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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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das noch nach sich ziehen wird.«
    »Warum waren sie überhaupt hier?«
    »Weil die Wytchlords schon immer angenommen haben, dass der Schüssel zum Dawnthief hier zu finden ist. Du musst mich unterstützen, Hirad, was immer du auch von mir halten magst. Für ganz Balaia hängt viel zu viel davon ab.«
    »Das sagst du«, erwiderte Hirad. »Doch zuerst müssen wir eine Totenwache halten. Dann werden wir das Haus untersuchen und uns überlegen, wo wir stehen.« Er drehte sich um und kehrte in die Scheune zurück. Denser folgte ein paar Schritte hinter ihm.
    Der Dunkle Magier wurde eingeladen, in der Scheune zu bleiben, während der Rabe eine kürzere Totenwache abhielt, als es dem Unbekannten eigentlich zugestanden hätte. Es war eine Tradition, so alt wie die Kameraderie der Söldner, doch dieses Mal musste die Verehrung der Toten sich der Realität ihrer Lage beugen, und aus dem gleichen Grund verließen sie bald darauf die Scheune und ritten die kurze Distanz zum Haus hinüber, statt zu laufen. Falls die Wesmen zurückkamen, konnte es ein tödliches Versäumnis
sein, die Pferde ein Stück entfernt in der Scheune stehen zu haben.
    Das ehemals prachtvolle Gebäude war fast völlig zerstört. Geschwärzte Steine und versengtes Holz lagen um einen Schutthaufen geborstener Wände herum, hier und dort waren Teile von alten Möbeln zu sehen, die irgendwie das Feuer überstanden hatten.
    Das Haus maß an der breitesten Seite etwa zweihundert Fuß, und die Position des Haupteingangs war gerade noch zu erkennen. Die Überreste eines gemauerten Durchgangs lehnten in einem unmöglichen Winkel über einer zerstörten Treppe, daneben stand das Gerippe eines Fensterrahmens. Ein Stück Vorhangstoff, das an einem Nagel hing, flappte im Wind.
    Hirad stieg ab, die anderen folgten seinem Beispiel. Denser führte die Pferde zu einem umgestürzten Baum, der ein paar Meter entfernt war, dann kehrte er zu den Freunden zurück und blieb neben Ilkar stehen. Die beiden Magier starrten das Zerstörungswerk an, und die Besorgnis war ihnen deutlich anzusehen.
    »Was ist los?«, fragte Hirad. »Irgendjemand hat das Haus niedergebrannt. Na und?«
    »Genau das ist das Problem. Das Haus eines Magiers brennt man nicht so einfach nieder«, erklärte Ilkar. »Solche Häuser sind sehr gut geschützt. Die Macht, die fähig war, dies zu tun«, er deutete auf die Ruinen, »muss gewaltig sein.«
    »Wirklich?« Hirad wandte sich an Denser. »Glaubst du immer noch, wir können es schaffen?« Der Dunkle Magier zog die Augenbrauen hoch. »Wer hat es denn getan?«, fuhr Hirad fort. »Die Wytchlords?«
    »Ziemlich sicher«, sagte Denser. »Sie müssen genau wie wir gewusst haben, wie weit Septerns Forschungen zum
Dawnthief fortgeschritten waren. Offenbar ist er verschwunden, bevor sie ihn erwischt haben.«
    »Darüber waren sie vermutlich nicht sehr erbaut.« Talan trat nach einem Stück Schutt.
    »Nein, und das ist unser Glück. Wenn der Dawnthief ihnen in die Hände gefallen wäre, dann hätten wir die Auswirkungen schon zu spüren bekommen.« Denser sah Hirad an. »Deshalb ist es so wichtig, dass wir Erfolg haben. Wir müssen an das glauben, was wir tun können, und wir müssen es tun.«
    »Halte mir keine Vorträge, Denser«, gab Hirad zurück. »Lass uns nach drinnen gehen. Nun ja, so weit man hier überhaupt von drinnen reden kann.« Er deutete zu dem, was vom Durchgang noch stand.
    »Was suchen wir hier eigentlich?«, wollte Richmond wissen.
    »Wenn wir das Amulett richtig interpretiert haben, dann befindet sich der Eingang zur Werkstatt auf dem Boden, und Ilkar müsste mit seiner Magie den richtigen Weg entdecken können«, sagte Denser.
    »Warum Ilkar?« Talan runzelte die Stirn.
    »Auf dem Amulett steht auch etwas in Julatsa-Code. Septern wollte es anscheinend den Magiern so schwer wie möglich machen, seine Werkstatt zu finden.«
    »Mehr als das«, ergänzte Ilkar. »Wenn Dawnthief gefunden wird, dann soll nicht nur Xetesk beteiligt sein.«
    »Es tut mir leid, aber das verstehe ich nicht«, wandte Talan ein. »Zu welchem Kolleg hat Septern denn nun gehört?«
    »Dordover«, antwortete Denser. »Und der größte Teil des Codes auf dem Amulett ist dordovanisch, aber ein Xetesk-Magier kann das leicht lesen. Was wir nicht lesen konnten, war eine Passage über das Öffnen der Tür, die zur Werkstatt führt, weil dieser Abschnitt in der Schriftsprache
von Julatsa verfasst war.« Denser zuckte mit den Achseln. »Wir könnten es nicht einmal lesen, selbst wenn

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