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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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dem, was sich in den Satteltaschen befindet.« Er musste nicht erwähnen, was ihn am meisten erleichterte: dass sie jetzt die Zitterödnis mit ihm durchqueren konnte. Dass sie seinen Cabochon reparieren konnte.
    In dieser Nacht lagerten sie unter den Sternen, dicht aneinandergekauert, um unter dem kalten Wüstenhimmel etwas Wärme zu bekommen. Sie banden den Sleczs mit Hilfe der Zügel und der Nasenbeutel die Vorderbeine zusammen und ließen sie dann in der Nacht in einer Senke herumlaufen, wo Wasser an die Oberfläche gedrungen war und es reichlich Pflanzen gab. Sie kochten Wasser und teilten ihre Nahrungsmittel vorsichtig ein, und Samia tötete mit Arrants Hilfe als Treiber zwei Erdhörnchen mit ihrer Macht. Ein Kochfeuer in Gang zu bringen war nicht schwer, da sie einen funktionierenden Cabochon besaß, und die Farbe war schon längst in ihn zurückgekehrt.
    Die Erdhörnchen waren zäh und schmeckten nach nichts, aber sie fühlten sich trotzdem auf merkwürdige Weise zufriedengestellt– vielleicht, weil sie es ihren eigenen Anstrengungen zu verdanken hatten, dass es diese Mahlzeit gab.
    » Ein Zwischenspiel«, dachte Arrant, als sie in dieser Nacht beim Feuer saßen, überrascht über seine Fähigkeit, glücklich zu sein, wenn er mit Samia zusammen war. » Es wird nicht von Dauer sein, aber so sicher, wie der Sand trocken ist, ist es gut.«

30
    » Irgendetwas?«, fragte Garis sie.
    Sarana, die ihre Fähigkeit eingesetzt hatte, auch jemanden in der Ferne zu spüren, schüttelte den Kopf und setzte sich wieder. Im Lager der Ersten Strebe um sie herum herrschte rege Betriebsamkeit. Bedienstete kümmerten sich um Reittiere oder kochten Abendmahlzeiten. Magorkrieger reinigten ihre Waffen oder fanden unterhaltsamere Weisen, sich das Warten bis zur Dunkelheit, bis der Frost kommen würde, zu vertreiben. Männer wetteten auf die Entwicklung eines Kampfes zwischen zwei Skorpionen, die mit ihren Zangen und ihrem gebogenen Schwanz aufeinander losgingen. Weiter weg lauschten andere einem Lautenspieler. Der Geruch von brennendem Sleczdung hing in der stillen Nachtluft.
    » Nein.« Sie versuchte, ihre Besorgnis unter Kontrolle zu halten, aber sie wand sich in jede Ecke ihrer Gedanken. » Wir beide hatten Glück. Glück, dass wir nicht getötet wurden. Und Glück, dass wir den Verheerungssturm überlebt haben. Dass wir die Straße wiedergefunden haben. Wir haben eine starke Macht und gute Schutzzauber. Sie hatten nichts!«
    » Nicht nichts«, sagte er. » Samia ist eine Imaga. Sie kann einen Cabochon-Schutzzauber errichten. Und wenn ich eines in diesem Leben gelernt habe, dann, dass ich meine Tochter bloß nicht unterschätzen sollte. Und deinen Sohn auch nicht.«
    » Niemand hat sie gefunden, obwohl Männer das Land in allen Richtungen absuchen. Jeder von ihnen besitzt die Fähigkeit der Magori, in die Ferne zu spüren.«
    » Und wir haben hier ein riesiges Gebiet aus steilen Schluchten und von Wind und Wetter geformten Hügeln, das es zu überprüfen gilt. Komm schon, Sarana– wie weit kannst du in die Ferne spüren? Eine halbe Meile, wenn du Glück hast?«
    » Mehr, wenn ein passender Wind die Geräusche weiterträgt.«
    » Den es seit zwei Tagen nicht mehr gegeben hat. Und wir haben auch noch nicht alle Männer gefunden, die mit Firgan unterwegs waren. Oder Firgan selbst. Ich vermute, dass Samia und Arrant einen Tag vor uns bei der Ersten Strebe angekommen sind, weil wir zurückgehen und einen Bogen um den Erdrutsch machen mussten. Sobald die Zitterödnis gefroren war, haben sie sich daran gemacht, sie zu durchqueren. Zumindest weißt du, dass es genau das ist, was sie getan hätten, wenn sie so weit gekommen wären. Arrant will unbedingt zu Tarran. In dieser Nacht hätte niemand nach irgendwelchen Spuren gesucht, weil wir noch unterwegs hierher waren und niemand wusste, dass sie vermisst wurden.«
    Sie zog eine Grimasse. » Ja, du hast natürlich recht. Ich stimme dir zu– wir reiten am besten heute Nacht weiter zur Zweiten Strebe und versuchen, sie später irgendwo an der Fünften zu treffen. Und ich vermute, ich sollte froh sein, dass er weiß, wie er Norden findet, und nicht im Kreis herumgeht.«
    Er nickte und versuchte, seine Trostlosigkeit zu verbergen. Wie immer war er nicht erfolgreich. Sie konnte ihn stets spüren. » Spuck es aus, Garis«, sagte sie.
    Er antwortete nicht sofort, und als er es dann tat, straften seine Worte seinen üblichen Optimismus Lügen. » Sarana– die Wahrheit ist, dass es keine

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