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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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schmerzvoll. Der Große Kaan öffnete das Maul noch einmal
und ließ einen Feuerstoß los, der den Kopf, den Hals und den linken Flügel des desorientierten Drachen eindeckte.
    Halb geblendet spuckte auch der Naik noch einmal Feuer, doch wieder traf er nichts als leere Luft. Sha-Kaan riss abermals das Maul auf, und jetzt traf der Feuerstoß den Naik vom Kopf bis zum Schwanz und verletzte die wichtigen Muskeln der Flügel und des Schwanzes. Der Naik konnte nicht mehr fliegen und stürzte hilflos in den Tod.
    Sha-Kaan fing seinen eigenen Sturz durch eine Drehung seines Körpers ab und brüllte seinen Triumph und seine Rachegelüste hinaus. Er drehte den Kopf, um noch einmal die Schlacht zu überblicken, dann suchte er sich das nächste Opfer.
     
    »Die Frage ist doch eigentlich, ob die Bildung des Risses eine unvermeidliche Nebenwirkung war, als Dawnthief gewirkt wurde.« Stylianns Frage war nicht als Kritik gemeint, sondern als sachlicher Beitrag, und als Denser den Gesichtsausdruck des Herrn vom Berge sah, entspannte er sich wieder.
    Die vier Magier saßen reglos ums Feuer. Denser hatte sich die Pfeife in den Mund gesteckt. Er fand es bereits anstrengend, ein wenig daran zu saugen, damit sie nicht ausging. Sein Kopf lag in Eriennes Schoß, sie streichelte abwesend sein Haar. Ilkar saß neben ihnen und stocherte mit einem harten Stock in der Glut des Feuers herum. Styliann hatte sich das dunkle Haar wieder zum typischen Pferdeschwanz gebunden. Er saß den anderen drei Magiern gegenüber auf der anderen Seite des Feuers.
    Draußen auf dem Platz standen die restlichen Rabenkrieger mit Darrick zusammen und überlegten, wie man den Mittagsschatten möglichst genau bestimmten konnte.
Sie hatten nicht mehr viel Zeit, um eine Lösung zu finden, denn bald war es Mittag.
    Diejenigen Kämpfer in Darricks Kavallerie und Stylianns Protektorentruppe, die nicht mit Wacheschieben und Patrouillen beschäftigt waren, hatten schlimmere Aufgaben zu verrichten. Die Stadt musste ausgeräuchert werden, Leichen mussten verbrannt werden, und man musste alle Gebäude nach versteckten Feinden absuchen. Parve musste wieder eine tote Stadt werden. Keine Menschenseele durfte hier leben außer den Freiwilligen, die Darrick dazu einteilen wollte, jeden Tag den Schatten zu messen und die Ergebnisse zu übermitteln.
    Die vier Magier beschäftigten sich unterdessen mit dem dringendsten Problem. Wie konnte der zur Drachendimension führende Riss geschlossen werden, bevor die Kräfte der Kaan versagten und Balaia einer Feuersbrunst zum Opfer fiel?
    »Um Eure Frage zu beantworten, mein Lord – ich denke, wir müssen alle Texte von Septern zusammenfassen, die in den Kollegien aufbewahrt werden«, sagte Erienne. »Es scheint jetzt klar zu sein, dass Dawnthief seine Kraft aus einem Zugang zu einem Energiewirbel im interdimensionalen Raum bezieht. Wahrscheinlich würde der vollständig gesprochene Spruch einen Riss öffnen, der groß genug ist, um alles zu verschlingen. Daher der Beiname ›Lichtstehler‹.«
    »Meine Ausbildung hat sich auf die Beherrschung des Spruchs beschränkt. Über Aufhebung und Beendigung weiß ich nichts«, meinte Denser achselzuckend.
    Ilkar warf seinen Stock ins Feuer. »Du meinst also, es hätte vielleicht eine Möglichkeit gegeben, den Zugang wieder zu verschließen, als du die Mana-Form aufgelöst hast.«
    »Ja, aber das wurde in den Texten zum Wirken des Spruchs nicht erwähnt. Möglicherweise steckt dies irgendwo
in der Überlieferung. Septern hat sehr viel über die Dimensionsmagie gewusst.«
    »Es ist klar, dass dies nicht in den Texten über das Wirken des Spruchs stand«, sagte Erienne. »Wenn du richtig darüber nachdenkst, dann erfordert das Schließen des Kanals an beiden Enden, was wir ja beabsichtigen, sowieso einen ganz neuen Spruch.«
    »Du gehst also davon aus, dass in den Texten über Dawnthief und dessen Mana-Gestalt nichts enthalten war, mit dem man die Öffnung hätte verschließen können«, sagte Ilkar.
    »Richtig, so ist es.«
    »Und warum seid Ihr so sicher, Dordovanerin?« Styliann starrte Erienne ausgesprochen herablassend an.
    »Oh, bitte, Styliann, wir kommen ganz gut ohne diese Hochnäsigkeit aus«, fauchte Ilkar. Er wunderte sich selbst, wie er mit dem Herrn vom Berge umsprang. »Diese Angelegenheit übersteigt die Kräfte jedes einzelnen Kollegs. Hört Erienne doch einfach zu.«
    Styliann war pikiert, doch Denser kam ihm zuvor.
    »Mein Lord, Ilkar hat Recht«, sagte er. »Erienne ist Erzmagierin

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