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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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das, was du mir erzählt hast, gesehen hast.« Ich warf Brand einen Blick zu, um seine Reaktion zu sehen, aber sein Gesicht war ausdruckslos. » Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen sollte? Wie schätzt du seinen Charakter ein, nach alldem, was passiert ist?«
    Â» Seinen Charakter? Oh, er war es gewohnt, der Hahn auf dem Misthaufen zu sein, ja. Er hat uns mit einem Blick angesehen, als wären wir nichts weiter als Schmutzflecken auf dem Boden.«
    Â» Ein Hochgeborener?«
    Â» Würde ich sagen. Stolzer Mistkerl. Und mutig, das muss ich ihm lassen. Er war über und über mit Ketten gebunden, lag in seinem eigenen Dreck, bekam kein Essen, und trotzdem konnte er immer noch über uns lachen, als wären wir diejenigen, die ein Problem hätten.« Er warf einen argwöhnischen Blick in Brands Richtung. » Legata, wenn ich kurz mit Euch unter vier Augen sprechen dürfte…«
    Ich nickte Brand zu, der aufstand und den Raum verließ. » Was ist, Achates?«
    Â» Wenn Ihr mehr wissen wollt, fragt die Frau des Präfekten.«
    Ich blinzelte. » Die Präfekta? Wieso sollte Domina Fabia mehr wissen?«
    Achates lächelte durchtrieben. » Sie ist eine Hure, Legata, bitte um Vergebung. Eine der Frauen, die das, was sie brauchen, nicht von ihrem Mann kriegen. Sie tut so, als wäre sie so rein wie eine Jungfrau, aber sie liebt es, sich im Dreck zu suhlen. Sie bezahlt mich dafür, dass ich sie zu den Zellen bringe, wenn sie von diesem Bedürfnis erfasst wird– dazu hüllt sie sich in einen dieser Reiseumhänge der Karden. Sie will zu den Verdammten, zu niemandem sonst. Je schlimmer sie sind, umso besser.«
    Ich verriet keinerlei Überraschung. Tatsächlich hatte ich seltsamere Geschichten über sogar noch ungewöhnlichere Leute gehört; die Bruderschaft erfuhr häufig von diesen Dingen. » Sie ist hergekommen und hat nach Illu Sionist gefragt?«
    Achates nickte. » Sie hatte ihn bereits gesehen. Sie war bei der Sklavenauktion, und er hat ihr sofort gefallen. Hätte für sie gar nicht besser laufen können, als dass er in der Zelle landete und zum Tod verurteilt wurde. Sie kam an dem Tag, bevor er verbrannt wurde. Ich wollte nicht, dass sie zu ihm ging, nicht nach alldem, was passiert war, aber sie kann manchmal eine richtige Hexe sein.« Er zuckte mit den Schultern. » Ich habe sie also gelassen. Und außerdem hatte er genug Ketten an sich, dass sie für eine ganze Herde Sklaven gereicht hätten. Ich habe mich vergewissert, dass sie auch wirklich fest waren. Ich ließ sie also in die Zelle rein und wartete wie immer draußen. Gewöhnlich kommt sie mit einem Blick raus wie ein Legionär, der gerade das ganze Bordell umsonst gehabt hat, aber diesmal war es anders. Sie war so weiß wie Fruchtmark. Schätze, er hat ihr eine Scheißangst eingejagt. Seitdem ist sie nicht mehr wiedergekommen. Befragt sie nach ihm, und Ihr werdet sehen, was Ihr zu hören bekommt. Aber sagt nicht, dass ich es war, der Euch davon erzählt hat.«
    Â» Die Bruderschaft gibt ihre Informanten nie preis«, sagte ich. » Also schön, Achates. Das ist dann alles. Sorge dafür, dass der andere Mann reingeschickt wird, den ich sprechen möchte, ja?«
    Einen Moment später führte Brand den anderen Mann herein. Sein Name war Ciceron, und er war ein Zenturio, der schon bald in den Ruhestand versetzt werden würde; offensichtlich war er verärgert darüber, dass seine Kompetenz von einem Mitglied der Bruderschaft in Frage gestellt wurde– oder überhaupt von irgendjemandem. » Dieser Illu Sionist ist gestorben«, sagte er mit ausdrucksloser Stimme. » Er ist verbrannt worden. Der Mann, der da draußen rumläuft und uns Probleme macht, ist jemand anderes. Ich schätze, Illu Sionist ist nur ein Titel. Als der erste gestorben ist, hat der zweite ihn übernommen. Es gibt da kein Geheimnis, keine fantastische Flucht, und erst recht nicht die Auferstehung eines toten Mannes.«
    Â» Wieso gab es so viel Rauch bei seiner Hinrichtung?«, fragte ich sachlich.
    Â» Ich hatte das Holz vorher geprüft«, rechtfertigte er sich. » Es war trocken. Ich kann es mir nur so erklären, dass irgendwer was draufgesprüht hat, um Ärger zu machen. Der Rauch war schrecklich: furchtbares, erstickendes schwarzes Zeug. Ich sage Euch, Illu Sionist ist zu Asche verbrannt, aber wahrscheinlich ist er vorher an

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