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Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber des Dunkels
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schwarzen Fleck kaum erkennen, der
über ihnen emporstieg und aus ihrem Blickfeld verschwand.
Das dicke, harte Brot war kein Ersatz für Otiks Würzkartoffeln, doch unter den gegenwärtigen Umständen
schmeckte es beinahe genausogut.
Die Wärme des Seewassers lullte sie ein. Die mörderische
Hitze raubte ihnen alle Energie. Die Monotonie der Wellen
betäubte ihre Sinne.
Wie in Trance trieben sie ziellos dahin.
Sturm träumte von seinem Vater und fragte sich, was aus
dem tapferen, dem Untergang geweihten Angriff Feuerklinge geworden war. Eines Tages würde er die Antwort
erfahren. Vorläufig gab es nur wenige, unzusammenhängende Hinweise – wie Trittsteine, die über einen endlosen
Teich verteilt lagen. Immer wenn Sturm auf einen der Steine trat, verwandelte dieser sich in ein Seerosenblatt, und
Sturm sank auf den Grund.
Caramon träumte von einem warmen Gasthaus und einem schönen Mädchen.
Keiner von beiden bemerkte, daß der Dunst sich allmählich hob und das Wasser seine schmutzigbraune Farbe verlor.Der Kender durchmaß die Mitte seiner Steinzelle in
dem unterirdischen Palastanbau. Tolpan Barfuß schien der
einzige Gefangene in diesem Teil des Gebäudes zu sein.
Dogz hatte ihm verraten, daß er persönlicher Gefangener
des Minotaurenkönigs war. Das erfüllte Tolpan mit Stolz,
selbst wenn es bedeutete, daß er besonders ausgeklügelte
Foltern und Verhöre zu erdulden hatte.
Dogz war nicht der Folterer. Eines Tages brachte er das
bißchen Haferschleim, das die Minotauren Tolpan zu essen
gaben. Es war ein abscheuliches Zeug, selbst für Tolpan,
der wie die meisten Kender recht offen war, was das Essen
anging.
Auch der Befehlshaber, C l ief-Eth, war nicht der Folterknecht. Er stellte nur zwischen den Martern die Fragen.
Clief-Eth wollte wissen, wofür Tolpan das Jalopwurzpulver von dem kräuterkundigen Minotaurus Argotz gekauft hatte. Inzwischen hatte Clief-Eth das Jalopwurzpulver – genau wie den restlichen Inhalt von Tolpans Beuteln
–, aber offenbar war er mehr darauf aus, zu er fa hren, warum der Kender die seltene Substanz überhaupt gesucht
hatte.
Tolpan hätte die Frage vielleicht beantwortet, wenn er
die Antwort gewußt hätte, aber die kannte nur Raistlin.
Grundsätzlich war der Kender gern höflich und hilfsbereit.
Aber Tolpan wußte, daß Argotz ermordet worden war und
daß die stinkenden Minotauren nach diesem Mord ihm,
Caramon und Sturm nachge ja gt waren und irgendwie einen magischen Sturm zusammengebraut hatten, der sie an
den östlichen Rand des Blutmeers befördert hatte. Er mußte
Raistlin unbedingt irgendwann mal fragen, wie so ein magischer Sturm funktionierte.
Deshalb beantwortete Tolpan die Frage nicht, und die
Minotauren quälten ihn schon tagelang.
Die armen, blöden, häßlichen, schmutzigen Rindviecher!
Sie brauchten viel Nachhilfe bei ihren Foltertechniken. Aus
Tolpans Sicht waren sich die minotaurischen Folterknechte
höchst uneinig über die Frage, wie viele Schmerzen sie ihm
zufügen durften, damit er ihnen sagte, was er wußte, ohne
ihn schwer zu verletzten oder zu töten. Wenn sie Tolpan
umbrachten oder in den Wahnsinn trieben, ohne die erwünschte Antwort zu erhalten, würde sich jemand namens
Nachtmeister furchtbar aufregen.
»Vorsicht, ihr Dummköpfe!« mahnte Clief-Eth immer
wieder während der Folterungen. »Der Nachtmeister hat
strenge Anweisung gegeben, daß der Kender am Leben
bleiben muß, bis er redet!«
Das bedeutete, daß sie ihm nicht die Zunge herausreißen
konnten – was wirklich schade war, wie Tolpan überlegte,
denn das wäre eine ziemlich wirksame Maßnahme gewesen.
Nachdem ihn die Henkersknechte einige Tage lang getreten und verprügelt hatten, ohne einen anderen Erfolg zu
erzielen als Beulen und Blut, versuchte der Kender, CliefEth und seinen Untergebenen mit einfallsreichen Vorschlägen auszuhelfen.
»Waru m hängt ihr mich nicht an meinem Haarknoten irgendwo auf?« riet er ihnen.
Clief-Eth hielt das für eine gute Idee. Also baumelte Tolpan einen ganzen Tag und eine Nacht, in der er nicht viel
Schlaf bekam, an seinem Haarschopf von einem Haken in
der Decke. Sein Gesicht lief knallrot an, und er erstickte
beinahe. Tolpan mußte zugeben, daß es wirklich wehtat. Er
gratulierte Clief-Eth zu seiner ausgezeichneten Foltermethode, doch auch sie erbrachte nicht das von den Minotauren gewünschte Resultat.
»Schneidet mir meinen Haarknoten ab, damit ich mich
schäme«, schlug Tolpan spontan vor. »Ein Kender mit kurzen Haaren

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