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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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habt.« Er deutete mit einem Nicken auf Brand. » Aber auch kein Schwächling. Eher Athlet als Soldat. Hübscher Kerl, ja. Hatte ein Lächeln, das ich auch gerne hätte; dafür würde ich glatt die eine oder andere Wegemeile laufen. Es war die Art Lächeln, das die Damen dazu bringt, ihre Hüllen fallen zu lassen– entschuldigt vielmals, Legata.«
    Â» Hat er Tyranisch gesprochen?«
    Â» Oh ja. Mit Akzent, aber brauchbar.«
    Â» Was für Foltermethoden wurden bei ihm angewandt?«
    Achates ruckte unbehaglich hin und her. » Oh, das Übliche. Brandeisen, Schläge, Gewichte…«
    Ich sah ihn überrascht an. » Du lügst. Wieso?«
    Die Furcht flackerte wieder auf, und er bewegte unruhig seine Füße.
    Â» Ich will die Wahrheit wissen, Achates.«
    Â» Das ist die Wahrheit, Legata. Wirklich.«
    Â» Es ist nicht die Wahrheit.« Fasziniert fragte ich: » Willst du damit sagen, dass der Mann gar nicht gefoltert worden ist?«
    Er erstickte fast vor Schreck. » Das habe ich nicht gesagt!«
    Â» Was genau ist passiert? Achates, ich bin nicht hier, um dich zu bestrafen. Was immer du sagst, wird keinem Offizier zu Ohren kommen. So arbeitet die Bruderschaft nicht. Wir handeln mit Informationen– mit der Wahrheit. Sag mir genau, was passiert ist, wie du es in Erinnerung hast, und das Einzige, was ich deinem Befehlshaber mitteilen werde, ist, dass du zur Mitarbeit bereit warst. Lügst du mich aber an, wirst du den Zorn der Bruderschaft zu spüren bekommen. Und ich denke, du weißt sehr gut, was das bedeutet. Wir wissen selbst die Eisen zu benutzen.«
    Er nickte, so unglücklich wie skeptisch. » Er war… Legata, er war nicht so wie normale Männer. Er war irgendwie eine Art Geistwesen. Oder noch Schlimmeres.« Er wirkte jetzt durch und durch jämmerlich. » Wenn Ich Euch die Wahrheit sage, werdet Ihr mich als Lügner beschimpfen.«
    Â» Lass es drauf ankommen.«
    Â» Legata, ich kann es selbst kaum glauben.«
    Â» Achates, sag mir einfach, was passiert ist.«
    Er leckte sich nervös die Lippen. » Also, Rego – Regius, meine ich, er hat das Ganze geleitet. Er hat versucht, den Kerl zu foltern. Aber dieser Illu Sionist konnte Dinge tun, die sonst niemand konnte. Er konnte Dinge, äh, geschehen lassen. Dinge, die eigentlich nie hätten passieren dürfen. Ich habe mich sogar… na ja, um die Wahrheit zu sagen, ich habe mich gefragt, ob er ein– nun, Unsterblicher sein könnte.«
    Ich musste mir Mühe geben, nicht loszuprusten. Unsterbliche waren die Nachkommen eines Gottes oder einer Göttin mit einem Menschen. Offenbar konnten sie weder durch Krankheit noch durch hohes Alter sterben. Da es jedoch Mittel und Wege gab, sie dennoch zu töten, fand ich ihre Behauptung, wahrhaft unsterblich zu sein, verdächtig. Sie standen in dem Ruf, über bestimmte magische Kräfte zu verfügen. Es gab Hunderte von Tempelgeschichten, im Religiösen gründende Mythen darüber, wie Götter und Göttinnen von ihren himmlischen Heimen im Elysium herabgestiegen waren und sterbliche Männer oder Frauen verführt hatten, aber eigenartigerweise hatten diese Geschichten immer in der Vergangenheit stattgefunden. Von Zeit zu Zeit tauchte jemand auf und behauptete, selbst ein Unsterblicher zu sein, aber diese Leute wurden immer früher oder später als Hochstapler entlarvt.
    Als Achates erst einmal angefangen hatte zu reden, strömte die Geschichte ganz von allein aus ihm heraus, als wäre er froh, sie jemandem mitteilen zu können. Illu Sionist, sagte er, war bewusstlos in die Zelle gebracht worden und hatte eine ziemliche Beule am Kopf gehabt. In dem Moment, als er das Bewusstsein wiedererlangte, wurde er an den Verhörtisch gekettet, der bereits für sich ein Folterwerkzeug darstellte, denn er war mit ungleichmäßigen Höckern und Ausstülpungen versehen, die sich einem ins Rückgrat gruben. Die erste Frage– die nach seinem Namen– hatte er nur zu bereitwillig beantwortet: Sie könnten ihn Illu Sionist nennen, hatte er gesagt. Als sie ihm jedoch weitere Fragen stellten, weigerte er sich zu antworten oder gab lediglich klugscheißerische Antworten von sich.
    Regius hatte Achates danach befohlen, den Stock zu nehmen und damit auf die Fußsohlen des Mannes einzuschlagen, was Achates auch getan hatte. Nach einer Weile hatte er jedoch das seltsame Gefühl

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