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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Ara geringschätzig.
    »Und er ist hier, wo er nicht sein sollte«, sagte Dun, der
jetzt zum ersten Mal das Wort ergriff. »Hören wir ihn an.« Aras Hals entspannte sich wieder.
    »Sprich, Mensch«, sagte er.
    »Danke«, sagte Septern knapp. »Bitte erlaubt mir, mich vorzustellen. Ich bin Septern, ursprünglich ein Magier aus der Kollegstadt Dordover in Balaia. Doch ich fühle mich keinem bestimmten Kolleg verpflichtet, weil ich mehrere magische Disziplinen beherrsche.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Los-Kaan. Sein Schwanz peitschte abwesend über das Wasser, weil er mit dem Hinterteil halb im Fluss Tere saß. »Bedeutet dies nun, dass mehr als eines dieser magischen Kollegien ein Verständnis für die Dimensionsmagie hat, wie du sie nennst?«
    Septern sah Los-Kaan scharf an und überlegte sich wahrscheinlich, ob die Frage eine verborgene Bedeutung hatte. Er zuckte mit den Achseln.
    »Theoretisch schon. Alle vier Kollegien haben das nötige Wissen, um die Dimensionsmagie zu entwickeln. Es ist jedoch ein Thema, das an ethische Grenzen stößt. Im Grunde ist jeder Magier verpflichtet, weiter zu forschen, doch es gibt nur sehr wenige, die auf diesem Gebiet arbeiten. Die Dimensionstheorie ist neu und stößt auf Misstrauen.«
    »Aber nicht bei dir«, sagte Ara mürrisch.
    »Natürlich nicht«, sagte Septern lächelnd. »Ich habe sie ja erfunden.«
    »Was du nicht sagst«, meinte Ara. Er gähnte herzhaft und entblößte seine gelben Reißzähne. »Nun sag mir, warum wir uns in Bezug auf deine Tore so sehr irren.«
    »Als ich durch den Riss ging und euren versuchten Völkermord ansehen musste, habe ich die Magie der Risse modifiziert. Jetzt ist der Ausgangspunkt der Reise entscheidend, und da die Risse in der Dimension der Flugmenschen
und in Balaia verbunden sind, müsst ihr in Balaia beginnen, um wieder dorthin zu kommen. Die Risse sind also nutzlos für euch, verstehst du?« Septern lächelte jetzt sehr herablassend. Sha-Kaan hatte diesen Gesichtsausdruck bei den Vestaren gesehen.
    »Bei den Himmeln, wenn ich nicht so sicher wäre, dass du die Wahrheit sagst, dann würde ich dir das Fleisch von den dünnen Knochen brennen«, spuckte Ara.
    »Das ist deine Antwort auf alle Fragen, was? Du zündest einfach jeden an, der dich stört, und hoffst, dass er die Lektion lernt. Kein Wunder, dass ihr gegen die Skar kämpft und dabei euer eigenes Land zerstört.«
    »Was willst du damit sagen?«, dröhnte Dun-Kaan.
    »Hast du mal versucht, das hier zu benutzen?« Septern deutete auf seinen Mund. »Klug genug scheinst du ja zu sein, warum redest du dann nicht?«
    »Ah«, sagte Los-Kaan. »Da spricht einer, der nichts über unsere Geschichte weiß. Die Zeit der Worte ist schon lange vorbei. Eroberung ist heute der einzige Weg, den Frieden zu bewahren.«
    »Bei den stürzenden Göttern, du redest wie die Wesmen«, sagte Septern.
    »Wie bitte?«, fragte Los-Kaan.
    Septern schüttelte den Kopf. »Das Volk in Balaia, das mein Land und meine Leute bedroht. Aber das ist egal. Was willst du?« Seine Stimme klang auf einmal ungeduldig. »Und warum redest du, als wären dir schon einmal Menschen wie ich begegnet?«
    »Sie waren nicht ganz so wie du«, sagte Sha-Kaan. Die anderen Drachen nickten, und er spürte ihre Belustigung.
    »Warum beantwortest du nicht die Frage des Menschen, Sha?«, sagte Dun-Kaan. »So könntest du dein Wissen unter Beweis stellen.«

    »Ja, Dun-Kaan, es wird mir eine Ehre sein.« Sha-Kaan nahm den Kopf herunter und streckte den Hals, bevor er ihn zum förmlichen »S« bog. Den Kopf hielt er geneigt, um Septern, mehr als ein Dutzend Fuß unter ihm, direkt anzuschauen.
    »Wir halten uns für komplexe Wesen, die in unbeholfenen Körpern gefangen sind, deren Möglichkeiten nur im Flug zur Geltung kommen. Viele von uns sehnen sich danach, Hände zu haben, mit denen man schnitzen und bauen kann, und dazu eine Größe und Anpassungsfähigkeit, die es uns erlauben würde, überallhin zu reisen«, erklärte Sha-Kaan.
    »Doch damit ginge ein Verlust an Macht einher«, ergänzte Septern.
    »Und wir wären keine Drachen mehr«, stimmte Sha-Kaan zu. »So bleibt die Sehnsucht auf jene Momente beschränkt, in denen wir den Vestaren zusehen, wenn sie die Gebäude errichten, die wir nur zu gern selbst errichten würden.
    Doch wir zeichnen uns nicht nur durch Größe, Stärke und Sprache aus, wir spüren auch den Druck der Dimensionen. Wir können ohne Hilfe irgendeiner Magie, wie du sie hast, zwischen ihnen reisen, und wir brauchen die

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