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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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war. Ich bin einfach so geboren worden. So wie du Sommersprossen auf der Nase hast.« Er lächelte sie an. » Ich habe mich für viele Dinge schuldig gefühlt. Ich bin über das meiste hinweggekommen. Das erwachsene Ich kann dem neunjährigen Kind und dem dreizehnjährigen Jungen, der ich einmal war, endlich verzeihen.«
    » Also, was quält dich dann noch?«, fragte sie und betrachtete sein Gesicht mit einem viel zu wissenden Blick. » Du hast immer noch einen dunklen Ort in dir, Arrant. Ich bin eine Heilerin. Ich kann es spüren.«
    » Ich habe zugelassen, dass Korden mich von der Macht abgeschnitten hat, weil ich dachte, es wäre mein Fehler. Ich habe aufgegeben. Und das sollte man niemals. Man muss sich aufrappeln und weitermachen. Das ist das, was Vater getan hat, als er blind wurde. An dem Tag, als ich Korden nachgegeben habe, habe ich ihn verraten. Ich habe auch Kardiastan verraten. Ich habe Firgan einen widerwärtigen Sieg ermöglicht. Die einzige Entschuldigung, die ich dafür habe, ist die, dass ich es damals nicht wusste. Eines Tages werde ich das in Ordnung bringen, wenn die Verheerung mir die Chance gibt. Aber ich denke, was mich am meisten belastet, ist die Tatsache, dass ich weiß, es gibt einen Weg, wie Tarran und ich die Illusionierer retten können sollten. Und wir haben ihn nicht gefunden.«
    Ein Rinnsal aus Sand landete auf seiner Hose, und er wischte es weg, während er sich bemühte, seine Fassung wiederzuerlangen und den Damm wiederherzustellen, der die Erinnerungen in Schach hielt, die immer noch die Kraft hatten, aufzuwallen und ihn zu ersticken.
    Es entstand eine lange Pause, ehe sie wieder sprach. Und als sie es tat, war es eine nüchterne Banalität. » Das Leben– das Leben ist manchmal nicht gerade einfach, was?«
    Er sah sie an, sah dann den Sand an, der gegen ihren Schutzzauber hämmerte und sich davor anhäufte, sah dann auf das zitternde Slecz, das ihn mit einem unglücklichen, angstvollen Blick betrachtete, und sah schließlich wieder sie an, ihr staubiges Gesicht und die sandigen Haare und die geröteten Augen. » Du könntest recht haben«, bestätigte er ernst mit ausdruckslosem Gesicht und überaus höflicher Stimme.
    Und gleichzeitig fingen sie an zu lachen.
    Eine Stunde später erstarb der Wind.
    Ihr Schutzzauber hatte gehalten.
    Als der Verheerungssturm vorüber war, gingen sie weiter nach Nordwesten, denn sie wussten, dass sie dort früher oder später auf die Erste Strebe stoßen würden. » Wir werden uns beim Reiten abwechseln«, sagte Arrant. » Du zuerst.«
    Sie lächelte leicht, während sie die Zügel nahm.
    » Was erheitert dich so?«, fragte er.
    » Oh. Ich sehe, dass der Einfluss der Illusionistin die ganze Zeit in dir ist. Sie hat dich gut ausgebildet.«
    » In was hat sie mich ausgebildet?«
    » Mich wie eine Gleichrangige zu behandeln«, sagte sie. » Nicht wie so ein dummes Mädchen, das verhätschelt werden muss.«
    » Du bist nicht gleichrangig«, murrte er. » Du bist in den meisten Dingen sehr viel besser als ich. Du solltest mich verhätscheln.«
    » Die Aussichten dafür sind in etwa genauso gut wie die, ein Slecz zu melken. Wo ist Nordwesten?«
    Er sah auf seinen Schatten und die Position der Sonne und deutete in die entsprechende Richtung.
    » Ich bin froh, dass du solche Dinge immer zu wissen scheinst.«
    » Einer meiner Lehrer war der beste Astronom von Tyr. Unser Problem wird das Gelände sein. Es sieht zerklüftet aus– um es positiv auszudrücken. Wir müssen etliche Meilen von der Straße entfernt sein. Und ich weiß nicht einmal, ob sie westlich oder östlich von uns liegt.«
    » Du denkst nicht, dass mein Slecz den Sandsturm überlebt haben könnte, oder?«
    » Die Aussichten sind etwa so gut wie die, es zu melken«, sagte er.
    Als sie etwa eine halbe Stunde später darüber sprachen, was sie tun sollten, wenn sie die Erste Strebe erreicht hatten, musste er diese Worte zurücknehmen. Vor ihnen brach der Boden auf, und aus der Sandwehe tauchte Samias Slecz auf.
    Samia schrie in einem spontanen Anfall von Panik auf. » Himmel! Ich werde sandverrückt.« Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen. » Ähm, entschuldige. Ich dachte, es wäre eine Bestie der Verheerung. Arrant, es hat sich selbst eingegraben.«
    » Sie werden unter dem Sand geboren«, erinnerte er sie und packte die Zügel, bevor das Tier wieder davonschießen konnte. » Wie auch immer, das ist eine große Erleichterung. Wir haben deine Sachen wieder, ganz zu schweigen von all

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