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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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Murmeln und erleichtertem Seufzen. Offensichtlich herrschten geteilte Meinungen darüber, wie wir mit ihnen verfahren sollten. Einige wollten sie tot sehen, aber den anderen war es ebenso wie mir zuwider, hilflose Männer zu töten. »Wie Ihr wünscht, mein Lord«, antwortete Dorian sofort. Es war das erste Mal, dass er mich so ansprach. Ich hoffte, er machte es sich nicht zur Gewohnheit.
    »Finde heraus, wer ihr Kommandant ist. Außerdem will ich alles wissen, was sie uns über ihre Stärke, die Zusammensetzung der Truppe und die Befehlskette sagen können. Danach dürfen sie gehen. Wenn sie sich ihren Gefährten wieder anschließen wollen, können sie schon morgen mit allen anderen zusammen sterben.« Dabei blickte ich die Gefangenen gelassen an.
    Als ich Joe unter den Überlebenden erkannte, atmete ich erleichtert auf. »Joe, stellt zwanzig Männer mit Bogen und Schwertern auf, um die Scheune zu bewachen. Falls die Angreifer noch einen weiteren meiner Kreise entdecken und ihn benutzen, will ich es sofort erfahren. Solange ich nichts anderes befehle, tötet jeden, der darin erscheint. Kein Zögern, keine Verhandlungen.«
    »Wäre es nicht sicherer, die Kreise sofort zu zerstören?«, gab er zu bedenken.
    »Nein, ich brauche sie noch. Angesichts ihrer derzeitigen Position ist der einzige Kreis, den sie benutzen könnten, derjenige, durch den ich selbst gekommen bin. Behaltet ihn genau im Auge.« Ich führte ihn hinein und zeigte ihm, welchen Kreis ich meinte.
    Dann ließ ich sie allein und begab mich in meine Gemächer. Ich war sehr müde und musste dringend etwas schlafen.

Es war dunkel, als mich ein Geräusch aus dem Schlaf riss. Eigentlich hatte ich nur ein wenig schlummern wollen, aber mein Körper hatte offenbar andere Vorstellungen gehabt. Das fehlende Sonnenlicht verriet mir, dass ich den Rest des Nachmittags verschlafen hatte. Erstaunlicherweise war niemand gekommen, um mich zu wecken. Wie mir ein recht lautes Schnarchen verriet, war Penny schon bei mir. Als ich mich hingelegt hatte, war sie noch nicht dort gewesen, aber sie brauchte den Schlaf sicher ebenso dringend wie ich. Um sie nicht zu stören, stand ich so leise wie möglich auf.
    Ein weiteres Klopfen an der Tür machte mir klar, wovon ich erwacht war. Ich huschte durch das Zimmer und öffnete. Es war Dorian. »Jetzt haben sie die Stelle erreicht, wo die Straße nach Washbrook abzweigt,« berichtete er ohne Einleitung.
    Das erregte meine Aufmerksamkeit. Ausgehend von Arundel, waren sie anscheinend im Tal ausgeschwärmt. Wenn sie noch weiter vorstießen, entkamen sie unserer Falle. Wir hatten angenommen, sie würden abbiegen und uns in Cameron angreifen. Ich hatte keine Ahnung, warum sie Männer in Arundel zurückgelassen hatten, aber das spielte jetzt keine Rolle. Ob sie uns als Nachschublager betrachteten oder die Burg zerstört und leer zurücklassen wollten, war einerlei. Ihr Haupttrupp befand sich dort, wo er sein musste. »Wie spät ist es?«, fragte ich.
    »Kurz nach acht Uhr«, erwiderte er.
    »Hm.« Nachdenklich zauste ich meinen Bart.
    »Willst du die Dinge jetzt in Bewegung setzen?«, fragte er besorgt.
    »Noch nicht. Es ist zu früh. Oder vielmehr zu spät.«
    »Mort, wenn du zu lange zögerst, und sie marschieren weiter, dann werden sie außer Reichweite sein.« Dorians Miene, die von Natur aus grüblerisch war, kam nun voll zur Geltung.
    »Wenn wir jetzt beginnen, verstreuen sie sich in alle Winde. In der Dunkelheit laufen sie planlos hin und her. Einige werden in den Wald rennen statt ins Tal, und das wäre noch schlimmer«, erwiderte ich. »Schlaf dich aus. Der Spaß beginnt, sobald es hell wird.«
    »Als ob jetzt jemand schlafen könnte!«, stöhnte er.
    »Versuch es lieber. Morgen wirst du keine Zeit mehr dazu haben«, riet ich ihm. »Wir sehen uns vor dem Morgengrauen.«
    »Aber Mort …«, setzte er an. Ich schloss ihm die Tür vor der Nase.
    »War das Dorian?«, fragte Penny schläfrig.
    Ich erzählte ihr, was es Neues gab und spielte es dabei ein wenig herunter. Ich dachte mir, sie könnte etwas Schlaf brauchen. Leider scheiterte ich kläglich. Eine Stunde später waren wir immer noch wach und starrten die Decke an. Schließlich gaben wir es auf und verbrachten die Zeit mit angenehmeren Dingen, da wir ohnehin nicht schlafen konnten.
    Erschrocken fuhr ich auf. »Wie spät ist es?« Das wurde in der letzten Zeit anscheinend zur wichtigsten Frage für mich.
    Penny hatte sich schon angekleidet. »Kurz nach drei Uhr morgens.«

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