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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Hirad stand auf, klopfte sich die Hosen und die Lederrüstung ab und machte sich auf nach Wingspread.
    »Wo wären wir nur ohne unseren Drachenmann, was, Unbekannter?« Ilkar versuchte zu lächeln.
    »Ja, wo wären wir nur ohne ihn, Ilkar«, gab er zurück. »Wo wären wir da.«

32
    Sie greifen an.
    Der Gedanke durchzuckte im ersten Morgengrauen alle Protektoren. Die Wesmen rückten vor, und als Erstes kamen die Hunde und Bogenschützen. Es war kein normaler Angriff, und Aeb beriet sich mit seinen Brüdern über die Taktik.
    Hunde als Vorhut und Bogenschützen, um uns zu schwächen, die Armee folgt danach.
    Wie ein Mann zogen die Protektoren ihre Waffen, jeder maskierte Mann hielt das zweihändige Schwert und die Streitaxt bereit.
    Wir sind genug, um uns wirksam abzuschirmen. Aeb gab die Idee weiter. Konzentration ist alles. Wir sind eins. Wir kämpfen wie ein Mann.
    Wir sind eins, wir kämpfen wie ein Mann. Das Mantra ging durch alle Köpfe und weckte die Kräfte des Seelenverbandes und den Glauben an ihre Unverwundbarkeit. Sie waren bereit.
    Von allen Seiten kamen Pfeile geflogen, und die Hunde wurden losgelassen. Ihr Heulen wurde vom Brüllen der
Wesmen übertönt. Denkt an den Schild. Sie dachten daran, und die Pfeile prallten ab. Das Brüllen der Wesmen erstarb, aber die Hunde stürmten weiter. Riesige Tiere waren es, groß wie neugeborene Fohlen, ihre Mäuler vor Zähnen starrend. Der Geifer troff von den Lefzen, während sie angerannt kamen. Wieder flogen Pfeile, nicht mehr als fünf durchbrachen den Schild, und kein einziger Protektor fiel. Die Hunde griffen an.
    Sie hatten siebzig Destranas gezählt, alle gierig zu töten, doch jeder kämpfte für sich allein. Die vordersten, die den Angriff führten, sprangen an den Hals, die Schenkel oder den Bauch, doch die Protektoren sahen voraus, wohin die Angriffe zielten. Aeb schlug mit der Axt nach einem Hund, der den Bruder neben ihm anspringen wollte. Zwei weitere Klingen fuhren in den Hals und den Nacken des Tiers. Wimmernd starb es.
    Aeb, Klinge nach links unten.
    Aeb schlug ohne hinzusehen und spürte, wie sein Schwert einen Destrana in der Flanke traf. Der Gedanke war gekommen, als er das Tier schon spürte, er gab ihm die richtige Richtung vor, und mehr brauchte er nicht. Er hob die Axt und trieb sie durch den Kiefer eines dritten Hundes, während sein Schwert noch das erschreckte, heulende Tier zerfetzte, das links neben ihm am Boden lag.
    Ringsum im Kreis blitzten die Schwerter, und die Äxte folgten ihnen. Siebzig Hunde waren es und damit mindestens dreihundert zu wenig. Diejenigen, die nicht wegrannten, um sich hinter den Beinen ihrer Herren zu verstecken, starben, ohne auch nur einen Bruder mit den Pfoten oder den Zähnen erreicht zu haben. Zu langsam, zu durchsichtig, zu vereinzelt. Deshalb konnten Tiere die Protektoren niemals schlagen.
    Stille breitete sich in der Armee der Wesmen aus, und
ihr Kommandant zögerte, ehe er neue Pfeilsalven befahl. Auch dieses Mal hielt der Schild, und nur ein Protektor wurde am Schenkel verletzt. Er ließ sich zurückfallen, um sich zu schonen und die Schläge seiner Brüder zu lenken, bis er verbunden werden konnte. Jetzt erklangen die Hörner, und die eingekesselten Protektoren sahen sich keinem wilden Angriff gegenüber, sondern einem vorsichtigen, eng begrenzten Vorstoß. Aeb spürte die Nervosität der Gegner, und er teilte den Gedanken mit seinen Brüdern.
    Ihr Kommandant ist nicht mit dem Herzen bei diesem Kampf. Wir machen ihm Angst. Sucht die heraus, die den Befehl führen. Kämpft wie ein Mann. Wir sind eins.
    Wir kämpfen wie ein Mann. Wir sind eins. Das Mantra fand seinen Widerhall in den Körpern der Protektoren. Sie verschwendeten keinen Gedanken an die überwältigende Überzahl der Angreifer. Die Hunde waren tot, ihr Blut benetzte in der feuchten, regnerischen Morgenkühle den Boden. Ihre Herren hatten die Lektion gelernt, dass stets diejenigen sterben mussten, die als Erste in die Schlacht zogen. Es war unvermeidlich.
    Unvermeidlich ist auch der Sieg. Wir sind die Kämpfer des Gebieters, wir dürfen nicht versagen.
     
    Lord Senedai musste sich zusammenreißen, um nicht fassungslos den Mund aufzusperren, als er sah, wie seine Kriegshunde abgeschlachtet wurden. Die Destranas wurden von allen Menschen gefürchtet, ihre Wildheit und ihr Blutdurst waren legendär. Doch diese Männer, oder was auch immer sie waren, zuckten mit keiner Wimper und wichen höchstens einmal einen Schritt zurück, wenn sie

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