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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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keine Magier sind. Sie haben nicht wie wir den Wunsch, das Kolleg unbedingt zu erhalten, weil sie keine Vorstellung haben, was es bedeuten würde, es zu verlieren.« Kerela nagte an der Unterlippe und setzte sich langsam Richtung Turm in Bewegung. »Wir müssen uns überlegen, was wir unseren Gästen sagen.«
     
    Sha-Kaan gähnte in der Stille von Wingspread. Er spürte die winzigen Erschütterungen in den Mauern und in den Wänden, die von den eiligen Füßen seines Leibdieners ausgelöst wurden. Er hatte ihm viel zu sagen, und eine Reise musste unternommen werden. Vieles von dem, was nun in Keol und dann in Teras geschehen konnte, war den Ereignissen bei der Ankunft Septerns vor so vielen Zyklen ähnlich. Allerdings gab es einen entscheidenden Unterschied.
    Septern hatte ihnen die Hilfe geben können, die sie brauchten, weil er so viel über die Natur der Dimensionen wusste. Sha-Kaan setzte kein so großes Vertrauen in die Fähigkeiten von Hirad Coldheart und seiner Rabenkrieger.
    Dennoch fragte er sich, ob es nicht alles einfach nur eine schicksalhafte Wendung war, über die niemand irgendeine
Kontrolle hatte. Beim Himmel, es fühlte sich gewiss so an. Aber wer hätte die Kette von Ereignissen vorhersehen können, die Septerns Ankunft im Brutland ausgelöst hatte?
    Sha-Kaan schloss wieder die Augen und atmete die Feuchtigkeit der Erde unter seinem mächtigen Leib ein. An die Begegnung Septerns mit den Alten konnte er sich noch gut erinnern. Der Magier war gereizt, aber wohlauf eingetroffen, und Sha-Kaan sah immer noch sein ehrfürchtiges Gesicht vor sich, als er das Brutland erblickte. Damals hatte es noch kein Wingspread gegeben, doch die Gebäude der Alten hatten hier gestanden und Zeugnis abgelegt von ihrer Herrschaft über die Kaan.
    Die Alten hatten beschlossen, Septern am Ufer des Flusses Tere zu treffen. So war es möglich, dass diejenigen, die es wollten, in der lindernden Strömung ruhen konnten. Abgesehen von Sha-Kaan, der eingeladen wurde, da er Septern gefunden hatte, nahmen drei Alte am Treffen teil: Ara-, Dun- und Los-Kaan. Allen stand der letzte Flug ihres langen Lebens bald bevor. Ihre Schuppen waren stumpf geworden und nicht mehr golden, sondern braun, und die Flügel waren ausgetrocknet, was das Fliegen zu einem schmerzlichen, schwierigen Vorgang machte.
    Septern war in ihre Mitte getreten und hatte sich den Hals verrenkt, um ihre Gesichter zu sehen; seine Blicke waren über die mächtigen Körper bis zu den ungeduldig zuckenden Schwänzen gewandert. Ara-Kaan hatte den Mund geöffnet, um etwas zu sagen, doch Septern war ihm zuvorgekommen. Ara war im günstigsten Fall ein übellauniger Drache, und der derzeitige Große Kaan schauderte jetzt noch, wenn er sich erinnerte, was sich damals zugetragen hatte …
    »… bin ich alles andere als erbaut über all dies«, sagte Septern. »Ich komme in gutem Glauben, nachdem ich das
Vertrauen der Flugmenschen erworben habe und sie mir erlauben wollten, ein Tor in ihrem Land zu bauen. Und dann werden sie belohnt durch die willkürliche Zerstörung ihrer Welt durch eure … durch euren Schwarm, oder wie auch immer ihr es nennt. Es war ihr Unglück, dass mein unvollständiges Wissen über das Wirken der Dimensionsmagie in ihrem Land dazu führte, dass der Zugang viel größer wurde, als ich beabsichtigt hatte. Und als sei dies noch nicht genug …«
    »Schweig!«, donnerte Ara-Kaan. »Und wenn der Himmel einstürzt, ihr Menschen wisst einfach nicht, wann ihr euren vorlauten Mund zu halten habt.« Aras Stimme dröhnte im Tal, und wieder einmal wurde Septern von den Beinen geworfen. Trotzig erwiderte er Aras Blick.
    »Ich weiß immerhin, dass ich wichtig bin, sonst wäre ich längst tot«, sagte er.
    »Dann verstehst du sehr wenig.« Aras langer Hals dehnte sich, und der alte Kopf mit den von Brandblasen umgebenen blauen Augen, die trüb waren und schon längst ihr Feuer verloren hatten, verharrte dicht vor Septern. »Wir haben jetzt schon die Mittel, um in deine Dimension zu reisen, die du uns gezeigt hast. Dort gibt es andere Menschen, mit denen wir reden können.«
    »Dann verbrennt mich doch und seht, wie sehr ihr euch irrt.« Septern stand wieder auf.
    Ara legte den Kopf schief.
    »Nein!«, rief Sha-Kaan. »Großer Kaan, bitte nicht.« Ara-Kaan hielt inne und sah Sha-Kaan an.
    »Hört ihn an«, sagte der junge Drache. »Er hat eine kontrollierte Verbindung zwischen den Dimensionen hergestellt. Er verdient etwas Respekt.«
    »Er ist ein Mensch«, sagte

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