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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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werde ich mit Xetesk Kommunion halten und Anweisungen an die Kollegien geben, uns alles herauszusuchen, was wir brauchen. Ich denke, Dordover und Julatsa haben den größten Teil seiner Werke archiviert. Die Gelehrten sollen dort die Texte sichten, und wir können die wichtigsten Werke am Triverne-See durcharbeiten.«
    »Ich fürchte, Ihr habt etwas Wichtiges vergessen, mein Lord«, sagte Ilkar. »Da drüben laufen mindestens fünfzigtausend Wesmen herum. Wir können nicht zum Triverne-See gehen.«
    Styliann lächelte. »Richtig«, sagte er. »Wie konnte ich das nur vergessen!«
    »Wir müssen die Kollegien selbst aufsuchen«, sagte Ilkar.
    »Vorausgesetzt, wir können sie überhaupt erreichen.« Denser legte sich etwas bequemer hin. »Wahrscheinlich belagern die Heere der Wesmen schon die Kollegien. Wir wissen doch, was sie letzten Endes wollen.«
    »Ja, aber sie haben keine Magie«, protestierte Erienne.
    »Das wird sie nicht davon abhalten, die Kollegien zu umstellen«, sagte Denser gereizt. »Es gibt neben dem Kampf Mann gegen Mann noch andere Möglichkeiten zu siegen.« Erienne runzelte angesichts seiner scharfen Reaktion die Stirn, sagte aber nichts.
    »Kennt ihr die Einschätzung des Unbekannten?« Ilkar zog fragend die Augenbrauen hoch. »Er kann es euch selbst
erklären, wenn ihr wollt, aber kurz zusammengefasst könnte man sagen, dass wir seiner Ansicht nach womöglich nicht einmal mehr eine Heimat haben, in die wir zurückkehren können.«
    Styliann schnaubte empört. »Kein Kolleg kann von einer nicht-magischen Armee eingenommen werden, wie groß sie auch sein mag.«
    »Sie müssen nicht kämpfen, sie können die Kollegien einfach aushungern«, sagte Ilkar. »Und außerdem hat keines der Kollegien genügend Offensivmagier, um eine Armee abzuwehren, der es egal ist, wie viele Kämpfer beim Angriff fallen. Dies macht dem Unbekannten Sorgen. Dennoch scheint es so, als sei klar, was wir tun müssen. Dordover und Julatsa müssen erfahren, was wir brauchen. Danach werden wir, damit meine ich den Raben«, er warf Styliann einen viel sagenden Blick zu, »noch einmal Septerns Werkstatt aufsuchen, und vielleicht auch die Dimension der Flugwesen, falls es nötig ist. Es hängt davon ab, was wir in den Bibliotheken finden.«
    »Dann ist das ja alles kein Problem«, sagte Denser lächelnd. »Ich verstehe gar nicht, warum wir uns so große Sorgen machen. Kann ich jetzt vielleicht etwas schlafen?«

5
    Scheiterhaufen wurden entzündet, um die gefallenen Kämpfer von Darricks Kavallerie im Feuer zu bestatten. Die Anhänger der Wytchlords, die Wächter und die Wesmen wurden in einer Ecke des Platzes verbrannt. Beißender Rauch stieg auf, und Asche wehte über den Platz, nachdem die Schlacht geschlagen war.
    In der Nähe der Pyramide, wo nach Auskunft von Darricks Magiern das exakte Zentrum Parves lag, warteten der General und die Rabenkrieger auf die Mittagsstunde. Die zuvor noch angeregte Unterhaltung war nach einer Weile zu gelegentlichen Bemerkungen abgeflaut, und jetzt schwiegen die Männer.
    Als der scharfe Schatten des Risses unter dem sonst wolkenlosen Himmel über den Boden wanderte, wurde der Stein von Parve mit mehr als nur Blut befleckt. Der Schatten maß fünfhundert Schritt an der längeren und dreihundert Schritt an der kürzeren Seite, soweit man bei seinem unregelmäßigen Umriss überhaupt von Seiten reden konnte. Der Schatten war schätzungsweise zehnmal so groß wie der Riss selbst. Der Unbekannte markierte zusammen mit
zwei auf die Kommunion spezialisierten dordovanischen Magiern aus Darricks Truppe an vier Punkten den Umriss des Schattens.
    Sie hatten sich bereits darauf geeinigt, als Mittagsstunde den Zeitpunkt festzusetzen, an dem die Ostseite der Pyramide keinen Schatten mehr warf.
    Der Unbekannte richtete sich wieder auf. »Das wäre erledigt. Heute können wir natürlich noch nichts sagen. Morgen auch nicht, weil wir erst eine Vorstellung vom Wachstum des Risses haben werden, wenn wir schätzungsweise eine Woche warten. Sind wir uns in diesem Punkt einig?«
    Die Magier und Darrick nickten, nach kurzem Zögern auch Will. Thraun zuckte nur mit den Achseln.
    »Hirad?«, fragte der Unbekannte lächelnd.
    »Machst du Witze?« Hirads Antwort klang aufgebrachter als beabsichtigt. Der Unbekannte ging zu ihm.
    »Entschuldige. Dich bedrückt irgendetwas, oder?«
    »Es ist ja weiter nichts passiert«, sagte Hirad. »Ich meine, wir haben heute etwas besiegt, das wir für die größte Bedrohung Balaias seit

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