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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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gehabt, als würde er den Mann gar nicht berühren; der Stock wurde einfach ein kurzes Stück vor dessen Füßen aufgehalten, als wären sie von einer unsichtbaren Schicht aus Glas bedeckt. Die Schläge schienen Illu Sionist jedenfalls nicht zu beunruhigen. Er schien sie nicht einmal zu bemerken.
    Regius wurde zornig, als er merkte, dass der Gefangene nicht reagierte. Er ließ die Eisen erhitzen und drohte damit, Illu Sionist ein Auge auszustechen, um herauszufinden, wie ihm das gefallen würde. Illu Sionist schien nicht im Geringsten besorgt zu sein. Und dann, als Regius das rotglühende Eisen nahm und damit vom Feuer zum Verhörtisch ging, blitzte etwas auf, und das Eisen schmolz urplötzlich und tropfte Regius auf die Hand. Illu Sionist lachte, und keiner der Anwesenden zweifelte daran, dass der Karde dafür verantwortlich war.
    Sie ließen ihn in dieser Nacht auf dem Tisch liegen und kehrten am nächsten Morgen zurück. Regius litt inzwischen unter schlimmen Schmerzen und war bereit, den Karden in Stücke zu reißen. Als sie die Zelle betraten, stellten sie fest, dass Illu Sionist sich von seinen Fesseln befreit hatte. Sie lagen in Stücken auf dem Boden, als hätte er sie durchgeschnitten. Der Holzriegel der mit Eisen verstärkten Tür war fast durchgebrochen– und dabei befand sich der Riegel außen. Sicher, da war ein Spalt zwischen der Tür und dem Türpfosten–, aber eben nur das, ein Spalt. Groß genug, um ein Blatt Papyrus hindurchzuschieben, nichts weiter. Und doch wäre es Illu Sionist um ein Haar gelungen, aus dem Raum auszubrechen.
    Niemand konnte herausfinden, wie er all das geschafft hatte. Danach verdoppelten sie die Anzahl der Ketten, die ihn banden.
    Nach dem, was am Tag zuvor geschehen war, hatte Regius nicht vor, es noch einmal mit heißen Eisen zu versuchen. Stattdessen befahl er, den Karden so mit den Armen an die Decke zu hängen, dass seine Füße den Boden nicht berührten. Dann wurden seine Fußfesseln mit einem Gewicht beschwert, und zwar so, dass auch dieses den Boden nicht berührte. Inzwischen waren sie wegen der Fähigkeiten des Mannes derart verstört, dass niemand von ihnen gewillt war, dazubleiben und zuzusehen. Sie ließen ihn also allein zurück, während sie draußen warteten. Als sie nach einer halben Stunde wieder in das Zimmer gingen, rechneten sie damit, dass er zumindest kleinlaut sein, wenn nicht sogar um Gnade winseln würde. Stattdessen saß er auf dem Boden und löste die Gewichte von den Fußfesseln. Die Kette, an der sie ihn aufgehängt hatten, war in zwei Teile zerrissen.
    Wieder leckte Achates sich die trockenen Lippen. » Wir hatten ziemliche Angst, Legata«, sagte er. » Ich und der andere Gehilfe haben Rego gebeten, die ganze Sache zu vergessen, aber Rego war so sauer wie ein von Fliegen gepiesackter Gorklak. Also haben wir die Ketten verdoppelt und den Mistkerl wieder hochgezogen. Wir waren kaum fertig, als der ganze Raum in Licht getaucht wurde, goldenes Licht. Es hat wehgetan, richtig übel. Und Illu Sionist hat uns– mit einer Stimme, die so ruhig war wie die einer Mutter, die ihr Kind tröstet– erklärt, dass es sein eigener Schmerz wäre, den er uns geben würde, und zwar so lange, wie wir ihn dort hängen ließen. Ich bin daraufhin zu dem Flaschenzug gelaufen und habe ihn wieder runtergelassen, aber richtig fix, das kann ich Euch sagen, und nicht mal Rego hat sich noch dagegen gesträubt.«
    Danach hatten sie sich unterhalten und waren zu dem Schluss gekommen, dass sie keine weiteren Versuche unternehmen wollten. Sie sperrten den Karden also in eine Zelle, nachdem sie ihn mit jeder Kette festgebunden hatten, die sie finden konnten, und stellten dauerhaft eine Wache vor die Tür. Dem Befehlshaber erklärten sie, dass Illu Sionist gefoltert worden war und nichts sagen würde. Ein oder zwei Tage später wurde er durch das Feuer hingerichtet. Rego starb zwei Wochen später, nachdem seine Hand geschwollen und grün geworden war und richtig schlimm ausgesehen hatte.
    Â» Das ist die Wahrheit, Legata«, sagte Achates, » wirklich. Es ist nicht mein Fehler, dass die Geschichte klingt wie eine dieser Sagen über die Numina. Ihr habt die Wahrheit hören wollen, und Ihr habt sie bekommen.«
    Â» Ich glaube dir, Achates. Ich kann nicht erklären, was passiert ist, aber ich bezweifle nicht im Geringsten, dass du

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