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Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber des Dunkels
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wundersamer Ort, dachte Tolpan. Er
konnte es kaum erwarten, allen seinen Freunden davon zu
erzählen… falls er glücklich genug war, dieses Abenteuer
zu überleben!
Im Hafen lagen Galeeren, Frachtschiffe und Fischerboote.
Über einen Mechanismus aus Seilen und Flaschenzügen
wurden riesige Bündel Holz und andere lebensnotwendige
Güter aus den Lastschiffen ausgeladen. Die Kraft dafür
brachten Menschensklaven auf, die von peitschenschwingenden Minotauren beaufsichtigt wurden. Grimmig aussehende Kaufleute und Piraten stritten auf den Docks miteinander. Das Wasser quoll über vor treibendem Seetang und
Müll.
Die eigentliche Stadt begann am Ende der Werft. Die belebten Straßen und die schmutzigen Seitengassen von Lacynos waren mit Dreck gepflastert, der sich durch Regen
und viel Verkehr in dicken, schlüpfrigen Schlamm verwandelt hatte. Grobgezimmerte Holzbauten, die größer
waren als alles, was Tolpan je in Südergod gesehen hatte,
standen in Blocks nebeneinander. Statt Innentreppen gab es
außen Leiterstufen, und durch viereckige Löcher im Dach
konnte man hinausklettern.
Tolpan mußte sich immer wieder umdrehen, um die vielen, wundervollen Dinge mitzubekommen, die hier vor
sich gingen. Es gab reichlich Menschen, die ein Vorrecht für
die Eckkneipen zu haben schienen. Viel e von ihnen wirkten
wie bewaffnete Räuber, die mit ihren gestohlenen Juwelen
und Ringen protzten. Sie trugen bösartig wirkende
Krummsäbel und Waffen mit Haken. Die Menschen waren
gegenüber den Minotauren in der Minderzahl, aber Tolpan
fiel auf, daß gelegentlich laute Streitereien und Kämpfe
zwischen den Mitgliedern beider Rassen ausbrachen.
Die Atmosphäre war so geschäftig, daß nicht alle Dogz
und Sarkis mit dem Kender im Käfig bemerkten, einige
aber schon. Die menschlichen Grobiane zeigten lachend mit
dem Finger auf ihn. Die Minotauren blickten neugierig hin
und knurrten vor Verachtung. Tolpan zeigte und lachte
und knurrte einfach zurück, worauf Gelächter hinter ihm
ausbrach.
Sie kamen eine breitere Straße herunter und trugen Tolpan auf einen lebhaften Platz voller Stände und Zelte zu,
wo ein überwältigender Fisch- und Schweißgeruch vorherrschte. Der Lärm von lautem Feilschen erstickte alle anderen Geräusche.
»Unser Marktplatz«, prahlte Dogz, der seinen Kopf zu
Tolpan neigte. »Hier kann man die besten Silberwaren von
allen Minotaureninseln kaufen. Aber man muß aufpassen.
Es gibt auch wertloses Zeug in Hülle und Fülle.«
Sarkis bellte Dogz einen Befehl zu. »Hör auf, mit dem
Kender zu reden!« ordnete er an. »Das ist ein Zeichen von
Schwäche.«
Tolpan, der im Käfig herumgeschüttelt wurde, sagte lieber nichts, obwohl er schwer in Versuchung war.
Hier auf dem Marktplatz, wo nur noch wenige Stunden
Tageslicht herrschen würde, schloß man in farbenfroher,
chaotischer Manier Geschäfte ab. Nur wenige bemerkten
Dogz und Sarkis, als diese sich mit den Ellenbogen einen
Weg durch die Menge bahnten. Tolpan sah exotischen
Schmuck und Waffen ausliegen, Wolle und Kleider und
jegliche Art von Seefisch – geräuchert, eingelegt, frisch und
nicht mehr so frisch.
Als sie eine weitere, ruhigere Straße hochliefen, näherten
sie sich dem eindrucksvollsten Gebäude der Stadt Lacynos,
einer Residenz des Königs der Minotauren. Es war ein auffälliges Herrenhaus mit Marmorsäulen, weitläufigen Gärten und Nebengebäuden, das hoch oben errichtet war, wo
man die emsige Minotaurenmetropole ü berblicken konnte.
Sie gingen an einem Trupp Menschensklaven vorbei, die
von Schnitten und getrocknetem Blut entstellt waren. Unter
der Aufsicht peitschenschwingender Minotaurenwächter
gruben sie Abwassergräben. Diese Menschen, die größtenteils hager und fahl aussahen, waren in Tolpans Augen
bemitleidenswert. Sie ächzten unter der Peitsche und wagten nicht einmal einen Blick auf den Kender, als dieser vorbeigetragen wurde.
Bei der Ankunft am vorderen Tor der Außenmauer des
Palastes sah Tolpan geordnete Formationen minotaurischer
Soldaten, die draußen auf dem Hof gedrillt wurden. In bestimmten Abständen standen Posten auf der Mauer, und je der schien Dogz und Sarkis zu kennen. Die Wachen grüßten eilig und ließen sie ein.
Um ehrlich zu sein, war Tolpan seine eingezwängte Besichtigungstour allmählich leid, und er war äußerst gespannt, wohin er wohl gebracht wurde. Deshalb war der
Kender froh und zufrieden, als die Minotauren endlich anhielten, nachdem sie eine endlose Treppe in ein tieferes

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