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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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um die nächste Ebene des Bewusstseins zu erlangen.
    Als er dicht vor Septern gelandet war, hatte Sha-Kaan sich umgesehen und erkannt, woher Septern so unvermittelt erschienen war. Teilweise verborgen hinter dem störrischen Gebüsch, das in Keol noch überleben konnte, sah er ein brodelndes, weißbraun geflecktes Rechteck, das vor dem Felsen, auf dem es erschienen war, beinahe unsichtbar blieb, wenn man nicht unmittelbar davor stand. Er wusste sofort, was es war, und als er Septern fortführte, hatte sein Warnruf an die Kaan den Verlauf der Schlacht um Keol verändert.
    Sofort stieß eine Gruppe von Kaan durch das Tor und löste bei den Skar eine verzweifelte Reaktion aus. Die ganze Brut brach den Angriff ab und flog nach unten zum aktiven Dimensionstor, durch das die Kaan vorgestoßen waren.
    Mehr als ein Dutzend hatten das Tor durchflogen, bevor die Kaan einen Verteidigungsring aufbauten, der die zurückgebliebenen Skar zurückwarf. Es war eine Lektion, die
sie nie vergessen sollten. Auch der erste kurze Austausch zwischen Sha-Kaan und Septern hatte sich seinem alten, aber klaren und scharfen Verstand unauslöschlich eingeprägt.
    »Was ist denn hier los?«, hatte Septern niemand besonderen gefragt, und ganz gewiss hatte er keine Antwort von seinem ungewöhnlichen Beschützer erwartet. Seine Stimme, sein Gesicht und seine ganze Körperhaltung verrieten, wie verunsichert er war.
    »Die Kaan fliegen, um die Fusionsdimension der Skar zu zerstören. Dann werden wir die Schlacht um Keol gewinnen.« Wie bei Hirad Coldheart hatten auch Septerns Beine nachgegeben, als er sah, wer ihm geantwortet hatte. Doch auch er hatte sich rasch wieder gefangen.
    »Das verstehe ich nicht«, gestand er.
    »Das Tor, durch das du gekommen bist, führt in die Dimension, aus der die Brut Skar unterstützt wird. Wir können ihre Signatur spüren. Wir werden ihre Grundstruktur zerstören und den Skar damit die Unterstützung nehmen. So können wir die Schlacht um Keol gewinnen.«
    Jetzt war Septerns Gesicht von Wut verzerrt. »Aber die da drüben sind harmlose Flugwesen. Ihr könnt doch nicht … Mörder!« Er rannte vom überraschten Sha-Kaan weg zurück zum Tor.
    »Du kannst uns nicht aufhalten. Es ist eben so.« Doch Septern wollte nicht zuhören, und natürlich konnte er nichts ausrichten. Dann war er zurückgekehrt. Sha-Kaan hatte auf ihn gewartet.
     
    Sha-Kaan riss sich aus seinen Erinnerungen und flog nach oben, um dem Torwächter durch Flugrichtung und Ruf sein Ziel mitzuteilen. Er überschlug sich in der Luft und stieß ein tiefes Knurren aus, das seinem Sitz Wingspread sein
Kommen ankündigte. In steilem Sturzflug näherte er sich einem besonders dicht bewachsenen Gebiet des Regenwaldes.
    Auch nach so vielen Zyklen – es waren fast vierhundert Jahre nach der Zeitrechnung Balaias – genoss er noch den Kitzel, wenn er sich auf diese Weise ins Brutland der Kaan stürzte. Es war nicht nötig, so steil hinabzutauchen, doch er tat es um der Erregung willen.
    Sha-Kaan tanzte durch die Luft und näherte sich rasch dem undurchdringlichen Grün. Ein einziger träger Flügelschlag richtete ihn genau richtig aus, bevor er die Schwingen ganz anlegte, um seinen Flug durch die Baumkronen zu erleichtern. Dann brach er am vorgesehenen Platz durchs Blätterdach, und vor ihm breitete sich das Tal aus.
    Eine leichte Nebeldecke lag über dem Land. Die zahllosen Lichtbalken, die durch das Blätterdach fielen, zeichneten ein hellgrünes Muster auf die Wolken. So weit die Augen der Vestare blicken konnten, erstreckte sich das Brutland der Kaan ringsum in alle Richtungen. Das Dach des Regenwaldes bot Schutz und erzeugte eine wundervolle warme Atmosphäre, die den Schuppen gut tat und die Geräusche des Landes und der Witterung draußen dämpfte. Das Brutland war ein Hort des Friedens. Sha-Kaan rief, es war ein sanfter, freundlicher Ruf, und die junge Brut – vier oder fünf waren es, die sich unter dem Nebel verbargen  – antwortete ihm.
    Frieden. Das Geräusch fallenden Wassers, leise bewegter Zweige und das Hallen des Brutrufs beruhigte seine Seele. Er breitete die Flügel aus und bremste in der Luft. Die Bäume, die hunderte Fuß hoch an den Bergflanken standen und sich oben neigten, um einen Schirm über seinem Kopf zu bilden, waren düster und schwarz. Drunten wallten die Nebel bleich in den Lichtbalken.
    Er drehte sich einmal um sich selbst und ließ seinen müden
Körper von der Luft umschmeicheln, ehe er ganz hinabsank. Der stetige Schlag

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