Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)
entfernt, um es sehen zu können, doch nun wurde Arundel von einer Reihe von Explosionen vernichtet, die ebenso schlimm sein mochten wie die auf der Straße. Ich konnte nicht sicher sein, ob die Feinde dort wirklich Krieger zurückgelassen hatten, aber es war besser, auf Nummer sicher zu gehen. Einige Sekunden später hallten die Explosionen durch das Tal.
Nun war es Zeit zu gehen. Die Überlebenden stolperten auf dem Gras in unsere Richtung. Auf einmal bemerkte ich, dass einige Glassteine in dem ersten Beutel noch heil waren. Ich wollte das Werk vollenden, legte den Beutel wieder auf den Stein und zerstörte sie nacheinander. An verschiedenen Punkten der Straße waren vereinzelte Explosionen zu sehen. Nach mehreren Schlägen waren sicherlich alle Glasperlen zerstört, aber ich hämmerte noch weiter und schlug auf den Felsblock ein, bis die Splitter in alle Richtungen flogen. Irgendjemand rief etwas, aber ich hörte nicht darauf, bis Penny mein Handgelenk ergriff und den Hammer mitten in der Bewegung aufhielt.
Das war ein Beweis für ihre Körperkraft, denn der Hammer wog mehr als zehn Pfund, und sie hatte meinen Arm ganz mühelos festgehalten. Mit der anderen Hand nahm sie mir sanft den Hammer ab, während ich sie anstarrte. Nach einer Weile schloss ich den Mund. Ich hatte geschrien und es nicht einmal bemerkt. »Wir müssen jetzt gehen. Sie sind fast hier«, erklärte sie mir ruhig.
Ich nickte und stand auf. Ein paar Schritte und ein Augenblick der Konzentration, dann waren wir wieder zu Hause. Im Burghof herrschte eine eigenartige Stille, als wir zwischen den Menschen, die dort beschäftigt waren, hindurchliefen. Alle beobachteten mich genau, während ich zur Haupttür ging. Auf diesen Gesichtern sah ich überall die gleiche Frage, bis endlich jemand laut zu fragen wagte: »Wie ist es gelaufen, Mylord?«
Ich riss mich zusammen, da ich ihnen nicht die Qualen zeigen wollte, die ich innerlich litt. Sie brauchten Hoffnung und keinen Anführer, der von Schuldgefühlen und Selbstzweifeln zerfressen war. So holte ich tief Luft und sprach laut zu allen, die mich hören konnten: »Es ging besser als erwartet. Die meisten Feinde sind tot. Diejenigen, die überlebt haben, werden in der kurzen Zeit, die ihnen noch bleibt, ihre Toten betrauern.«
Als ich innehielt, stieß jemand einen Ruf aus. Ich wartete, doch andere fielen noch viel lauter mit ein. Alle Menschen im Hof und alle im Bergfried scharten sich um mich. Der Jubel schwoll an, und dann wiederholten sie im Singsang immer wieder meinen Namen. Ich ertrank fast in ihrer Bewunderung. Sie bejubelten einen Schlächter. Ich hatte einen harten Kloß in der Kehle und wusste, ich würde die Fassung verlieren, wenn sie nicht bald aufhörten.
Mit erhobenen Händen bat ich um Schweigen, und endlich hatten sie ein Einsehen. Sobald sie sich so weit beruhigt hatten, dass sie mich wieder hören konnten, sorgte ich mit zusätzlichen Rufen für Ruhe, bis es schließlich still war. »Wir haben den ersten Schritt getan, aber wir haben heute noch viel vor uns, und es wird nicht leicht. Lord Dorian und Master Cyhan werden gleich kommen, um euch einzuteilen. Die meisten von euch sollen ausgesandt werden, um die Feinde zu beobachten. Auf vier Meilen liegen Tote an der Straße. Unter ihnen sind auch Verletzte, die noch eine lange Zeit brauchen werden, um zu sterben. Eure Aufgabe ist es, ihnen Gnade zu erweisen. Ihr werdet auch dafür sorgen, dass sich der Feind ins Tal zurückzieht, um sich neu aufzustellen. Dankt mir noch nicht, solange ihr nicht die blutige Arbeit seht, die dort vor euch liegt.«
Damit drehte ich mich um und ließ sie stehen. Ich musste mich so dringend zurückziehen, wie ein Verdurstender das Wasser braucht. Allerdings schaffte ich es nicht bis in mein Quartier. Dorian hielt mich im Korridor auf. »Mordecai! Warte! Wir müssen reden!«
Ich konnte sehen, wie Penny ihm etwas zuflüsterte, vermutlich eine Warnung in Bezug auf meine Gemütsverfassung. Ich tat so, als hätte ich es nicht bemerkt. »Wir haben doch gestern schon darüber gesprochen«, antwortete ich müde.
Voller Sorge sah er mich an. »Das war gestern. Du hast uns noch keine Einzelheiten des Plans genannt. Pläne ändern sich, wenn sich die Lage ändert.«
Ich seufzte. »Es ging besser als erwartet. Wenn alles vorbei ist, müssen wir vier Meilen Straße neu bauen. Arundel liegt in Trümmern.«
»Aber was ist aus ihrem Heer geworden? Wie viele Krieger haben überlebt?«, drängte er.
Es fiel mir
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