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Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit

Titel: Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Jeder Augenblick, den sie herausschinden konnten, war wichtig.
    »Ich könnte Feuerkugeln heraufbeschwören«, sagte Denser.
    »Nein, Mann aus Xetesk. Schaffe Erienne von diesem verdammten Schiff herunter«, fauchte Hirad. »Verschwinde, bevor ich dich über Bord werfe. Wir kommen gleich nach.«
    »Das will ich doch hoffen«, sagte Denser.

    »Flieg schon!« Der Erste der Schwarzen Schwingen kam um die Ecke und fuchtelte in Schulterhöhe mit dem Schwert herum. Hirad blockte ab, dann zog er seine Klinge von links nach rechts. Der Mann wich rückwärts aus, um dem Hieb zu entgehen, nahm sein Schwert wieder nach vorn und versuchte es mit einem Stich. Hirad blockte auch diesen Angriff mühelos ab und versetzte dem Mann mit der rechten Faust einen Rückhandschlag ins Gesicht. Dann drang er auf ihn ein, was sein Unterschenkel mit stechenden Schmerzen quittierte, und stach zu. Die Klinge kam in seinem Rücken wieder zum Vorschein. Er hatte ihn mitten im Körper erwischt und die Lederrüstung glatt durchbohrt. Er spürte, wie das Schwert an der Wirbelsäule kratzte, und zog es wieder heraus. Der Mann brach vor ihm zusammen.
    »Ilkar, wie geht es?« Hirad rückte weiter vor, als er sah, wie eine Armbrust um die Ecke geschoben wurde. Seine Klinge rutschte am Schaft der Armbrust entlang durchs Visier und fuhr den Mann der Schwarzen Schwinge ins Auge. Der Mann schrie und zog unwillkürlich ab. Der Bolzen kratzte harmlos über Hirads Lederrüstung.
    »Ich halte sie zurück«, sagte Ilkar atemlos. »So gerade eben.«
    »Mach weiter und achte auf Armbrüste.«
    Er sah sich über die Schulter um. Erienne und Denser waren verschwunden.
    »Zeit zu gehen, Ilkar.«
    »Wie denn?«
    Hirad bückte sich und wartete, seine Wunde pochte heftig. Der nächste Angreifer war vorsichtiger. Der Barbar lauschte aufmerksam und hörte die Stiefel übers Holz scharren. Und dann noch einmal. Er hielt sich mit der linken Hand fest, ignorierte die aufwallenden Schmerzen in
der Wade, beugte sich vor und schlug niedrig zu. Sein Schwert traf den Mann am Fußgelenk und schlug durch den Stiefel bis auf den Knochen durch. Der Mann der Schwarzen Schwingen heulte und kippte um. Weitere Bolzen pfiffen vorbei, verfehlten ihn aber erfreulich weit.
    Hirad drehte sich zurück. Jetzt oder nie. Er humpelte zur hinteren Reling. Ilkar war noch nicht ganz so weit.
    »Hinter dir«, sagte er, als er sich Ilkar näherte. »Duck dich, wenn ich es sage.«
    Ilkar wehrte einen Schlag auf den Magen ab und stieß den Mann fort, doch der Gegner war stark, riss das Schwert zurück und holte weit aus.
    »Jetzt!«
    Ilkar duckte sich. Hirad zog das Schwert in einem weiten Bogen herum, blockte den nach unten geführten Schlag ab und brachte den Wächter aus dem Gleichgewicht. Hirad stieg über Ilkar hinweg und knallte dem Mann die Faust ins Gesicht. Er taumelte einen Schritt zurück.
    »Schattenschwingen und weg, Ilkar.«
    »Sie fallen uns in den Rücken, Hirad.«
    »Ich halte sie auf. Los jetzt.«
    »Nein.«
    Hirad schlug noch einmal zu, und der Mann der Schwarzen Schwingen konnte gerade eben noch abblocken.
    »Vertrau mir, und verlier mich nicht aus den Augen. Verschwinde.«
    Er trat vor und hackte dem Gegner das Schwert in den Hals. Der Mann taumelte und stürzte über die Reling.
    »Fischfutter«, knurrte Hirad. »Wer ist der Nächste?«
    Er hörte, wie Ilkar hinter ihm die Schwingen aktivierte und vom Deck abhob.

    »Hirad, sie kommen«, rief der Elfenmagier.
    Hirad lehnte sich mit dem Rücken an die Wand der Achterkabine. Von rechts tasteten sich Schwarze Schwingen an der Reling entlang vor. Hinter ihnen sah er Armbrustschützen.
    »Verlier mich nicht aus den Augen, Ilkar!«, rief er in die Nacht. Er betete, dass der Elf ihn beobachtete.
    »Lass die Waffe fallen«, sagte der Kämpfer.
    Hirad lächelte. »Wohl kaum«, entgegnete er.
    Er machte einen Schritt, sprang über die Reling und stürzte sich mit vorgestrecktem Schwert hinab.
    Das eiskalte Wasser nahm ihn auf, die riesigen, dunklen Wellen schlugen über ihm zusammen. Er kam kurz hoch, trat Wasser und spürte die verletzte Wade, der das Salzwasser nicht bekam. Er suchte den Himmel ab, konnte aber nichts erkennen. Die Meerulme entfernte sich langsam, während er von einer weiteren Welle gehoben wurde. Der Wind pfiff ihm um die Ohren, und er spürte, wie schon wieder der Hagel herunterprasselte. Er fühlte sich schwer, sehr schwer.
    Eigentlich sollte er sein Schwert loslassen und versuchen, die Lederrüstung abzustreifen, aber

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