Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
Vom Netzwerk:
handelte. Er zuckte lässig mit den Schultern. » Ja, ich vermute, das kann man sagen. Die beste von allen. Wollen wir anfangen?«
    Er hob das Schwert zum Salut, und der Kampf begann. Die ersten Hiebe und Paraden kamen von beiden zögerlich, als sie die Reaktionen des Gegenübers und seine Fähigkeiten testeten. Lesgath war kein Narr, der sofort vorpreschte, solange er noch keine Zeit gehabt hatte, seinen Gegner einzuschätzen. Sein Cabochon glühte sanft, zweifellos, weil er auf der Suche nach irgendeiner verirrten Emotion war, die ihm helfen könnte anzugreifen.
    Arrant war sorgfältig unterrichtet worden; er wusste, wie man einen Kämpfer einschätzte. Beobachte, wie sich die Muskeln an- und entspannen. Achte auf die Augenbewegungen, selbst auf das Blinzeln deines Gegners. Sei wachsam, um die Feinheiten in seiner Haltung und den Moment zu erkennen, in dem er das Gewicht verlagert. Er wusste schon bald, dass er der bessere Kämpfer war: mit den besseren Fähigkeiten, besser ausgebildet, erfahrener. Er spielte mit der Idee, die Sache rasch zu beenden und Lesgath durch das Ausmaß und die Schnelligkeit seiner Niederlage zu demütigen, aber dann überlegte er es sich anders. Zum einen wäre es nicht nett gewesen; außerdem wollte er sich die zuschauenden Schüler nicht zu Feinden machen, weil sie ihn für einen Prahler hielten.
    Er ließ zu, dass der Kampf andauerte, segnete die Stunden, in denen er hatte trainieren müssen, und Gevenans jahrelanges Nörgeln, das ihn dazu verdammt hatte, über jede Langeweile hinaus zu üben. Er blockte und wich aus, täuschte eine Verletzbarkeit vor, die er nicht empfand, und tat so, als würde er sich gelegentlich in seinen eigenen Aktionen verheddern. Lesgaths Augen weiteten sich, als er anfing, sich zu fragen, ob er vorgeführt wurde; Yetemith erriet es wahrscheinlich ebenfalls, aber Arrant bezweifelte, dass die anderen Zuschauer genug Erfahrung hatten, um es erkennen zu können.
    Als Lesgath müde wurde, wurde er immer ungehaltener. Die Farbe seines Cabochons musste kräftiger geworden sein, denn das Glühen um seine Schwerthand herum wurde heller. Arrant konnte die Wut in seinen Augen sehen. » Schon bald wirst du etwas Dummes tun«, dachte er und beschloss, den Übungskampf zu Ende zu bringen. Er wollte nicht riskieren, durch einen Stoß Magormacht verletzt zu werden, weil er unfähig war, einen Schutzwall zu errichten.
    Er machte einen unbeholfenen Angriff, tat so, als würde er das Gleichgewicht verlieren, und ging dann auf ein Knie hinunter, wobei seine rechte Hand den Boden berührte, ein Manöver, das er und einer seiner Lehrer nach langem Üben perfektioniert hatten. Wie alle Magoroth kämpften er und Lesgath mit dem Schwert in der linken Hand, und Arrants rechte Seite war weit offen, denn er hielt den Schwertarm tief und vor sich. Lesgath erkannte nicht, was hinter Arrants Haltung steckte, und schwang sein Holzschwert. Er hatte vor, es von oben mit der flachen Seite rechts gegen Arrants Hals zu schmettern.
    Arrant war jedoch vollkommen ausbalanciert für das, was er tun wollte. Statt den rechten Arm mit dem Schild zu heben, um sich zu schützen, wie man es hätte erwarten können, schwenkte er den Schild von rechts nach links und legte sein ganzes Gewicht in die Bewegung. Der Schildrand prallte seitlich gegen Lesgaths Knie. Er stürzte aufkeuchend hin, und sein Hieb segelte über Arrants eingezogenen Kopf hinweg.
    Arrant nutzte den Schwung seiner Bewegung, rollte sich herum und war noch vor Lesgath wieder auf den Beinen. Er stellte einen Fuß sanft, aber fest auf Lesgaths Schwertarm und nagelte ihn am Boden fest, während er ihm gleichzeitig die Schwertspitze an die Kehle hielt. Dann trat er einen Schritt zurück, ohne auf ein Zeichen der Kapitulation zu warten, und salutierte ihm mit der Schwertklinge.
    Stille herrschte im Hof, während alle mit offenem Mund auf das Geschehen starrten.
    » Das war so ziemlich die hässlichste Aktion«, sagte Yetemith schließlich, » die ich jemals das Pech hatte mit ansehen zu müssen. Du hast deine eigene Sicht verdeckt und hättest es verdient, dass Lesgaths Schwert dir einen Teil deines Gesichts entfernt.« Er schüttelte den Kopf, als könnte er Arrants Dummheit nicht glauben. » Dennoch hast du gewonnen. Vergiss nur nie, dass der Sieg ziemlich sinnlos ist, wenn du dabei schlimm verletzt wirst.«
    Arrant sagte nichts. Lesgath stand auf und starrte ihn finster an, humpelte dann zu seinem Platz bei den anderen Zuschauern an der

Weitere Kostenlose Bücher