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Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber des Dunkels
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weiß nicht, ob ich dir das verraten darf«, knurrte der Minotaurus.
»Wieso nicht?« fragte Tolpan unschuldig. »Du erzählst
mir doch sonst alles. Ich weiß schon von deinem Bruder,
der bei einer Kneipenschlägerei umgekommen ist, und von
deinem Onkel, der dem Obersten Rat angehörte, ehe er als
Gladiator in der Arena starb, und von der Frau deines Vetters, die mit einem Schmied in Streit geriet, der ein Messer
zog und… He, ist dir je der Gedanke gekommen, daß deine
Familie unter einem Fluch stehen könnte? Alle werden
umgebracht.« Tolpan machte eine Pause, um genüßlich die
Suppe von dem Holzlöffel abzulecken. Inzwischen wußte
er, daß er aufhören mußte zu reden, um eine Antwort aus
Dogz herauszulocken.
»Also, warum haben sie aufgehört, mich zu foltern?«
»Weil der Nachtmeister einen wichtigen Gesandten
schickt, der dich befragen soll«, grollte Dogz.
»Einen was?«
»Einen der wichtigsten Adepten seines Kults.«
»Oh. Ist das gut oder schlecht?«
Dogz legte das Gesicht nachdenklich in Falten. »Ich weiß
es nicht«, gab er ehrlich zu. »Aber es ist eine große Ehre für
Lacynos, ihn aufzunehmen. Es kommt selten vor, daß der
Nachtmeister einen der Hohen Drei den ganzen Weg von
Karthay hierher schickt. Ich kann mich nicht erinnern,
wann es das letzte Mal geschehen ist.«
»Warum kommt er nicht selbst?« fragte Tolpan.
Dogz stieß ein langes, tiefes Kichern aus und bleckte dabei seine gelben Zähne. »Der Nachtmeister verläßt Karthay
selten«, antwortete Dogz. »Sein Reich ist Karthay.«
»Hast du ihn je gesehen?«
»Natürlich nicht«, schnaubte Dogz.
»Woher weißt du dann, daß es ihn überhaupt gibt?«
Dogz wurde zornig. »Das ist überhaupt nicht lustig,
Freund Tolpan. Er ist der höchste Priester unserer Religion.
Er ist die direkte Verbindung zu Sargonnas, dem Gott, den
wir verehren.«
»H m m«, sagte Tolpan. »Sargonnas, Kumpan der Takhisis…« Tolpan leckte den letzten Rest vom Löffel ab und
schob Löffel und Schale wieder unter dem Zellengitter hindurch.
»Ja«, sagte Dogz begeistert. »Treuer Diener der Königin
der Finsternis. Ich wußte nicht, daß du dich so gut mit den
Göttern von Krynn auskennst.«
»Oh, ich weiß von allem möglichen ein bißchen. Überall
wo ich hinkomme, schnappe ich ein paar Dinge auf – überhaupt, wenn dieser Nachtmeister auf der Insel Karthay lebt
und sie nie verläßt, was macht er denn da die ganze Zeit?«
Dogz zögerte, schüttelte dann aber den Kopf.
Von oben kam ein Ruf. Tolpan erkannte die Stimme von
Sarkis, der nie weit war, besonders, wenn er Gelegenheit
bekam, Dogz herumzukommandieren.
Peinlich berührt ergriff Dogz den Löffel und die leere
Schale und eilte dann die Stufen hinauf.
Nicht lange darauf brachte Dogz eines Tages wieder den
gewöhnlichen, gräßlichen Haferschleim. Tolpan vermutete,
daß das ein Zeichen für die Ankunft des hohen Gesandten
des Nachtmeisters war. Später am Tag polterte eine Gruppe Minotauren die Treppe herunter, um einen Blick auf
Tolpan zu werfen. Außer ein paar der bekannten Folterknechte war Sarkis dabei, der neben C l ief-Eth unbedeutend
und mickrig wirkte, und dazu ein Neuankömmling, der
sich von den anderen unterschied.
Den Neuankömmling sah sich Tolpan genauer an. Er
schien eine Art junger, kraftstrotzender Schamane zu sein,
denn er trug Pelze und einen gefiederten Kopfschmuck.
Seine Hörner waren so gewaltig, daß sie fast die hohe Decke streiften.
Die anderen behandelten den Schamanen unterwürfig,
der hin und her schritt und Tolpan von allen Seiten schief
ansah.
»Hoch mit dir, Kender«, knurrte Sarkis. »Du hast hohen
Besuch.«
Der Minotaurenschamane sah stirnrunzelnd auf. CliefEth warf Sarkis einen ärgerlichen Blick zu.
Da Tolpan sich immer über Gesellschaft freute, gab er
sich größte Mühe, für diesen wichtigen Besucher fröhlich
und ansehnlich auszusehen. Das war gar nicht so einfach
angesichts der Tatsache, daß er von heilenden Wunden übersät war, daß seine Kleider in Fetzen hingen und seine
Füße bloß und zerschunden waren. Er blickte dem wichtigen Besucher ins Gesicht. Dieser schaute ihn seinerseits
forschend an.
»Wir haben bei dem kleinen Luder alles versucht, Fesz«,
beklagte sich Clief-Eth bei dem Schamanen. »Er gibt ein fa ch nicht nach. Ich denke, wir bringen ihn am besten um
und fertig.«
»Du wirst nicht fürs Denken bezahlt«, grollte Fesz beinahe sanft, wie Tolpan fand. »Und wenn das so wäre, würde
dein Lohn sehr gering

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