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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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lösten neues Chaos aus. Sobald die Schreie der brennenden Opfer zu hören waren, gab Darrick die Order, erneut anzugreifen und im Nahkampf die Gegner endgültig niederzuringen.
    Fast zweihundert Kavalleristen ritten mitten zwischen die Wesmen, die Pferdehufe zertrampelten das versengte Segeltuch, die Kämpfer hoben die blutigen Schwerter und ließen sie auf die verwirrten Arbeiter und Krieger herabsausen, deren gemächliches Leben so abrupt gestört worden war. Die Bogenschützen erledigten jede mögliche Bedrohung, und die Magier benutzten Geistschmelze, Kraftkegel und konzentrierten Todeshagel, um Zäune, Fleisch, Gehirne und Stein zu zerstören. Nach kurzer Zeit war alles vorbei.
    Darrick saß an der Spitze seiner jubelnden, johlenden Kavallerie auf dem Pferd und überblickte das zerstörte feindliche Lager. Wie in alten Zeiten, dachte er.
    Er hatte keinen einzigen Mann verloren.
     
    Sie warteten schon auf ihn. Drei waren es, gegen die Windrichtung postiert, aber sie hatten es versäumt, ihren Geist zu verschließen. Sie wollten ihn überraschen, doch ihre Gedanken waren für den Großen Kaan kristallklar.
    Er war ruhig durch die oberen Schichten geflogen. Auf dem Rückweg nach Teras musste er gegen den Wind fliegen. Die Naik hatten anscheinend von seiner Reise erfahren
und gingen von rechts und von unten auf ihn los. Er spürte sie, bevor ihre Schlachtrufe in der kalten Luft zu hören waren.
    Sha-Kaan drehte schnell ab und stürzte auf die drei hinab. Seine Flughöhe war ein Vorteil, der es ihm erlaubte, mit hoher Geschwindigkeit aus einem günstigen Winkel anzugreifen. Die Naik sahen ihn kommen und wichen nach links, nach rechts und nach unten aus, um ihn zu verwirren, doch er hatte schon in zu vielen Schlachten gekämpft, um sich täuschen zu lassen, und er hatte sein Ziel bereits ausgewählt. Der Naik war klein, kaum mehr als fünfzig Fuß lang, also weniger als halb so groß wie Sha-Kaan, und er bewegte sich ungeschickt.
    Aus der Nähe konnte Sha-Kaan sehen, dass er die Flügel falsch hielt, die Körperhaltung passte überhaupt nicht zu der Richtung, in die er flog, und er hatte die Beine ausgebreitet. Der Naik war entweder ein ungeschickter Flieger oder … Sha-Kaan drehte ab und stieg wieder auf. Knapp unter seinem Bauch fuhr ein Flammenstoß vorbei, ein zweiter verfehlte ihn um die Breite seiner Flügel. Brüllend vor Enttäuschung glitten die Naik, die ihm die Falle gestellt hatten, unter ihm vorbei. Er legte sich auf den Rücken und stürzte dem Köder hinterher, der sich noch nicht wieder stabilisiert hatte.
    Zwischen den beiden angreifenden Naik fiel er hindurch, öffnete das Maul und spuckte nach unten und nach links Flammen. Einem Naik verbrannte er die Flanke und den Flügel. Der Gegner wand sich und zog sich vor Schmerzen heulend und zitternd zurück. Er hatte einen Riss im rechten Flügel, durch den der Wind pfiff. Die beschädigten Schuppen an der Flanke lösten sich auf.
    Ohne auf eine Reaktion zu warten, faltete Sha-Kaan seine Flügel rasch zusammen, drehte ab und schwenkte dann
steil nach rechts oben, während er sich nach hinten umsah. Er konnte nur zwei der Naik sehen.
    Wieder drehte er sich rasch um sich selbst, allerdings einen Sekundenbruchteil zu spät. Ein schneller Rundblick zeigte ihm, dass der dritte Angreifer von oben auf ihn herabstieß und auf Sha-Kaans ungeschützten Bauch zielte, als dieser sich um sich selbst drehte. Er konnte dem Flammenstoß nicht entgehen, doch er drehte sich halb weg, klappte seine Flügel ein und wartete auf den Schmerz. Durch seine Geschwindigkeit wurde er noch ein wenig höher getragen. Der Flammenstoß traf ihn oben an der Schulter und versengte seinen Hals. Er spürte, wie Schuppen rissen und die Haut sich zusammenzog. Damit hatte er einen Teil seiner Beweglichkeit eingebüßt, doch er nutzte seinen Vorteil, da er wusste, wo der Naik sein Manöver beenden würde.
    Als er den Luftzug des dicht an ihm vorbeifliegenden Naik spürte, öffnete er die gepanzerten äußeren Augenlider, fuhr die Schwingen wieder aus und bog den Hals unter dem Körper durch. Er ignorierte den Schmerz im verletzten Hals und packte mit den Reißzähnen den Flügel des Naik. Der junge Drache war stark und drohte sich loszureißen, doch Sha-Kaan konnte dank seiner langen Kampferfahrung das Gleichgewicht halten, und sein Gegner zerriss sich selbst die Muskeln und die Flügelmembran. Er hauchte Feuer über den verletzten Flügel und ließ den verkrüppelten Drachen den weiten Weg

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