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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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sie dir vorenthalten. Ich schätze, ich wollte dich bestrafen. Es war nicht nett von mir. Und die anderen Illusionierer schelten mich deshalb seither ununterbrochen.
    » Wir waren beide solche– solche Sprösslinge. Es tut mir leid, wirklich. Tarran, was ist schiefgegangen? Wieso sind die Illusionierer so schnell verschwunden?«
    Die Verheerung hat wieder angegriffen. Schlimmer als je zuvor. Jede Bestie in jedem Geschwür hatte gegen uns rebelliert. Wir hatten keine Wahl; wir müssen in solchen Momenten ganz sein. Es hat Tote gegeben, Arrant. Wir sind jetzt weniger als früher.
    » Oh!« Er war entsetzt. Er hatte nicht gewusst, dass ein einzelner Illusionierer sterben konnte, während die Illusion an sich weiterlebte. » Das ist… es ist schrecklich!«
    Wir müssen uns daran gewöhnen, dass wir Teile von uns verlieren. Es wird alles noch schlimmer werden.
    » Du weißt nicht, was mit uns passiert ist, oder?«
    Mit wem? Wann?
    » Mit mir. Und Temellin. In der Zitterödnis. Ich konnte den Weg zurück nicht finden, und Temellin ist zu Hilfe gekommen. Der Sand hat ihn geblendet, Tarran.« Er öffnete die Erinnerungen an alles, was geschehen war, und gestattete seinem Bruder, sie zu sehen.
    Tarrans Erschütterung loderte wie Feuer durch seinen Kopf. Oh nein. Nein, nein, nein. Oh, zur Hölle der Verheerung, das ist mein Fehler! Wieso war ich nicht da? Ich hätte dort sein sollen. Wäre ich da gewesen, wäre es nicht passiert!
    Arrant zuckte zusammen. Sein Kopf schmerzte, als würde er sich in den Schraubzwingen eines Schmieds befinden. » Wenn du da gewesen wärst«, sagte er, » wärst du mit den anderen Illusionierern verschwunden. Es war niemandes Fehler. Es ist einfach geschehen.«
    Eine kurze Pause trat ein. Und dann: Ich vermute, das stimmt. Es kommt mir nur so …
    » So verflucht dumm vor. Ich weiß.«
    Du hast mich vermutlich gerufen. Wenn ja, habe ich es nicht gehört, wegen der Zitterödnis. Es tut mir so furchtbar leid.
    Wieder schwiegen sie beide.
    Dann sagte Arrant langsam: » Ein seltsamer Zufall, findest du nicht? Genau in dem Moment, als ich Hilfe brauchte, um die Zitterödnis zu verlassen, wurden alle durch das, was die Verheerung getan hat, zur Illusion zurückgezogen.«
    Was willst du damit sagen?
    » Die Bestien der Verheerung– könnten sie gewusst haben, wo ich war?«
    Er spürte Tarrans Zustimmung. Sie wissen fast alles über uns, und wir wissen von dir. Aber wieso sollten sie dich aussuchen?
    » Wieso haben sie mir in Tyrans Träume von der Verheerung geschickt, als ich noch ein Kind war? Es kann gar nicht anders sein– sie waren es, denn ich wusste, wie sie aussehen, noch bevor ich deine Erinnerungen an sie gesehen habe. Wollten sie mich abschrecken? Um dafür zu sorgen, dass ich nie nach Kardiastan gehe? Vielleicht dachten sie, ich wäre etwas Besonderes.« Er zuckte unglücklich mit den Schultern. » Der Sohn von Ligea und Temellin hätte auch etwas Besonderes sein sollen, ein Magorkrieger mit ungewöhnlicher Kraft und großen Fähigkeiten.«
    Tarran dachte darüber nach. Vielleicht haben sie begriffen, dass du und ich in der Lage sein könnten, uns zu verbinden, und vielleicht wollen sie nicht, dass die Illusionierer regelmäßig mit den Magori plaudern. Er machte eine Pause und fügte hinzu: Es ist schade, dass wir nicht genauso gut darin sind, ihre verdrehten Gedanken zu lesen, wie sie anscheinend unsere lesen können.
    Arrant erschauerte. Die Vorstellung, dass die Verheerung so weit gehen würde, ihn zu töten, war erschreckend.
    Angst kroch am Rande seiner Gedanken entlang, und es kostete ihn Mühe, sie von Tarran fernzuhalten. » Wir müssen mit Temellin darüber sprechen. Wenn die Verheerung nicht will, dass wir beide uns unterhalten, sollten wir besser anfangen zu reden. Wenn sie wirklich meinen Tod wollen, müssen wir herausfinden, warum sie mich fürchten, denn ich will verdammt sein, wenn mir einer einfällt.«
    Oh, ich weiß nicht. Ich denke, dein Geist ist ein ziemlich beängstigender Ort …
    Arrant lächelte. Der alte Tarran war zurück, und er war froh darüber.
    Tarran war noch in seinem Kopf, als Arrant in der Morgendämmerung an die Tür seines Vaters klopfte und ihn wach vorfand. Er saß beim Fenster, dessen Läden geöffnet waren. Dahinter befand sich das Atrium, noch immer im Schatten, wo Fische in lässigen Kreisen am Grund des Brunnens herumschwammen und Wasser aus steinernen Fischmäulern rann.
    » Es ist seltsam«, sagte Temellin, ohne sich umzudrehen. » Ich stelle

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