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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Vielleicht ist die Flüssigkeit der Verheerung die Fäulnis, die von den Bestien ausgestoßen wird und genau das geeignete Medium darstellt, in dem sie leben können. Aber etwas ist schiefgegangen. Die Verheerung hat angefangen, sich auszubreiten, sich zu vervielfachen… warum? Wahrscheinlich, weil die Illusionierer nicht nur älter, sondern auch schwächer wurden?«
    Tarran schnaubte. Und selbst wenn das wahr wäre – wie würde das helfen? Was nützt es zu wissen, dass wir von den Überbleibseln unserer eigenen Fehler getötet werden? Und was ist mit dem größten Loch in deiner Theorie?
    » Und was wäre das?«
    Wieso sollten die Reste unserer Fehler uns zerstören wollen? Sie würden doch nichts davon haben, uns zu töten. Tatsächlich hätten sie gar keinen Ort mehr, an dem sie leben könnten.
    » Das gilt für die Bestien der Verheerung, ganz egal, was sie sind«, erklärte Arrant. » Sie töten euch, und früher oder später tötet sie das auch selbst, weil sie Probleme haben, außerhalb der Geschwüre der Verheerung zu überleben.« Es gab jetzt einige Berichte von Bestien, die in Tälern nahe der Illusion gefunden worden waren. Sie hatten sogar Talbewohner getötet, aber letztlich waren alle Bestien gestorben. Er dachte einen Moment nach und fügte dann hinzu: » Vielleicht sind sie nicht zufällig vom Wind mitgenommen worden. Vielleicht glauben sie, dass es für sie die einzige Möglichkeit ist zu überleben, vielleicht ist es ein letzter verzweifelter Versuch zu verhindern, dass sie mit euch sterben. Glücklicherweise irren sie sich.«
    Bis jetzt, sagte Tarran mit grimmiger Stimme in Arrants Geist. Nichts von alldem ergibt einen Sinn, weißt du.
    Er hatte recht. Das tat es nicht.
    Wie immer nahm Arrant auf dem Weg zum Unterricht die schmale Gasse zwischen dem Pavillon des Illusionisten und der Magoroth-Akademie, ein kurzer, uninteressanter Weg, der an beiden Enden von einem festen Tor begrenzt wurde, mit hohen Mauern, die es unmöglich machten, über sie hinwegzusehen.
    An diesem Morgen war er tief in Gedanken. Er hatte gerade erst begriffen– und es verwirrte ihn jetzt doch ein wenig–, dass er seinen fünfzehnten Geburtstag vergessen hatte. Er war vor einigen Tagen unbemerkt verstrichen, und das, obwohl Temellin sogar zufällig wieder in Madrinya gewesen war. Wenn Menschen Kriege führten und im Kampf ihr Leben riskierten, dachte er ironisch, wenn ein Land seine Krieger an Kreaturen verlor, die diejenigen aufaßen, die sie besiegten, hatte ein fünfzehnter Geburtstag keinerlei Bedeutung.
    Das Geräusch des sich öffnenden Tores riss ihn aus seinen Gedanken. Da er diese Gasse um diese Uhrzeit am Morgen normalerweise ganz für sich hatte, schaute er auf und war verblüfft, Lesgath, Serenelle und ihre Zwillingsgeschwister Ryval und Myssa zu sehen, die die Gasse gerade auf der Seite der Akademie betraten. Er blieb abrupt stehen und wartete, bis sie bei ihm waren. » Was tut ihr alle hier?«, fragte er.
    » Wir sind gekommen, um mit dir zu reden«, sagte Ryval. » Wir haben gewartet und gewartet, Arrant, aber allmählich verlieren wir die Geduld. Serenelle hat uns erzählt, dass du immer noch keine Kontrolle über deine Macht hast.«
    » Du bist jetzt seit mehr als einem Jahr an der Akademie, und es scheint, als hättest du noch keinerlei Fortschritte gemacht«, fügte Lesgath hinzu.
    » Wir wollen keinen Illusionisten-Erben, dem wir nicht trauen können«, sagte Myssa und baute sich direkt vor ihm auf, die Hände in die Hüften gestemmt. » Es ist schlimm genug, einen blinden Illusionisten zu haben, der nach einem ganzen Jahr der Kämpfe immer noch keinen Krieg gegen ein Rudel Tiere gewinnen kann, aber die Vorstellung, dass sein Nachfolger eine noch lahmere Eidechse ist…« Ihre rechte Hand schoss vor und packte seine linke, drehte ihm die Handfläche nach oben. Sein Cabochon lag ruhig und farblos in seiner Hand. Sie schüttelte bedauernd den Kopf. » Schau dir das an. Wir möchten, dass du dem Illusionisten sagst, dass du nicht mehr der Erbe sein willst.«
    » Ihr werdet eure Chance kriegen zu sagen, was ihr denkt, wenn es zu einer Abstimmung im Rat kommt«, sagte Arrant. Er versuchte, sich an Myssa vorbeizuschieben, aber die Gasse war schmal, und Ryval und Lesgath standen inzwischen links und rechts von ihr. Serenelle hielt sich im Hintergrund. Arrant warf ihr einen verächtlichen Blick zu. Sie zockelte immer hinterher, ohne jemals richtig mitzumachen. Sie zeigte niemals Anerkennung für die Sicht

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