Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)
schlechter dran.«
» Es ist eine Schande, dass es überhaupt passiert ist. Temellin, ich habe gehört, dass du absichtlich in die Zitterödnis gegangen bist, um Arrant zu retten. Und du musstest es tun, weil sein Schwert keine Macht hatte. Wegen der fehlenden Magorfähigkeiten deines Sohnes hätten wir fast unseren Illusionisten verloren.«
Temellin biss die Zähne zusammen. Es wäre natürlich zu viel verlangt gewesen zu hoffen, dass sich die ganze Geschichte noch nicht in ganz Madrinya verbreitet hatte, so schnell wie ein Sandsturm. Zu viele Leute hatten gesehen, was geschehen war. Er sagte ruhig: » Es scheint, dass die Illusionierer abrupt verschwunden sind, nachdem sie Arrant sein Schwert gegeben hatten. Der Sand ist in seinen aktiven Zustand zurückgekehrt. Er hatte keine große Chance.«
» Wenn er in der Lage gewesen wäre, sein Schwert zu kontrollieren, hätte er gewusst, in welche Richtung er gehen muss. Ich habe gehört, er ist in die falsche gegangen. Temel, er ist eine Gefahr für sich selbst und wahrscheinlich auch für andere.«
» Wieso? Er hat zum ersten Mal ein Magorschwert in der Hand gehalten. Gib dem Jungen eine Chance.«
» Temellin, er hat Probleme. Wenn du das nicht sehen kannst, bedenke den Druck, den du auf ihn ausübst. Arrant hat Macht, aber keine Kontrolle über sie. Und doch wird er dazu gedrängt, das Niveau seiner Kameraden zu erreichen oder sie sogar noch zu übertreffen, weil man das von ihm in seiner Position als Illusionisten-Erbe erwartet. Ist das, was du tust, ihm gegenüber anständig? Oder bist du vielleicht sowohl ein armseliger Vater als auch ein unverantwortlicher Illusionist?«
Temellin erstarrte. » Der Mistkerl«, dachte er. » Er weiß genau, wie er mich an meiner verletzlichsten Stelle treffen kann.« Laut und in dem Bemühen, seine Stimme so kalt wie möglich klingen zu lassen, sagte er: » Lass das meine Sorge sein.«
» Das würde ich, wenn es nur um deinen Sohn ginge. Aber es geht um mehr. Das ist eine Sache, die die Magori betrifft. Die die Karden betrifft.«
» Du hast mir zweieinhalb Jahre versprochen, Korden, bis Arrant sechzehn ist. Er ist noch nicht einmal einen Monat hier, und schon hast du dich entschieden?«
» Ich wusste nicht, dass er das Leben seines Vaters in Gefahr bringen würde. Ich wusste nicht, dass du am Ende kurzsichtig sein würdest. Süße Höllen, Temel– das hast du seiner Unfähigkeit zu verdanken. Und jetzt brauchst du einen fähigen Erben, der dir hilft.«
» Ich werde dich auf unsere Abmachung festnageln.« Seine Miene war ausdruckslos, während er innerlich grübelte. Was für eine interessante Wortwahl, mein Freund: kurzsichtig. Meinst du das im Hinblick auf meine Augen oder auf meinen Verstand?
Korden bemerkte nicht, dass er gedanklich abgeschweift war. » Verflucht, ich bin nicht hergekommen, um mit dir zu streiten!« Er nippte an seinem Wein, dann sprach er leiser weiter: » Ich wollte nur sagen, wie sehr ich bedauere, was passiert ist. Und dich fragen, ob es eine Möglichkeit gibt, dir zu helfen. Temellin, du hast in den letzten Jahren so hart gearbeitet. Vielleicht solltest du darüber nachdenken, dich eine Weile auszuruhen.«
Temellin lächelte schwach. » Ich bin mir nicht sicher, ob ich wüsste, wie. Was schlägst du vor– was soll ich tun, Korden? Am Strand in der Sonne liegen? Vielleicht ein kleines Fischernetz knüpfen, um mir die Zeit zu vertreiben? Mein Freund, es gibt Arbeit zu tun.« Er berichtete kurz all das, was die Illusionierer Arrant über ihre gegenwärtige Situation erzählt hatten.
Korden war entsetzt. » Illusionslose Seele! Das kann nicht dein Ernst sein.«
» Mache ich den Eindruck, als würde ich über so etwas Witze machen? Wie auch immer, das Ganze ist bestätigt worden. Als wir von der Zitterödnis zurückgekommen sind, hat ein Bericht auf mich gewartet, aus einem Tal in der Gegend, wo die Apenaden auf die Streben stoßen. Sie haben eine Bestie der Verheerung gefunden, die offensichtlich vom Wind abgesetzt wurde. Glücklicherweise ist sie gestorben, aber zuvor hat sie einen Jungen fast in den Tod gelockt. Ich werde den Rat einberufen, um darüber zu sprechen. Wir müssen in Erwägung ziehen, zur Illusion zurückzukehren, um für sie zu kämpfen. Nein, um für uns selbst zu kämpfen. Für unsere Zukunft.«
» Das können wir nicht tun. Was ist mit dem Abkommen? Wie auch immer, all die Jahre, die wir hier gelebt haben, ist es uns nicht gelungen, auch nur ein kleines Stück von dem Schleim
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