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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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das ist nicht das, was ich sehen will.«
    Riasu zog die Augenbrauen hoch. »Vier? Das muss ich sehen. Und bewaffnet, denke ich. Lasst uns einen echten Kampf sehen.« Er beugte sich nach links und sprach mit einem seiner Leibwächter. Der Mann nickte und rannte zum Palisadenzaun zurück. »Wählt, wen Ihr wollt.«
    »Wollt Ihr das wirklich? Es ist eine Verschwendung, die Leute sterben zu lassen.« Styliann schürzte die Lippen.
    »Für Euch vielleicht.«
    »Wie Ihr wünscht.« Styliann erhob sich vom Feuer, sein Essen war vergessen. Vielleicht war es unvermeidlich. Im Grunde hing es davon ab, ob Riasu seine Niederlage als Beleidigung auffassen oder mit Hochachtung hinnehmen würde. Er rief den nächsten Protektor mit gekrümmtem Zeigefinger zu sich.
    »Sucht einen aus, der bereit ist zu kämpfen. Es geht hier nicht darum, mich zu beschützen, sondern darum, etwas deutlich zu machen. Deshalb soll es schnell und blutig geschehen, hast du verstanden?«, fragte er den maskierten Krieger.
    »Ich verstehe.«
    »Ausgezeichnet. Und wer soll es sein?« Der Protektor schwieg einen Augenblick und verständigte sich mit seinen Brüdern.
    »Cil.«
    »Gebt ihm eure Stärke und eure Wahrnehmung. Lasst ihn schnell und präzise kämpfen. Er darf keinen Fehler machen«, sagte Styliann.
    »So soll es geschehen.« Der Protektor drehte sich um, und Cil löste sich aus der Gruppe, die ein Stück vom Feuer entfernt wartete. Er trat ins Licht, die polierte Ebenholzmaske
reflektierte das gelbe Licht. Die Augen hinter der Maske blickten stoisch zu den vier Wesmen, die sich vor dem Feuer versammelt hatten und sich auf die Schwerter stützten.
    Styliann kehrte zum Feuer zurück und blieb vor Riasu stehen. Der Stammesfürst war nervös und unsicher. Dieses Gefühl wurde offenbar nicht von denen geteilt, die er für den Kampf ausgesucht hatte. Vier große Männer waren es, in Pelze gekleidet und mit Metallhelmen gerüstet. Zwei von ihnen trugen Langschwerter, die beiden anderen doppelschneidige Streitäxte. Sie bauten sich in einem losen Halbkreis auf, als Cil sich ihnen näherte. Er hatte die Axt in der rechten und das Langschwert in der linken Hand.
    Der Protektor war mit schwerem Leder und einem Kettenhemd geschützt. Er war weit über sechs Fuß groß und überragte seine vierschrötigen, kräftigen Gegner. Er stand mit offener Deckung da, die Waffen links und rechts locker haltend, und wartete.
    »Noch könnt Ihr Eure Männer retten«, sagte Styliann. Riasu lächelte leicht und schüttelte den Kopf.
    »Sie werden sich selbst retten«, sagte er. »Kämpft!«
    Die Wesmen wollten Cil, der reglos stehen blieb, einkreisen. Er reagierte nicht auf die beiden, die seine Flanken angreifen wollten. Er hielt den Kopf gerade und sah den Axtkämpfern entgegen, die ihn von vorne angingen, die Waffen mit beiden Händen haltend, vorsichtig und leicht gebückt. Auf das Signal eines Axtkämpfers sprang einer der anderen beiden, die inzwischen halb hinter Cil waren, vor und wollte ihm einen Schlag auf den breiten Rücken versetzen. Der Protektor hob die Axt, blockte den Schlag ab und drückte die Klinge herunter. Er hatte sich nicht einmal umgedreht oder die Füße bewegt. Der Mann taumelte zurück, und wieder kreisten sie ihn ein.

    Styliann verschränkte die Arme vor der Brust. Im Grunde ging es nur darum, dass sie von selbst in den Tod liefen. Auf einmal vergaß er seinen Wunsch, kein Blutvergießen sehen zu wollen. Vielleicht war dieses Schauspiel genau das, was die Wesmen brauchten. Eine kleine Erinnerung, dass es den Magiern von Xetesk wenig bedeutete, dass die Wesmen Understone und den Pass eingenommen hatten.
    Cil stand wieder wie zuvor da, mit offener Deckung und absolut reglos. Styliann wusste, dass er seinen Brüdern lauschte, den Boden unter seinen Füßen spürte und die Luft um sich schmeckte.
    Die Wesmen waren der Ansicht, sie hätten dank ihrer Überzahl leichtes Spiel, und griffen nun von allen Seiten gleichzeitig an. Als steckten zwei unabhängige Kämpfer in ihm, blockierte Cil den ersten Axthieb mit seinem Langschwert, während er gleichzeitig mit seiner Axt hinter sich schlug und einen Schwertkämpfer am Kopf erwischte. Der Schlag des Mannes erreichte ihn nicht mehr, denn der fiel leblos zu Boden. Blut und Gehirnmasse quollen aus seinem Schädel.
    Dann zog der Protektor die Axt abrupt zurück, fing die Klinge des nächsten Feindes über dem Kopf ab, und während er die verhakten Waffen drehte, um den Gegner zu entwaffnen, hielt er das

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