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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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Entscheidungen der Bruderschaft in Frage stellen?«
    Er starrte mich entsetzt an. » Nein– nein, natürlich nicht, Legata. Aber seid vorsichtig.«
    Â» Das werde ich sein. Glaubt mir, ich zweifle nicht im Mindesten an seiner Macht. Und jetzt würde ich gern mit den Legionären sprechen, die diesen Mann, diesen Illu Sionist, tatsächlich gesehen haben.«
    Â» Ich werde mich sofort darum kümmern.« Er führte mich wieder zurück zur Treppe und nach oben. » Es ist einer der Männer, die bei den Folterungen dabei waren, und der Offizier, der die Hinrichtung geleitet hat. Leider befinden sich von denen, die Illu Sionist gesehen haben, zurzeit nur diese beiden in Sandmurram. Mit welchem möchtet Ihr zuerst sprechen?«
    Â» Mit dem Folterer, denke ich.«
    Â» Ein Mann namens Achates. Ein einfacher Legionär, dessen Zeit in Kardiastan bald zu Ende ist. Er ist eigentlich kein Folterer, sondern ein alter Schurke. Er schafft es nicht, Ärger aus dem Weg zu gehen, deshalb bekommt er immer die Aufgaben, die sonst keiner will. Er hat Regius, dem Diensthabenden, auch nur geholfen– und der ist kurz nach den Sitzungen an einer Blutvergiftung gestorben.« Er führte uns zum zweiten Stock des Hauptflügels und deutete auf eine Tür, in die militärische Symbole eingeschnitzt waren. » Benutzt dieses Büro. Ich schicke Achates sofort zu Euch. Braucht Ihr sonst noch etwas, Legata?«
    Ich schüttelte den Kopf, und er ging. Ich sah Brand an, während wir den Raum betraten. » Ich möchte nicht, dass Aemid irgendetwas von alldem erfährt, Brand. Und schon gar nicht das mit der Waffe.«
    Â» Wie Ihr wünscht. Möchtet Ihr, dass ich bleibe?«
    Â» Ja, mach das.« Später würde ich mit jemandem, dem ich vertraute, über all das sprechen wollen.
    Ich trat zum Fenster und wartete. Das Zimmer gewährte einen Blick auf den ummauerten Garten des Befehlshabers, den ein paar unbekannte Obstbäume und mehrere Blumenbeete in ein Durcheinander aus Blüten– hauptsächlich in scharlachroten, purpurnen und orangefarbenen Tönen– verwandelten. » Wie sehr die Blumen hier leuchten!«, rief ich. » Hast du das schon bemerkt? Die Gärten strotzen nur so vor Farben. Als wären diese Blumen dazu gedacht, die langweiligen Bäume, das fehlende Gras und all diese braunen Gebäude wettzumachen.«
    Â» Setzt Euch das Braun etwa schon zu, Legata?«, fragte Brand. Es klang, als würde er sich insgeheim über mich amüsieren.
    Â» Nein, natürlich nicht. Wieso sollte es?« Ich sah ihn scharf an, aber in diesem Moment klopfte es, und er öffnete die Tür und drehte mir den Rücken zu.
    Der Mann, der jetzt hereinkam, wirkte gar nicht wie ein Soldat. Dazu war er etwas zu ungepflegt, etwas zu wissend. Allerdings war ich mit diesem Typus vertraut; während meiner Arbeit für die Bruderschaft hatte ich oft genug mit Menschen seines Schlages zu tun gehabt. Der Soldat vor mir gehörte zu jenen Leuten, die ständig darauf aus waren, einen Sestus extra zu verdienen, ohne dafür zu viele Risiken auf sich zu nehmen. Wahrscheinlich war er zur Legion gegangen, um irgendwelchem Ärger zu entgehen, den er sich woanders eingebrockt hatte. Und er würde ohne Gewissensbisse die eine oder andere Lüge von sich geben, wenn er glaubte, dass es ihm nützte.
    Â» Legionär Achates?«, fragte ich. Ich setzte mich an den Tisch vor dem Fenster und bedeutete ihm, sich auf der anderen Seite niederzulassen.
    Er nickte und ließ seinen Blick unverhohlen anerkennend– aber durchaus respektvoll– über mich schweifen. » Ich bin Legata Ligea von der Bruderschaft«, sagte ich. Jetzt veränderte sich sein Blick abrupt. Er wurde ehrerbietig, aber diese Ehrerbietung resultierte aus Angst, nicht aus Respekt. » Ich möchte dir ein paar Fragen über den Karden stellen, der als Illu Sionist bekannt ist.« Erneut veränderte sich sein Blick; jetzt trat eine Wachsamkeit in seine Augen, die an ein Tier erinnerte, und die Furcht, die ich bereits gespürt hatte, wurde sogar noch stärker.
    Â» Was möchtet Ihr wissen, Legata?« In ihm rangen Widerwille und Angst miteinander.
    Â» Zunächst einmal möchte ich, dass du ihn mir beschreibst.«
    Â» Etwa Eure Größe. Haut und Haare waren von der gleichen schlammbraunen Farbe wie bei allen Karden. Nicht so muskulös wie der Sklave, den Ihr da

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