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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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lächelte, als er sah, wie Riasu es eingerichtet hatte. Der Mann hatte keine Ahnung, auf welche Weise sich die Protektoren verständigen konnten. Falls die Verhandlungen scheiterten, war Riasu tot, und seine Wächter wären überrannt, lange bevor vom Palisadenzaun her Hilfe eintreffen konnte. Doch er war ganz zufrieden damit, und genau darauf kam es Styliann an.
    Als er mit Wein und Fleisch ausgerüstet war, ergriff Riasu das Wort.
    »Ich will nicht sagen, dass es mir eine Freude ist. Aber ich will auch nicht das Leben meiner Krieger in einem nutzlosen Kampf vergeuden. Das ist eine Sache, die Tessaya uns gelehrt hat.«
    »Es hat aber die großen Verluste in Julatsa nicht verhindern können«, sagte Styliann, der lieber einen klaren Kopf behielt und einen heißen Blättertee trank, den er nach einem schnellen Klärungsspruch als harmlos erkannt hatte, wenngleich er ein wenig bitter schmeckte.
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Nun, ich weiß es.« Styliann beobachtete Riasus Reaktion. Sein verstärkter Gesichtssinn vermochte die grellen Flammen ebenso zu durchdringen wie die Schatten dahinter.
Er sah den Zweifel im Gesicht des Wesmen-Häuptlings. »Eure Gefühle hinsichtlich der Magie sind hier eher hinderlich«, fuhr er fort. »Ihr hasst die Magie, weil Ihr sie nicht versteht. Wenn Ihr sie verstündet, dann könntet Ihr auch erkennen, wo sie Euch zu helfen vermag.«
    Riasu schnaubte. »Ich glaube nicht. Wir sind ein Kriegervolk. Eure Tricks können Kämpfer töten und verstümmeln, und Ihr könnt weit entfernte Dinge sehen, doch letzten Endes werden wir über Euch triumphieren.«
    Styliann seufzte. Die Diskussion drehte sich im Kreis.
    »Dennoch habt Ihr gesagt, Ihr wolltet nicht das Leben Eurer Männer vergeuden. Wenn Ihr mir nicht zuhört, werdet Ihr genau dies tun.« Styliann schürzte die Lippen, weil ihm die richtigen Worte fehlten. Es war schwer, die Dinge richtig darzustellen, und er musste Riasu schnell die Augen öffnen, damit der Mann zur Vernunft kam und Styliann passieren ließ.
    »Sagt mir, welchen Handel Ihr vorschlagen wollt.« Riasu wechselte das Thema, ohne Styliann zu erkennen zu geben, ob er gehört oder gar wirklich verstanden hatte, was Styliann ihm erklären wollte.
    »Es ist einfach«, sagte Styliann. »Ich will möglichst schnell zu meinem Kolleg zurück. Ihr wollt die Magie zerstören. Ihr könnt mir helfen, mein Ziel zu erreichen, und ich helfe Euch, das Eure zu erreichen, wenn Ihr meine Magie nicht antastet.«
    »Wir haben uns geschworen, alle Magie zu zerstören.« Riasu zuckte mit den Achseln. »Warum sollten wir uns mit Euch auf so einen Handel einlassen?«
    »Ihr werdet die Magie niemals ganz vernichten können«, sagte Styliann kurz angebunden. »Wenn ein Magier überlebt, gibt es Magie. Wenn es Magie gibt, kann sie von anderen erlernt werden. Und Xetesk werdet Ihr niemals einnehmen.«
    »Ihr seid so sicher. Aber was, wenn Ihr hier an Ort und Stelle sterbt?«
    Styliann knetete sich die Schläfen mit Daumen und Mittelfinger der rechten Hand. Er hätte mit dieser kurzsichtigen, aggressiven Sturheit rechnen müssen, doch dieses Wissen änderte nichts an seiner Frustration.
    »Ihr werdet mich hier nicht töten. Dazu seid Ihr nicht stark genug«, sagte er und sah Riasu direkt in die Augen. Der Häuptling fuhr auf.
    »Ihr wagt es, mich auf meinem eigenen Land zu bedrohen?«
    »Nein.« Styliann entspannte sich und kicherte. »Ich sage einfach die Wahrheit.«
    »Zweitausend Mann«, sagte Riasu und deutete mit dem Daumen zum Palisadenzaun.
    »Ich weiß. Aber Eure Überzeugungen …« – oh, wenn ihm nur das Wort für Unwissenheit einfallen würde – »… in Bezug auf die Magie hindern Eure Augen daran, die Wahrheit zu sehen. Ich habe hier fast einhundert Männer, und wenn ich glauben müsste, es käme zum Kampf gegen Euch, dann hätte ich keine Angst vor dem Ausgang. Sie verfügen über Magie. Wenn Ihr sie kämpfen sehen würdet, dann könntet Ihr es erkennen.«
    »Wir würden Euch niedermachen.«
    »Ihr seid ein guter Kämpfer, aber Ihr seid nicht stark genug, um gegen die Magie zu kämpfen. Lasst mich mit Tessaya reden.«
    Riasu hob einen Zeigefinger. »Nun gut. Eine Probe. Einer Eurer maskierten Männer gegen zwei meiner Krieger.«
    »Das wäre ein ungerechter Kampf«, sagte Styliann. »Ich habe nicht den Wunsch, das Blut Eurer Männer zu vergießen.«
    »Dann nennt Eure Zahlen«, sagte Riasu.

    »Einer meiner Männer wird gegen vier von Euren antreten, bewaffnet oder unbewaffnet. Aber

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