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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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rückten gegen Talan vor.
     
    »Was für eine Schande«, sagte Hirad. »Du hättest dich dem Raben anschließen sollen.«
    Isman schnaubte. »Eine junge Klinge in einer Bande alter Männer. Ich will lieber der sein, der für euer Ende verantwortlich ist.«
    »Ach, ja?« Hirads Gedanken klärten sich, als der Adrenalinschub einsetzte. Er spannte die Armmuskeln. »Du bist im gleichen Augenblick wie Sirendor Larn gestorben, und der Rabe wird diese Burg niederbrennen.«
    Er sprang vor, das Schwert vor sich haltend, und wollte Ismans Zwerchfell treffen. Der Mann von der Schwarzen Schwinge blockte den Schlag ab, bewegte sich abrupt nach rechts und war sofort wieder bereit. Hirad suchte in seinen Augen nach Furcht, doch er fand keine. Die beiden Männer umkreisten einander. Hirad suchte nach einem Fehler in Ismans Haltung und war beeindruckt, dass es keinen gab. Beide Männer kämpften mit Langschwertern, beide waren gut im Gleichgewicht, doch nur einer hatte die Kampferfahrung und das Wissen aus unzähligen Siegen im Kampf Mann gegen Mann. Er begann jetzt einen ungestümen Angriff.
    Nach dem ersten Stoß nutzte Hirad den Schwung, den
Ismans vorhersehbare Abwehr ihm gab, um einen seitlichen Schlag anzubringen und die Klinge im Bogen von der Schulter bis zur Hüfte zu schwingen. Isman war auf dieses Manöver nicht vorbereitet und reagierte aus reinem Instinkt. Er sprang zurück, und Hirads Klinge verfehlte ihn um weniger als eine Handbreit.
    Aus dem Konzept gebracht, konnte sich der Barbar gerade noch rechtzeitig aufrichten, um Ismans Gegenangriff abzuwehren, bevor er in seiner Riposte einen horizontalen Hieb versuchte. Dieses Mal konnte Isman rechtzeitig ausweichen.
    Hirad brachte sich wieder in Position. Auf einmal taten seine Muskeln weh. Er schüttelte sich, und die Schmerzen verflogen. Isman lächelte und griff seinerseits an, ließ mit fließenden Bewegungen vier Kreuzhiebe folgen, die Hirad rückwärts durch den Raum bis zu der Stelle trieben, wo die beiden Magier lagen und hilflos zuschauen mussten. Hirad schnaufte schwer und schlug zurück, konnte Ismans Abwehr durchbrechen und dem Schwertkämpfer das Lederwams aufritzen.
    Der Mann von der Schwarzen Schwinge kniff die Augen zusammen und brachte sich in Position, vorsichtiger als zuvor. Hirad wechselte das Schwert zweimal zwischen den Händen. Seine Beine waren bleischwer, und er bekam sie beim nächsten Angriff kaum noch vom Boden. Einen Augenblick lang war seine Brust für Ismans Abwehrschlag frei zugänglich. Da stimmte etwas nicht. Hirad spürte, wie die ganze Kraft aus ihm strömte, doch er wusste, dass er sich im Kampf mit Isman keine Müdigkeit erlauben durfte.
    Wieder griff der jüngere Mann an. Sein verdeckter Schlag riss ein Stück Polsterung von Hirads linker Schulter, und den folgenden, auf den Hals gezielten Schlag konnte
der Barbar gerade eben abblocken. Hirad schwitzte heftig, ein Übelkeit erregender Krampf packte seinen Magen.
    Ismans Lächeln wurde breiter, doch die Augen blieben hart. Er machte einen Schritt nach vorn, und der über Kopf geführte Schlag warf Hirad von den Beinen, auch wenn er mit dem Schwert den Hieb abfangen konnte. Der Barbar zog sich in der Hocke zurück, und Isman schlug nach seinem Kopf. Auch diesen Schlag konnte er abwehren. Hirad duckte sich und konnte sogar wieder aufstehen, doch auf den von unten nach oben geführten Schlag, der ihm das Schwert aus der Hand riss, war er nicht vorbereitet. Die Klinge klapperte auf den Steinfliesen, und Hirad, am ganzen Körper vor Angst und Schmerzen zitternd, konnte nur noch Ismans Gesicht anstarren.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass du nach Hause gehen sollst, aber du wolltest ja nicht hören«, sagte er und stieß das Schwert in Hirads ungeschützten Bauch. Die Beine des Rabenkriegers gaben nach, und er stürzte. Die Bewegung, mit der Isman die Klinge rasch wieder herauszog, spürte er schon nicht mehr. Eigentlich konnte er überhaupt nichts mehr fühlen. Er sah auch nichts. Er konnte nur noch spüren, dass er fiel. Es war ein langer, langer Sturz.
     
    Thraun war in einen großen, luxuriösen Raum gerannt, der von der Glut eines Feuers und zwei Kohlepfannen nur unzureichend erhellt wurde. Doch ihm reichte das schwache Licht aus. Vor der Tür in der hinteren linken Ecke des Raumes standen zwei Schwertkämpfer. Thraun rannte auf sie zu und stieß einen Schrei aus, der einen der beiden sichtlich zusammenzucken ließ. Er sprang mit einem Satz über einen Tisch und ein Sofa und traf zwei

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