen hatten, rasten sie davon, ehe der Kender antworten konnte. Tolpan gefiel es, wenn sie eine Weile stehenblieben, so daß er die altertümlichen Wa ff en betrachten
konnte, die viele von ihnen über der Schulter trugen, einen
Eisenbumerang an einer langen Metallschnur. Dogz zufolge handelte es sich um eine Tonkk. Man konnte damit fliegende Tiere jagen. Tolpan hätte gern mal eine solche Tonkk
ausprobiert, denn sie erinnerte ihn an seine eigene Lieblingswaffe, den Hupak.
Er hatte immer noch seinen eigenen Hupak dabei, der
über seinem Rücken gehangen hatte, als man ihn von der Venora geschleppt hatte. Sarkis hatte keine Anstalten gemacht, ihm die Waffe wegzunehmen, und in der engen Käfigzelle war er Tolpan sowieso keine Hilfe.
Nach über einer Woche merkte Tolpan eines Nachmittags, wie das Schiff langsamer wurde. Oben auf Deck war
jede Menge los, als das Schiff ächzend zum Halten kam.
Tolpan hörte, wie Kisten und Säcke ausgeladen wurden,
danach das gedämpfte Getrampel der Mannschaft, die an
Land ging. Stundenlang hörte Tolpan es oben rumoren,
aber die ganze Zeit kam niemand, um nach ihm zu sehen.
Als der Kender schließlich schon befürchtete, man hätte
ihn einfach vergessen, kamen Dogz und Sarkis herunter.
Sie trugen einen kleinen Holzkäfig, der nach Affen roch.
Wehmütig dachte Tolpan an Oh-Tick.
Sie betraten Tolpans Zelle, quetschten den Kender in den
Käfig und schoben diesen dann auf zwei Stangen, die sie
sich selbst auf die Schultern legten. Dann trugen die beiden
Minotauren Tolpan an Deck und über die Landebrücke
nach draußen, wo der Kender einen ersten Blick auf die
berühmte Minotaureninsel Mithas werfen konnte.
Mit dem Käfig auf den Schultern trugen Dogz und Sarkis
den Kender stolz durch die Straßen der Minotaurenstadt
Lacynos. Was für ein

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