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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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nochmal«, murmelte Thraun.
    Denser ignorierte den Zwischenruf. »Meine Gegenwart ist keineswegs eine Garantie für eure Sicherheit. In gewissen Kreisen wird dies sogar Schwierigkeiten auf den Plan rufen. Dawnthief und die Wytchlords haben zu einem tiefen Zerwürfnis geführt. Wir müssen eine starke Position haben, wenn wir erfolgreich verhandeln wollen. Hier ist mein Vorschlag. Ich muss mit Sol zum Berg gehen, und
damit wir eine möglichst faire Behandlung bekommen, sollten Ilkar und Erienne mich begleiten. Als Gruppe mit Magiern von drei Kollegien und als Abgesandte, die offiziell in Xetesk vorsprechen, sollten wir unangreifbar sein. Was ist mit euch beiden?«
    »Ich möchte an keinem anderen Ort sein«, sagte Erienne lächelnd. Er erwiderte das Lächeln.
    »Einverstanden.« Ilkar war nicht begeistert, als er seine Befürchtungen bestätigt sah.
    »Und was die anderen angeht, so ist die gute Nachricht, dass ihr euch meiner Ansicht nach von Xetesk fernhalten solltet«, sagte Denser.
    »Die schlechte Nachricht ist allerdings, dass wir die Katalysatoren bewachen müssen«, ergänzte Hirad. Denser nickte. »Gut. Ich habe mich schon gefragt, wann du zur Vernunft kommen würdest.«
    »Ich auch«, murmelte Ilkar.
    »Tja, jeder kann sich mal irren, was, Ilkar?«, meinte Denser nur.
    »Wenn du es so ausdrücken möchtest«, gab Ilkar ebenso kühl zurück.
    »Weißt du, ich dachte wirklich, wir kämen allmählich zu einem beiderseitigen Verständnis.« Denser seufzte.
    »Bei den Gelegenheiten, bei denen wir zusammenarbeiten mussten, waren wir erfolgreich«, gab Ilkar vorsichtig zurück.
    Denser schüttelte den Kopf und schürzte die Lippen. »Was mich verletzt, ist, dass wir wirklich zusammen gelitten haben. Bedeuten diese vielen Stunden bei den Schwarzen Schwingen denn überhaupt nichts? Oder unsere Kämpfe, um Hirad am Leben zu erhalten? Was sonst hätte ich tun können, um zu beweisen, dass ich anders bin als dein Bild von mir?«

    »Hole den Unbekannten lebendig da heraus. Wirklich lebendig. Dann glaube ich dir. Bis dahin kann ich nicht vergessen, wo du ausgebildet wurdest und was das über unzählige Jahrhunderte bedeutet hat.«
    »Julatsa!« Denser hob hilflos beide Arme, stand auf und entfernte sich. Er kippte den Rest seines Kaffees weg. »Ihr wollt vorankommen, indem ihr mit beiden Füßen in der Vergangenheit bleibt. Weißt du was? Hier bist du derjenige, der einen starren Geist und ein kaltes Herz hat. Ich habe nichts zu verbergen, Ilkar, und ich achte dich und mag dich trotz deiner Zugehörigkeit zu deinem Kolleg. Ich glaube, ich habe es verdient, von dir genauso behandelt zu werden. Sollen wir fragen, was die anderen denken?«
    Ilkar schwieg und starrte nur mit unbewegtem Gesicht zurück.
    »Das ist ja wirklich eine faszinierende Debatte«, sagte Thraun. »Aber nun sagt mir, wird die Konferenz am Triverne-See ähnlich verlaufen? Wenn sie genauso verläuft, dann sollten wir besser sofort die Schwerter ziehen, denn dann werdet ihr noch miteinander zanken, wenn die Wytchlords schon herankommen und eure kostbaren Städte einnehmen.«
    Denser und Ilkar schauten ihn an, als hätte er ihnen ins Essen gespuckt.
    »Sie wird nicht sehr anders verlaufen, das kann ich dir garantieren«, sagte Erienne, bevor einer der anderen reagieren konnte. »Es wird nichts dabei herauskommen, und überhaupt, ich wüsste gern, was man eigentlich mit diesem Treffen erreichen wollte.«
    »Liegt das nicht auf der Hand?« Denser runzelte die Stirn.
    »Nein, ich verstehe es nicht«, erwiderte Erienne. »Wenn Xetesk wirklich innerlich so gespalten ist, wie du es sagst,
dann wird die Botschaft, die aus Xetesk überbracht wird, verworren klingen und für noch mehr Verwirrung sorgen.«
    »Nein.« Denser schüttelte den Kopf. »Die Botschaft wird nicht verworren sein. Der Herr vom Berge überbringt sie persönlich. Die Gesandten der anderen Kollegien haben bereits eingeräumt, dass eine Bedrohung existiert, und Dawnthief ist die einzige Lösung.«
    »Ich hoffe, du hast Recht«, sagte sie.
    »Ich auch. Die vier Kollegien müssen unbedingt weiter zusammenarbeiten, denn sonst ist unsere Streitmacht zu schwach, und die Wesmen werden uns an der Ostküste des Kontinents ins Meer treiben.«
    »Ist er nicht hinreißend?«, sagte Hirad.
    »Um nun auf den Grund dafür, dass wir angehalten haben, zu sprechen zu kommen«, warf Jandyr ein. »Welches Risiko besteht denn außerhalb von Xetesk?«
    »Um ehrlich zu sein, ich bin nicht sicher«, sagte Denser. »Ich

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