Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
begann, die Mana-Gestalt des mächtigsten Spruchs aufzubauen, der je erschaffen worden war.
     
    Die Schamanen zerstörten die Barriere, die sie geschaffen hatten, und Tessayas Männer stürmten in den Understone-Pass. Sie sprangen über die Leichen der Verteidiger hinweg, die zwischen den herabstürzenden Felsen zermalmt worden waren.
    Die Zerstörungen im Innern des Passes waren entsetzlich. Die Verteidiger waren unter Tausenden Tonnen Gestein zerquetscht worden, ihre Katapulte und die schweren Armbrüste waren zerschmettert und nutzlos, die Verteidigungsanlagen in kleine Stücke gesprengt. Fünfzehn Schritt weit sah es so aus. Der Steinschlag hatte Hunderte Todesopfer gefordert.
    Darricks Generäle hatten sich mit den Überlebenden zurückgezogen. Die nächste Verteidigungsstellung war Understone selbst. Dort gab es starke Befestigungen, deren
Bau Darrick persönlich beaufsichtigt hatte, bevor er ins Land der Wesmen aufgebrochen war – Türme mit Armbrustschützen, Katapultstellungen, Palisadenzäune und getarnte Bogenschützenstellungen. All das konnte der Magie der Schamanen nicht widerstehen, doch dieses Mal war die Zahl der Verteidiger erheblich größer.
    Die Männer des Ostens hatten den Pass nur drei Tage lang gehalten, und jetzt rannten Tausende von Wesmen hindurch. Sie liefen über den trocknenden Stein und trampelten durch den Pass, ein Schwarm von Eroberern, die den Osten mit seinen Städten und Menschen überrennen wollten. Ein heulender Mob triumphierender Krieger träumte davon, die Sonne des Ostens im Gesicht zu spüren und das Schwert mit dem Blut des Ostens zu färben. Dieses Mal, da die Magie der Schamanen jeden Schritt unterstützte, konnte sich ihnen nichts und niemand in den Weg stellen. Niemand hatte die Macht, sie lange aufzuhalten.
     
    »Schild steht«, meldete Ilkar, als der Unbekannte mit der Schwertspitze auf den Stein vor dem Tunnel tippte. Die Jünger kamen angerannt, die roten Mäntel flatterten im Wind. Einige hatten Waffen, die meisten nicht, und als sie sich dem Eingang des Tunnels näherten, zögerten sie.
    »Wir müssen energisch zuschlagen«, sagte der Unbekannte. »Wenn wir ihnen nicht sofort Angst einjagen, dann überrennen sie uns. Erienne, ich brauche einen harten Schild, falls sie Bogenschützen haben.«
    »Verstanden.«
    »Jandyr, halte dich etwas zurück«, befahl der Unbekannte.
    »Ich weiche nicht von der Stelle.«
    »Jandyr.«
    »Vergiss es, Unbekannter.«

    Die ersten Jünger rannten in den Tunnel. Der Unbekannte nahm das Schwert hoch, und die Schlacht begann. Er machte einen halben Schritt, um etwas Bewegungsfreiheit zu haben, und zerschmetterte die Brust des ersten Mannes, der in Reichweite kam. Der Jünger wurde nach rechts geschleudert und prallte gegen die nächsten. Er war tot, bevor er zu Boden ging.
    Ilkar beobachtete den Kampf. Links neben dem Unbekannten riss Thraun die Klinge hoch, um den Hieb eines Angreifers abzuwehren, und schlug mit der Rechten mit voller Kraft zu. Er traf den Mund des Mannes, knallte ihm den Schwertgriff in den Bauch und versetzte ihm einen Kopfstoß, dann durchbohrte er den Bauch des Jüngers mit seinem Schwert. Er brüllte und sah sich nach dem nächsten Opfer um.
    Jandyr dagegen hatte es recht schwer. Er war geschickt, doch er konnte nur mit einer Hand kämpfen, und er war geschwächt. Er musste sehr vorsichtig sein. Im Augenblick beschränkte er sich darauf, sich zu verteidigen. Will ließ seine beiden Kurzschwerter vor sich kreisen und traf den Mann, der direkt vor ihm stand, wehrte einige Hiebe ab und konterte schnell und geschickt.
    »Schild steht«, meldete Erienne.
    Auf der anderen Seite des Ganges machte Thraun seine Gegner nieder. Seine Fäuste und seine Klinge bewegten sich zu schnell für die Jünger, denen die Erfahrung und Entschlossenheit der Rabenkrieger fehlte.
    Nachdem der Unbekannte das Gesicht eines weiteren Angreifers zerschnitten hatte, gehorchten die anderen den Befehlen, die von hinten gerufen wurden, und machten Platz für die Wächter, die sofort in die Lücke stießen. Ihre Krummsäbel blitzten im Sonnenlicht, als sie in den Tunnel eindrangen.

    »Auf sie, Rabe«, rief der Unbekannte. »Die schaffen wir.«
    Rechts am Rande des Platzes gab es eine Explosion. Blaues Licht flammte auf. Die Jünger erstarrten vor Schreck und rannten nach links. Styliann war eingetroffen.
     
    Darrick rief seine Männer zu sich, als er den Schädel eines Schamanen mit seiner Klinge gespalten hatte. Die Schamanen-Magie

Weitere Kostenlose Bücher