Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
Vom Netzwerk:
aus«, sagte sie. » Ich mache einen Graben am Bann entlang. Der Bann ist zwar am Boden verankert, aber er reicht nicht hinein. Ich müsste in der Lage sein, ein Loch zu machen, das tief genug ist, dass du unter dem Bann durchkrabbeln kannst. Rühr dich nicht, und dir wird nichts passieren. Zumindest denke ich das.«
    Glücklicherweise hielt der Bann den größten Teil des Staubes davon ab, ihn zu ersticken, aber er konnte nichts mehr sehen. Sie war wie ein Hase, der eine Mulde grub, und Erde spritzte unaufhörlich nach oben. Nach einer Weile hatte er das Gefühl, dass die Erde unter ihm instabil wurde. Er stöhnte protestierend.
    Sie achtete nicht auf ihn.
    Er presste sich auf die andere Seite des Käfigs, so weit weg wie möglich von der Stelle, an der sie grub, und sah wie hypnotisiert zu, wie die Erde unter dem Bann nach draußen rann. Es schien ewig zu dauern, ehe sie aufhörte und der Staub sich legte.
    » Bitte schön«, sagte sie, und das rote Glühen ließ nach. » Du müsstest dich da jetzt eigentlich durchquetschen können.«
    Es war knapp, aber er schaffte es, rollte sich flach der Länge nach unter dem Bann hindurch. Er stand auf und klopfte sich die Kleidung ab. » Danke«, sagte er und versuchte, freundlich zu klingen. » Das war, äh, eine saubere Lösung.« Den nächsten Gedanken behielt er für sich: » Beim Hades, ein Mädchen von wie viel Jahren– zehn? Elf?– hat dich gerettet? Phantastisch, Arrant. Du wirst es noch weit bringen.«
    Sie lächelte. » Schieben wir die Erde zurück. Besser, sie wissen nicht, wie du rausgekommen bist.« Sie fing an, die Erde zurück in den Graben zu schieben, und er half ihr, sie festzutrampeln, bis der Boden wieder mehr oder weniger flach wirkte.
    Ihm gefiel die Vorstellung, dass sie nur einen leeren Bann vorfinden würden, der dort wie eine staubige Abdeckhaube kauerte. Sie würden sich wundern.
    » Wie heißt du?«, fragte er.
    » Sam«, sagte sie. » Und jetzt muss ich gehen.«
    Sie drehte sich um und ging in Richtung des äußeren Tores weg. Er sah ihr nach und fragte sich, wer sie war.
    Als er den Speisesaal betrat, gab es an den langen Tischen immer noch genug zu essen. Er sah sich um, fand Perradin und setzte sich neben ihn.
    » Ich hatte mich schon gefragt, wo du abgeblieben bist«, sagte Perradin. » Lesgath ist schon vor einer Ewigkeit wiedergekommen. Wärst du jetzt nicht bald gekommen, wäre ich losgegangen und hätte dich geholt. Ich vermute, dieses Sandwiesel hat dir die ganze Arbeit überlassen, weil du jünger bist als er. Der ist so was von gemein, dieser Lesgath.« Er schob einen Teller gebratenes Wildfleisch in Arrants Richtung. » Hier, iss. Das Fleisch schmeckt gut, wenn es auch so zäh ist wie getrocknete Fellstreifen.«
    Der Junge neben ihm grinste. » Es hat ein bisschen Soße dazu gegeben, bis unser Perry alles in seinen Schoß geschüttet hat.«
    » Die Schüssel war glitschig«, sagte Perradin zur Verteidigung. » Du hast sie mit deinen schmierigen Händen angefasst. Arrant, das ist Bevran, der sich für witzig hält. Glaub nie ein Wort von dem, was er sagt.«
    Arrant starrte jemanden an, der etwa in seinem Alter war und einen Mund hatte, der für sein Gesicht bei weitem zu breit war. Es sah so seltsam aus, dass Arrant beinahe losgelacht hätte. Bevran grinste, als wüsste er, dass sein Aussehen unwillkürlich erheiterte; er schien seine Freude daran zu haben.
    Arrant nickte unbehaglich; er wünschte, er hätte früher mehr mit Jungen in seinem Alter zu tun gehabt. Er hatte das Gefühl, als wüsste er nie, was er sagen sollte. » Kennt einer von euch ein Mädchen namens Sam? Eine Imaga? Ein bisschen jünger als wir.«
    » Sam? Nee, glaube nicht.«
    » Nein«, sagte Bevran. » Ich kenne keine Sam. Aber ich weiß sowieso nicht viel über die Purpurnen oder das Unkraut.«
    » Über das was ?«
    » Die Purpurroten und die Grünen– die Imagos und die Theuros.«
    » Oh.« Er würde einige Zeit brauchen, um den ganzen Schüler-Jargon zu lernen. » Und was ist ein Sprössling?«
    Perradin beantwortete diese Frage. » He, du weißt eine ganze Menge nicht, was? So nennen die Mädchen uns Jungen. Und wir nennen sie Knospen. Weil…« Er machte eine Geste vor der Brust, und Bevran rollte anerkennend mit den Augen.
    In diesem Augenblick erhaschte Arrant einen Blick auf Lesgath, der gerade den Speisesaal verließ; er nahm die Tür, durch die er zum Übungshof gelangte. Er war allein, und er sah Arrant nicht. Es schien, als hätte Sam recht gehabt;

Weitere Kostenlose Bücher