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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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sagte der General. Er wandte sich an einen Leutnant. »Du da, bewache diesen Tunnel. Die Kavallerie soll die Stadt durchkämmen, und der Platz hier muss von Feinden gesäubert werden. Fangt sofort an.« Er wandte sich wieder an den Unbekannten. »Wo ist Hirad?«
    »Er ist mit Denser in der Pyramide.« Der Unbekannte keuchte schwer.
    »Folgt ihnen. Ich halte hier die Stellung. Styliann ist eingetroffen; vom Platz her dürfte keine Gefahr mehr drohen.«
    Der Unbekannte nickte dankbar.
    »Der Rabe! Der Rabe zu mir!«
     
    Styliann betrachtete äußerst zufrieden den Platz. Die Fläche war mit den Leichen von Jüngern übersät, deren Blut und Mäntel einen roten Teppich bildeten. Hier und dort gab es noch Gruppen von Wesmen, die seine Protektoren und die Kavallerie angriffen, doch der Widerstand war gebrochen. Er seufzte mutlos, denn während sie Parve im
Handstreich genommen und die völlig unzulängliche Verteidigung der Lächerlichkeit preisgegeben hatten, marschierten die Heere der Wesmen nach Osten und trieben die Bewohner vor sich her.
    Er ritt zum Eingang des Tunnels und stieg ab. Schlagartig wurde er müde. Er lehnte sich gegen die rechte Säule. Die letzte Schlacht fand drinnen statt, doch er hatte nicht den Wunsch, sich an ihr zu beteiligen.
    Seine Mana-Reserven waren erschöpft, und sein Rachedurst war gestillt. Jetzt wollte er einfach nur darauf warten, dass Dawnthief wieder herauskam und direkt in seinen Besitz überging. Er hockte sich hin und barg das Gesicht in den Händen. Der Wind zerzauste sein Haar.
     
    Hirads Finger klammerten sich um den Türgriff. Die Geräusche, die herausdrangen, ließen ihn wimmern und trieben ihm den Schweiß aus allen Poren. Ihm war kalt. Dann heiß. Unglaublich heiß. Dann wieder kalt. Seine Muskeln fühlten sich an, als wollten sie sich jeden Moment verkrampfen, und seine Beine zitterten so heftig, dass er sich kaum noch aufrecht halten konnte. Vor seinen Augen verschwamm es, sein Kopf war wie umnebelt. Dann spürte er von der anderen Seite den Druck auf dem Türgriff. Sachte zuerst, dann drängender.
    »Denser, bitte.« Das Flüstern blieb ihm in der Kehle stecken. Er packte den Türgriff fester, doch er drehte sich unerbittlich. Fäuste hämmerten gegen die Tür und erschütterten seinen Körper, als er sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen lehnte. Ein schwerer Schlag, und die Tür war beinahe offen. Dahinter waren jubelnde Laute zu hören, die von erstarkender Macht kündeten. Hirad schnappte verzweifelt nach Luft.
    »Denser!«, kreischte er. »Los jetzt!« Hinter ihm stöhnte
und sang Denser, und seine hektischen Atemzüge vergrößerten Hirads Ängste noch. Sicher war er nicht, doch es kam ihm vor, als hätte der Xeteskianer schwer zu kämpfen. Und der Spruch war immer noch nicht gewirkt.
    Der zweite Schlag ließ den Türrahmen erbeben. Hirad wurde zurückgeworfen und rutschte über den Marmor. Sein Handgelenk brannte vor Schmerz.
    »Denser!« Die Silhouette eines Wytchlords erschien in der Tür, das zerfetzte Leichengewand hing lose am Körper, neues Fleisch bildete sich gerade auf den Knochen. Hirad sah leere Augenhöhlen in einem keilförmigen Kopf, als die riesige Gestalt sich unter dem Türsturz bückte. Sie atmete.
    »Ketzer.« Die Stimme klang, als würde eine Leiche über Kies geschleift.
    Das Fleisch wuchs und formte sich und breitete sich auf dem ganzen Körper aus. Langsam zuerst, dann mit größerer Geschwindigkeit, umhüllte es die Hände, lief die Beine hinauf und bedeckte die Rippen, unter denen die Organe zuckten und aus dem Nichts wuchsen.
    Der Wytchlord blickte groß und schrecklich auf ihn herab, während sein Körper neu erstand. Leben zuckte nun im Schädel, kalt und tödlich wuchsen die Augen. Andere Gestalten drängten sich hinter ihm. Er machte einen Schritt, die Lumpen verwandelten sich in ein rein weißes Gewand, das im Lufthauch raschelte, die nackten Füße wurden breiter und bekamen Muskeln, die Zehen streckten sich.
    Hirad warf einen Blick zu Denser. Der Dunkle Magier, dem der Schweiß auf der Stirn stand, rang immer noch mit dem Spruch. Er hatte die Arme ausgestreckt und zitterte heftig. Mit dunkler, heiserer Stimme stammelte er Worte, die der Barbar nie verstehen würde.
    »Beeil dich, Denser«, sagte Hirad und zog sein Schwert. »Beeil dich.« Er machte sich bereit. Die Wytchlords standen
in der Tür der Grabkammer. Sie ragten hoch über ihm auf, sie waren allesamt mehr als acht Fuß groß.
    »Dann kommt her«, sagte er. »Und seht

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