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Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber des Dunkels
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Gesichter waren so verbrannt, daß die Haut sprang und eine glitzernde
Flüssigkeit austrat. Sie steckten bis zum Hals im Wasser,
doch ihre Kehlen waren ausgedörrt.
Immer noch trieben sie aneinanderhängend und an den
Mast gefesselt weiter. Die braunen Wellen brachen über sie
hinein. Die endlose, gnadenlose See erstreckte sich in alle
Richtungen.
Caramons Beine waren so verkrampft, daß er sie kaum
noch bewegen konnte. Sturms Augen waren zu verquollenen Schlitzen geschrumpft. Die nicht enden wollende Anstrengung, ihr Kinn über Wasser zu halten, hatte ihren
Verstand ebenso betäubt, wie sie ihren Körpern zusetzte.
»Wenn… wenn ich nur diese Fesseln lösen könnte«,
keuchte Caramon, dem Wasser in den Mund schwappte,
als er ihn zum Sprechen aufmachte. »Allein hättest du vielleicht bessere Chancen.«
»Ich!« rief Sturm schockiert aus. »Ich würde dich nie verlassen! Das wäre unehrenhaft.«
»Jedenfalls«, stellte Caramon mit einem flüchtigen Blick
auf Sturm fest, »kann ich sie nicht zerreißen, also schätze
ich, daß wir weiterhin aneinander hängenbleiben.«
Minutenlang herrschte Schweigen zwische n ihnen. »Der
Mast ist ein Fluch«, sagte Sturm schließlich mit Grimm in
der Stimme. »Er hält uns über Wasser, aber nur gerade eben… gerade genug, um uns zu quälen. Ertrinken wäre
besser.« Er hielt inne und blickte aufs Meer. »Da! Da sind
sie wieder!«
Zwei Meeresraubtiere umkreisten sie seit einem Tag. Vier
runde, schwarze Augen in einer breiten Stirn schauten hin
und wieder aus dem Wasser, wenn eines der Tiere auftauchte, um Luft zu holen. Die hilflosen Gefährten konnten
die dicke, knubbelige Haut und die Klauen mit den
Schwimm fl ossen sehen. Sie erhaschten auch einen Blick auf
mächtige Kiefer mit Reihen von dreieckigen Zähnen. Obwohl es riesige Wesen von mindestens acht Fuß Länge waren, hielten sie stets respektvollen Abstand. Stundenlang
umkreisten sie ihre Beute oder tauchten lange in die Tiefe,
um dann wieder zu beobachten.
»Vodyano i … verwandt mit den Erdkolossen«, krächzte
Caramon. »Ich habe gehört, daß sie im tiefen Wasser leben.
Warum greifen sie nicht an?«
»Vodyanoi sind schlau«, sagte Sturm mühsam flüsternd,
»aber auch feige. Es muß ein Pärchen sein. Ich wette, wenn
es ein ganzer Schw ä rm wäre, wären wir jetzt schon tot. Aber sie wissen, daß wir müde sind. Es dauert nicht mehr
lange. Sie müssen nur warten. Das ist viel einfacher als
kämpfen.«
Sturm nahm all seine Kraft zusammen und trat nach den
massigen Meereswesen. Die beiden Vodyanoi rissen ihre
riesigen M ä uler auf, stießen einen durchdringenden Schrei
aus und tauchten ab.
»Keine Sorge«, murmelte Sturm, der kurz die Augen
schloß. »Die kommen zurück.«
Sturm glaubte nicht, daß er und Caramon den Tag überleben würden. Sein Magen brannte, als wäre er vergiftet.
Seine Beine hingen leblos herunter wie ein totes Gewicht.
Einmal oder zweimal hatte er hinüber gesehen und bemerkt, daß Caramon am Eindösen war. Sein Kinn lag sehr
gewagt auf dem schaukelnden Mast. Sturm wollte seinen
Freund warnen, wach zu bleiben, doch sein ausgetrockneter Mund brachte kein Wort mehr heraus.
Ein Schatten tanzte vor Sturm über das Wasser. Beim
Aufblicken sah er oben am diesigen Himmel einen schwarze n Punkt kreisen, doch er war sich nicht sicher. Er glaubte,
er hätte diese schwarze Gestalt schon einmal gesehen…
gestern? Wa s war das? Ein weiterer Jäger wie die Vodyanoi, tippte er. Auch am Himmel wartete man auf ihren
Tod.
Da war es wieder, das Krächzen, von dem er meinte, daß
er es schon zuvor gehört hatte. Es schien von dem schwarzen Punkt zu kommen. War das also ein Riesenvogel, der
ihn und Caramon verspottete?
Plötzlich plumpste etwas fast unmittelbar vor ihnen ins
Wasser. Es war eckig, eingekerbt und mehrere Finger dick,
eine Art fl aches Brot, das ganz nah bei dem Solamnier im
Wasser trieb.
Sturm reckte sich und erwischte es mit den Zähnen. Es
war hart wie Holz, doch es war kein Holz. Es war eine dicke Scheibe Brot. Hungrig biß er hinein, während er mit der
Schulter Caramon anstieß.
Der große Krieger bewegte sich und schlug die Augen
auf. Sturm ließ die Hälfte des Brotes wieder ins Wasser fallen und stupste sie zu Caramon hin. Dieser war noch soweit bei sich, daß er es mit den Zähnen packte und in mehreren Bissen herunterwürgte.
Wieder erscholl das Krächzen, diesmal entfernter. Caramon und Sturm blickten blinzelnd zum Himmel hoch,
doch sie konnten den

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