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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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verschwand, als der leblose Körper zu Boden ging. An sieben Punkten waren die Linien der Wesmen bereits durchbrochen, und die überlebenden Verteidiger wurden schwächer.
    »Die Reihen schließen!«, rief er. »Mehr Druck auf die rechte Seite. Wir gehen zum Platz.« Er trieb sein Pferd an und schlug einen weiteren Wesmen-Krieger nieder. Seine Männer sammelten sich hinter ihm. Nachdem die Bedrohung durch die Schamanen fast beseitigt war, konzentrierten sich einige seiner Magier wieder auf die Offensive, und auf der rechten Seite der Wesmen ging Harter Regen nieder. Es war zu viel für die Verteidiger. Überall brach nun die Front der Wesmen zusammen, und die Überlebenden rannten davon, einige in die Wüste hinaus, andere nach Parve hinein.
    »Kavallerie zu mir!« Darricks Ruf wurde von den Leutnants aufgenommen, und die Kavallerie der vier Kollegien stürmte durch das, was vom Verteidigungsring der Wesmen noch übrig war, zur Pyramide. Auf dem Platz waren Explosionen zu hören.
     
    Stylianns zweiter Erdhammer hatte große Löcher in den zentralen Platz von Parve gerissen und wie gewünscht eine Panik ausgelöst. Die Protektoren waren ausgeschwärmt und hatten sich zu einem weiten Kordon formiert. So zogen
sie zur Pyramide, hoben die Schwerter und Äxte und schlugen mit ihnen zu, stampften durch die Reihen der Jünger und hackten deren erbärmliche Verteidigung in Stücke.
    Der Herr vom Berge war noch nicht fertig. Seine letzte Feuerkugel traf das Zentrum der planlos durcheinander laufenden Jünger, explodierte und jagte Flammenzungen in alle Richtungen. Männer wie Frauen wurden vernichtet, andere wurden von den züngelnden Mana-Flammen nur gestreift und bekamen Brandwunden im Gesicht, oder ihre Kleidung fing Feuer.
    Die Jünger flohen im Westen und Norden vom Platz, doch dann wechselten sie erneut die Richtung und rannten zur Pyramide zurück. Styliann runzelte einen Moment die Stirn, dann lächelte er, als er die Vorhut der Kavallerie der vier Kollegien auf den Platz galoppieren sah. Parve gehörte beinahe ihnen.
     
    Die Hüter spürten, dass Denser seinen Spruch zu wirken begann, sprangen auf und zogen die Dolche aus den Gürteln.
    »Untreuer«, zischte einer, als Hirad ihnen den Weg versperrte. Groß und breit hatte er sich in der Tür aufgebaut. Er winkte sie herausfordernd herbei, während Denser hinter ihm die Augen schloss und in eine andere Welt eintrat.
    Vor den Katalysatoren zu knien, war etwas ganz anderes, als die Formen zur Vorbereitung versuchsweise zu erzeugen. Bisher war die Form immer nur zweidimensional und grau gewesen. Jetzt war sie blutrot; sie flimmerte in der Luft und ließ den Mana-Strom rings um Densers Kopf erbeben. Er hatte Mühe, die Kräfte zu bändigen und in die Form zu bringen, die er brauchte.
    Es war, als habe der Spruch ein Eigenleben. Mit jeder Drehung kamen neue Seiten zum komplizierten Vieleck
hinzu. Das durfte er nicht zulassen. Wenn er den Spruch mit mehr Facetten als nötig wirkte, dann entstand genügend Energie, um alles bis zu den Bergen zu zerstören, und er hatte den dringenden Wunsch, lebendig wieder hier herauszukommen.
    Denser fügte die Befehle für die Katalysatoren hinzu, und die Mana-Gestalt pulsierte in unzähligen Farben. Endlich hatte er genügend Kontrolle, doch die Bestandteile mussten sich in einem präzisen Kräfteverhältnis zueinander befinden. Er musste ganz sicher sein, dass Energie, Richtung und Entfernung korrekt waren. So versenkte er sich wieder und überprüfte alle Linien, alle Farben und das Pulsieren noch einmal. Die ganze Zeit über kämpfte Dawnthief darum, sich zu befreien.
    Hirad war unterdessen mit einem Gemetzel beschäftigt. Da er in der Tür stand, konnte immer nur einer der Gegner ihn angreifen, und dadurch war es für ihn kein großes Problem, sie der Reihe nach niederzumachen. Mit sechs Zoll langen Messern konnte man nichts gegen ein Langschwert ausrichten, und da sie immer weiter auf ihn eindrangen, musste er einen nach dem anderen töten. Nachdem sechs von ihnen am Boden lagen, war sein größtes Problem, nicht in den Blutlachen auszurutschen.
    Schließlich stieg Hirad über zehn Tote hinweg, um sich auch die letzten beiden Hüter vorzunehmen. Ohne auch nur ein einziges Wort zu sprechen, machte er sie nieder und betrachtete voller Abscheu, was er getan hatte. Sie hätten ebenso gut auch unbewaffnet sein können, so schwach war ihre Verteidigung. Ihm wurde übel. Es war egal, dass sie die Hüter der Wytchlords waren. Es war die

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