Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit
»Anscheinend sind sie überall. Die Nachricht von deiner Reise ist in die falschen Ohren gedrungen, und sie kommen immer öfter. Wir haben sie getötet, wenn es nötig war, aber sie lassen sich nicht abhalten. Hilf uns, Hirad Coldheart.«
Hirad schlug über seinem Kopf mit der Faust gegen die Wand. All die Stürme, die Unwetter und die Überschwemmungen. Und anscheinend mussten immer nur die Unschuldigen sterben.
»Das werde ich tun, Großer Kaan«, versprach er. »Ich rufe dich, sobald wir die Al-Drechar erreicht haben.«
»Es sollte bald sein«, mahnte der alte Drache. »Sonst wird es nicht mehr lange dauern, bis einer dieser Jäger seine Beute bekommt.«
Damit war er fort.
Hirad musste an die Luft. Er sprang von der Koje auf und ging aufs Deck hinaus. Draußen stellte er sich an die Steuerbordreling und blickte aufs ruhige Meer hinaus. Wunderschön und blau war es. Er kratzte sich am Kopf, blies die Wangen auf und wünschte sich, das Schiff möge schneller fahren. Dann hörte er, wie sich jemand näherte.
»Ist was nicht in Ordnung?«, fragte Ilkar.
»Das Übliche«, entgegnete Hirad.
»Die Kaan.«
Hirad nickte. »Ich weiß nicht, was ich …«
Aber Ilkar hörte nicht zu. Der Elf starrte aufs Meer, in die Richtung, in die sie fuhren, rannte zum Bug des Schiffs, beugte sich vor und spähte in die Ferne zum leeren Horizont jenseits der Meerulme . Hirad kam zu ihm.
»Was ist denn los, Ilkar?«, fragte er.
Ilkar schüttelte den Kopf. »Bei den ertrinkenden Göttern, Hirad, es sind so viele.«
»Viele? Wer denn?«
Vom Krähennest ertönte ein Ruf.
»Die da.« Ilkar deutete aufs Meer.
Hirad strengte seine Augen an und konnte im Dunst am Horizont winzige Schatten erkennen. Es waren Segel, er zählte sieben. Vielleicht sogar noch mehr, doch er konnte es wegen der Entfernung nicht deutlich erkennen.
»Wer ist das?«, fragte er, obwohl er die Antwort schon wusste.
»Dordovaner«, sagte Ilkar. »Das ist die ganze verdammte dordovanische Flotte.«
Hirad wartete nicht, er durfte jetzt keine Zeit mehr verlieren. Er kehrte in die Kabine zurück. Sie brauchten Hilfe, und ob mit oder ohne Feuer, es gab nur eine Quelle dafür.
Die Kaan.
Denser küsste zärtlich Eriennes Brüste. Seine Zunge spielte mit ihren Brustwarzen, während er mit der Hand ihre Seite und den rechten Oberschenkel streichelte. Sie kicherte, hob den Kopf und sah ihm in die Augen.
»Das habe ich mir lange vorgestellt«, sagte er. »Aber nicht praktiziert, will ich hoffen.« Sie zog ihn an sich, um ihn zu küssen. »Ich frage mich, wie du mit glatt rasiertem Gesicht wärst.«
Denser kratzte sich am Kopf. »Jünger«, sagte er. »Eindeutig jünger.« Doch Erienne konnte sehen, dass sein Lächeln gezwungen war.
»Was ist, Liebster?«, fragte sie. »Schau nicht so finster. Wir sind fast da.«
»Ja, ich weiß.« Er wandte den Blick ab und betrachtete ihren Bauch, über den er die Hand bis hinunter zu ihren
Schamhaaren wandern ließ. Erienne spürte einen warmen Schauer, doch sie schob seine Hand weg.
»Was ist los?«, fragte sie. »Keine Antwort, kein Spaß.«
Er starrte sie an, und sie sah, wie sein Blick vom Haar bis zum Kinn über ihr Gesicht irrte. Schließlich nickte er.
»Also gut, warum nicht jetzt.«
Er rollte aus dem Bett, und sie sah zu, wie er sein Hemd und sein Lendentuch anlegte. Auf einmal schlug ihr Herz aufgeregt, und ihr schossen allerhand unangenehme Gedanken durch den Kopf.
»Denser?«
»Zieh dein Hemd an und sieh dir das hier an.«
Sie suchte und fand ihr Hemd, entwirrte es und streifte es sich über den Kopf. Unterdessen öffnete er ein Schränkchen und zog ein Pergament heraus. Er gab ihr eine Seite.
»Hast du das schon einmal gesehen?«, fragte er. Er setzte sich neben sie und streichelte ihr Haar.
Sie zog sich das Hemd über die Hüften herunter und setzte sich auf den Saum, um ihre Blöße zu bedecken. Dann faltete sie das Blatt auseinander und keuchte.
»Woher hast du das?«
»Aus eurer Bibliothek«, erklärte er. »Ich habe noch mehr, aber dies hier solltest du als Erstes sehen.«
Sie blickte ihm tief in die Augen und sah seine schreckliche Sorge. Ihr Herz machte einen Satz und pochte schmerzhaft. Sie hatte Angst.
»Aber das ist eine Überlieferung. Niedere Überlieferung, und auf jeden Fall dordovanisch.«
»Es ist ein Teil der Tinjata-Prophezeiung«, sagte er.
Erienne schüttelte den Kopf. »Ich kenne sie nicht.«
»Das weiß ich. Sie verstecken sie vor den Leuten, die
sie nicht sehen sollen,
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