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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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hielt ihn zurück.
    »Nein, Hirad, überlasse es ihm. Sie können ihn nicht verletzen. Lass uns zum Strand laufen.« Der Barbar nickte.
    »Genau wie wir es geplant haben«, sagte er und wandte sich nach Norden, um den ausgebrannten Zelten auszuweichen. Ein dunkler Schatten flog über seinen Kopf hinweg, sank herab und näherte sich ihm. Er zuckte zusammen und hob das Schwert. Denser schwebte vor ihm, er hatte die Schattenschwingen angelegt und trug Ilkar in seinen Armen.
    »Wir müssen noch mehr zerstören. Holt das Boot und fahrt auf die Bucht hinaus. Ich fliege hinterher«, sagte Denser. Ilkar sagte nichts, er hatte die Augen geschlossen und bereitete einen Spruch vor.
    »Sei nur vorsichtig, Denser«, warnte Erienne ihn.
    »Darauf kannst du Gift nehmen.« Er schoss wieder hinauf und flog zum südlichen Ende des Lagers. Hirad verfolgte seinen Flug. Der schwarze Schaft eines Pfeils, der die Magier
verfehlte, hob sich im Lichtschein der Feuer ab. Gleich darauf wurden die Tore der Koppeln, auf denen Kühe und Pferde standen, zerstört, und die Tiere gingen durch.
    »Der Rabe, los jetzt.« Hirad rannte zum Ufer und überließ es Thraun, die Wesmen abzuschlachten, während die Magier ihr Zerstörungswerk taten.
     
    Thraun konnte die Brände riechen, die Angst und das Blut, den Geruch von Beutetieren und Hunden. Er lief rasch durch das Gras, sein hellbrauner Körper war im nächtlichen Zwielicht kaum zu erkennen, und seine Pfoten machten keine Geräusche. Am Rand des Menschenlagers blieb er stehen. Unzählige Witterungen kämpften um die Vorherrschaft, doch er ignorierte sie alle. Vor dem Mann-Rudelbruder sammelten sich Feinde. Sie bedrohten ihn, sie hatten die scharfen Waffen erhoben. Die Laute des Rudels im Kopf und den Geruch des Waldes in der Nase griff er an.
    Der erste Feind hatte nicht einmal Zeit, sich zu ihm umzudrehen. Er sprang, packte die ungeschützte Kehle mit den Zähnen, setzte dem Mann die linke Pfote auf die Brust und schlug mit der rechten einen zweiten Gegner nieder. Blut drang in sein Maul und benetzte seine Nase. Sein erfreutes Knurren war das letzte Geräusch, das sein Opfer hörte.
    Panik erfasste den Feind. Die Kämpfer verließen die Reihen und rannten davon. Thraun drehte sich um. Der Mann-Rudelbruder und die anderen entfernten sich rasch. Wasser. Er hatte Mühe, sich zu erinnern. Er wollte sich mit ihnen auf dem Wasser treffen. Er blickte nach unten und schlug mit einer Pfote nach dem Mann, den er umgeworfen hatte. Der Mann rührte sich nicht mehr, Blut bedeckte das zerschmetterte Gesicht. Thraun heulte noch einmal und rannte los, folgte der Fährte vom Mann-Rudelbruder und widerstand dem Drang, die Beutetiere zu jagen, die überall herumsprangen.
Ihre Angst war ein verlockender Geschmack in seinem Maul.
    Der Mann-Rudelbruder lief am Rand des Lagers entlang, Thraun rannte durch die erste Zeltreihe. Die meisten Zelte brannten, und die Bewohner waren tot oder stolperten panisch umher. Die Ordnung des Lagers war zerstört. Rechts hörte er Alarmrufe. Drei Feinde bewegten sich auf den Mann-Rudelbruder zu. Thraun rannte sie einfach über den Haufen, erwischte den ersten an der Brust und warf ihn gegen die anderen beiden. Im Blutrausch zerfetzte und verstümmelte er sie, schlug die Reißzähne in ihr Fleisch und schüttelte den Kopf hin und her. Mit den Pfoten schlug er zu, und mit den Krallen scharrte er.
    Von oben traf ihn ein Feind mit seiner scharfen Waffe. Sie stach in seine Haut, und er kläffte erschrocken und drehte sich mit großen Augen zu seinem Angreifer herum. Es war ein harter Schlag gewesen, doch Thrauns Flanke war nicht aufgerissen. Er bleckte die Zähne und griff an.
     
    Denser flog zu den brennenden Zelten zurück. Er stieg hoch, um das Durcheinander zu betrachten, das er auf so spektakuläre Weise angerichtet hatte. Panische Wesmen bekämpften die sich ausbreitenden Brände, doch ihre Eimerkette konnte gegen das Flammenmeer kaum etwas ausrichten. Ilkars Kraftkegel hatte auf zwanzig Fuß Länge den Zaun der Viehkoppel umgelegt. Verängstigte Pferde und Kühe gingen durch, brachten sich vor den hellen gelben Flammen in Sicherheit und trampelten Männer und Zelte einfach nieder.
    Links von ihm biss Thraun gerade in den Schwertarm eines unglücklichen Wesmen-Kriegers, und weiter hinten in den Schatten jenseits des Feuers sah man den Raben, zumindest im Augenblick unbehelligt, am Ufer nach Norden laufen.

    Für Denser wurde Ilkar allmählich etwas schwer in den Armen. Denser war ein

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