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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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hatte. Im Süden waren die Wesmen noch drei Tagesmärsche von Understone entfernt, und sie rückten mit erschreckender Geschwindigkeit vor. Blackthorne konnte nicht mehr viel ausrichten, wenn er nicht alle seine Männer verlieren wollte. Noch schlimmer war, dass etwa dreißigtausend Wesmen und Schamanen nur noch einen Tagesmarsch vom westlichen Eingang des Passes entfernt waren.
    »Und du sagst, die Wytchlords hätten noch nicht einmal ihre volle Kraft wiedererlangt?«
    Denser nickte. »Wenn sie leibhaftig umgehen und voll konzentriert sind, ist die Macht der Schamanen nicht mehr zu brechen.«
    »Sofern sie das nicht bereits jetzt schon ist«, meinte Ilkar.

    »Wie weit ist es noch bis zur Torn-Wüste?«, wollte Hirad wissen.
    »Zweieinhalb Tagesritte bis zur Grenze, dann vielleicht noch eine Stunde bis zur Pyramide«, sagte Thraun.
    »Das ist sehr knapp gerechnet«, meinte Ilkar.
    »Und es unterstellt, dass wir unterwegs nicht aufgehalten werden«, ergänzte Thraun.
    Es gab ein nachdenkliches Schweigen. Hirad malte sich aus, wie sie Hals über Kopf in die Klauen eines schnellen Todes stürzten, denn hier konnten hinter jeder Ecke Wesmen in großer Zahl lauern.
    »Jetzt könnten wir deine Katze gebrauchen, was?«, fragte Will bedrückt.
    »Ich könnte sie die ganze Zeit gebrauchen.« Densers Lächeln war schmal und kalt.
    »Wie lange können Darricks Männer noch den Understone-Pass halten?«, fragte Hirad.
    Der Unbekannte zuckte mit den Achseln. »Wer kann das schon sagen? Wir haben die Magie der Schamanen nicht gesehen. Zu unseren Gunsten spricht nur, dass der Eingang schmal ist. Sie können nicht in breiter Front angreifen, und damit bekommen unsere Magier die Chance, eine wirkungsvolle Abschirmung aufzubauen.«
    »Hmm.« Hirad lehnte sich an die Treppenstufen des Tempels und leerte seinen Becher. »Kann Jandyr überhaupt reiten?« Der Elf schlief noch.
    Erienne nickte. »Ihr könnt ihn jederzeit wecken. Allerdings könnt ihr nicht erwarten, dass er kämpft oder seinen Bogen einsetzt.«
    »Wie lange wird es wohl noch dauern, bis er es wieder kann?«
    »Im Idealfall kaum mehr als einen Tag. Aber wir werden scharf reiten, und das wird seine Wunden erneut belasten.
Wenn ich nicht genug Zeit bekomme, bekommt ihr keinen Bogenschützen.«
    »Wundervoll«, meinte Hirad. »Na gut, wir sollten wohl nicht mehr länger hier herumhängen und aufs Ende der Welt warten. Lasst uns aufbrechen und mitmischen.« Er klopfte Ilkar auf die Schulter und stand auf.
    Eine halbe Stunde später waren sie zur Torn-Wüste unterwegs.
     
    Darrick war alles sehr einfach erschienen. Auf Nebenwegen in die Wüste reiten und dort unerbittlich die Flanken der Wächter und Hüter des Grabes angreifen. Alles töten, was sich ihm in den Weg stellt, und dafür sorgen, dass der Rabe siegreich zurück zum Pass gelangt.
    Doch zwei Stunden nach der Abenddämmerung des dritten Tages im Land der Wesmen war ein Drittel seiner Männer gefallen, weitere fünfzig waren verletzt, und seine magische Unterstützung war zum großen Teil aufgerieben. Als er anhielt, um den Schaden einzuschätzen, zitterte er am ganzen Körper vor Wut und Enttäuschung. Er konnte immer noch nicht verstehen, wie die Wesmen seine Marschroute hatten erfahren können.
    Siebzig Bogenschützen, vom Weg aus nicht zu sehen, hatten Wellen von Tod und Verderben losgelassen, in denen Pferde und Männer untergingen. Nach der ersten Welle lösten sich die Reihen der Kavallerie auf, und die Reiter sprengten links und rechts den sanften Hang hinauf, in das Gebüsch, hinter dem die Bogenschützen auf der Lauer gelegen waren. Weitere verloren ihr Leben durch die aus nächster Nähe abgefeuerten Pfeile, bis die Kavallerie die Bogenschützen der Wesmen niedergemacht hatte. Darrick konnte von Glück reden, dass er nicht auch noch auf Schamanen getroffen war.

    Er betrachtete seine Truppe, er sah den Schrecken und das Entsetzen in den Gesichtern der Männer. Er beorderte die am schwersten verletzten Kämpfer zum Pass zurück, bevor er den Anführer der Magier konsultierte. Der Xeteskianer befehligte inzwischen nur noch siebzehn Magier.
    »Könnt Ihr harte und magische Schilde im Galopp aufrechterhalten?«
    »Was habt Ihr vor?«
    Darrick schüttelte den Kopf. »Wir müssen weiter vorstoßen. Wenn wir die Wege verlassen, dann können wir auch gleich ganz zurückkehren, weil wir zu spät kommen. Ich will das Blatt wenden, den Rest des Tages scharf reiten und sie damit überraschen, dass wir so schnell so

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