Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
Vom Netzwerk:
wollte.
    » Du hast deine Steine vom Hüpfspiel unter einem lockeren Stein auf deinem Fensterbrett versteckt.«
    Dieses Mal hatte Temellins Schock eine körperliche Auswirkung. Arrant spürte die Wucht des Schlags, der ihn irgendwo unterhalb des Herzens traf. » Du hast sie vor Korden versteckt«, fügte er hinzu.
    Temellin senkte den Kopf, das Gesicht kreideweiß. Als er wieder sprach, war seine Stimme rau. » Ich habe früher einmal einen schrecklichen Fehler begangen. Ich habe deiner Mutter nicht geglaubt, als sie die Wahrheit gesagt hat, und wir alle hatten darunter zu leiden. Wir hätten dadurch die Illusion an die Tyraner verlieren können, und sie wäre fast gestorben.« Er wandte Arrant sein gequältes Gesicht zu. » Jetzt scheint es, als hätte ich diesen Fehler bei dir wiederholt. Es tut mir leid. Natürlich ist es die Wahrheit, und ich weiß nicht, warum ich es nicht sehen konnte.«
    Arrant verspürte eine Woge der Zuneigung.
    » Vergib mir. Geht es ihm gut? Erzähl mir von ihm. Ist er jetzt bei dir?«
    Sag ihm, dass Tarran über eine unvergleichliche Intelligenz verfügt, über einen beispiellosen Verstand, einen außerordentlichen Charakter, höchste Bescheidenheit …
    Dieses Mal fiel Arrant keine passende Beleidigung unter Brüdern ein. Laut sagte er: » Ja, das ist er. Tarran? Er ist, na ja, er ist nett und klug und witzig. Und so mutig. Du… du würdest ihn mögen. Sehr sogar. Aber er ist nicht wie wir. Er ist zuallererst ein Illusionierer, und… und dann erst mein Bruder.«
    Ausnahmsweise einmal hatte Tarran nichts darauf zu sagen.
    » Vater, es gibt da einiges, was wir dir sagen müssen. Er wird sterben. Er kann die Illusion nicht retten. Er ist nicht stark genug, und die Illusionierer wissen nicht, wie sie sich retten sollen. Sie haben keine Antworten und kennen keinen Weg, wie wir ihnen helfen können.«
    » Ist er… hört er zu? Kann er uns hören?«
    » Ja, natürlich.«
    » Was kann ich sagen? Mein Sohn !« Seine Gefühle kamen jetzt frei, als hätte er nicht mehr die Kraft, sie zurückzuhalten, aber da war viel zu viel, als dass er es alles hätte lesen können. Als Temellin wieder sprechen konnte, umgaben ihn offene Gefühle von einer Tiefe, die Arrant zuvor bei ihm weder gehört noch gespürt hatte.
    » Sag ihm… Tarran… könntest du den Illusionierern sagen, dass wir alles tun werden– alles, um ihnen zu helfen, auch wenn das bedeutet, dass wir dabei die Magorfähigkeiten verlieren. Wir haben diese Fähigkeiten nur ihretwegen. Ihretwegen sind wir etwas Besonderes, sind wir gesegnet. Kardiastan ist frei aufgrund der Kräfte, die sie uns gegeben haben. Jetzt würden wir glücklich sterben, wenn sie das retten könnte. Wenn es dich retten würde, Tarran.«
    Arrant übermittelte ihm Tarrans Antwort. » Er sagt, dass die Illusionierer keine Ahnung haben, was irgendwie helfen könnte.«
    Auf Temellins Gesicht lag heftiger Schmerz. » Nein«, sagte er. » Wir werden nicht aufgeben. Nicht einfach so. Wie könnten wir? Jetzt fängt der Kampf erst an!« Er stand auf, als wollte er seiner Aussage mehr Nachdruck verleihen. » Tarran, wir brauchen die Erlaubnis der Illusionierer, das Abkommen zu brechen. Wir müssen in die Illusion zurückkehren.«
    Das Erste, was Arrant sah, als er nach seiner Rückkehr nach Madrinya sein Zimmer betrat, war Ligeas Briefrolle. Er schnallte sein Magorschwert und den Gürtelbeutel ab und legte beides auf seine Pritsche, bevor er den Behälter mit der Schriftrolle öffnete.
    Sie konnte seinen Brief über Temellin natürlich noch nicht erhalten haben, aber es erstaunte ihn, dass es in dem Brief hauptsächlich um seine Halskette ging. Er saß auf seinem Bett und runzelte die Stirn. Den letzten Teil las er zweimal: Berg Feuerkiesel scheint zu glauben, dass deine Kette gefährlich werden könnte, wahrscheinlich, weil sie in das Gebiet zurückkehrt, in dem sie hergestellt wurde – und diejenigen, die sie geschaffen haben, waren vielleicht genauso sehr Tier wie Mensch. Trag sie nicht, Arrant. Nur für den Fall.
    Er griff nach seiner Gürteltasche und leerte sie. Die Kette war da, zusammen mit seinen Münzen, seinem Wetzstein und seinem Feuerstein-Feuermacher. Er strich mit einem Finger über die Perlen. Die Runen fühlten sich kalt an, aber er hatte Narben am Hals, wo sie ihn verbrannt hatten. Im Gegensatz zu den Narben, die die Zitterödnis verursacht hatte und die von Samia geheilt worden waren, waren diese nicht verschwunden. Sie fühlten sich rau und erhaben an,

Weitere Kostenlose Bücher