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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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seinen Augen glomm der Wahnsinn des Mal’goroth.
    Inzwischen war ich wieder auf den Beinen und hob den Stab. Wortlos lenkte ich die Energie durch das Holz, während ich ihm antwortete. »Und du weißt offensichtlich nicht, wann die Zeit gekommen ist, den Mund zu halten und zu krepieren.« Der gebündelte Lichtstrahl durchbohrte seinen Schild und schnitt seinen Körper in der Mitte entzwei. Er war tot, ehe er auf dem Boden aufschlug, sein Gesicht war in ungläubigem Staunen erstarrt. Dann lenkte ich den Strahl nach unten und zerstörte den Kreis, der nach Arundel führte. Diesen Fehler wollte ich nicht noch einmal begehen.
    »Alles klar?«, fragte ich Penny, die gerade wieder aufstand.
    »Was denkst du denn?«, fauchte sie mich an. Das fasste ich als Bejahung auf. Draußen waren immer noch Kampfgeräusche zu hören. Wir warteten einen Augenblick, unterdessen nahm ich einen kleinen Beutel mit Steinchen in die Hand. Penny legte ein Ohr an das Holz. Ich hätte ihr sagen können, dass niemand unmittelbar vor der Tür stand, aber sie schien für solche Hinweise zurzeit nicht sehr empfänglich. »Bist du bereit?«, fragte sie mich.
    »Ja.« Dann riss sie die Tür auf.
    Auch im Burghof herrschte das Chaos. Überall, wohin mein Blick fiel, kämpften die Männer in kleinen Gruppen. Eine feste Frontlinie gab es nicht, auch keine Verteidigungsstellungen. Die Feinde und die Verteidiger aus Washbrook waren in einen heftigen Kampf ums Überleben verstrickt. Daran war ganz und gar nichts Poetisches. Die Krieger hackten und stachen, und stellenweise stand das Blut wie zähflüssiger Schlamm auf dem Boden. Penny und ich wechselten einen raschen Blick. »Geh nur«, sagte ich. »Ich komme schon zurecht.« Sie war fort, ehe ich ganz ausgesprochen hatte.
    Ich hielt nicht inne, um sie zu beobachten. Während sie ihr blutiges Handwerk ausübte, wollte ich ohnehin nicht zuschauen. Mit Bedacht wählte ich die Ziele aus und achtete darauf, meine eigenen Männer zu verschonen. Das Gute an den Steinen war, dass ich mit ihnen ziemlich genau zielen konnte. Sobald ich ein Opfer ausgewählt hatte, verfehlten sie nie das Ziel. Nacheinander gingen die Gegner zu Boden. Die meisten trugen zwar Helme, aber das spielte keine große Rolle. Die Wucht war groß genug, um die Männer besinnungslos zu schlagen. Sobald sie stürzten, sorgten die rächenden Schwerter von Washbrook dafür, dass sie nie wieder aufstanden.
    Binnen Minuten wendete sich das Blatt. Im Hof befanden sich höchstens fünfzig Angreifer, und sie bekamen keine Verstärkung mehr. Die Verteidiger dagegen sammelten sich in immer größerer Zahl. Der Angriff hatte sie überrascht, aber nun waren sie im Vorteil, und sobald auch Cyhan und Dorian eingriffen, wurde die Lage für die Feinde vollends aussichtslos.
    Inzwischen waren es nur noch zehn, die in einem Kreis eng beieinanderstanden und sich gegenseitig schützten. Ihre Mienen sagten mir alles, was ich wissen musste. Der Kampfgeist hatte sie verlassen. »Streckt die Waffen, dann könnt ihr überleben«, rief ich ihnen zu. Sie hielten kurz inne, dann fielen die Waffen klappernd auf den Boden.
    »Bringt sie zum Gefängnis«, befahl Cyhan unseren Männern.
    Dorian tippte ihm mit verlegener Miene auf die Schulter. »Wir haben eigentlich gar kein Gefängnis gebaut. Es stand ganz unten auf der Liste, und so weit sind wir nie gekommen.«
    Der ältere Krieger zuckte mit den Achseln. »Dann müssen wir sie wohl töten.« Das Schwert erschien in seiner Hand, als wäre es schon immer dort gewesen, und seine unbeteiligte Miene machte einen beängstigenden Eindruck. »Wartet!«, rief ich und trat vor. »Diese Männer haben sich ergeben. Wir können sie nicht töten.«
    Cyhan seufzte. »Ehre ist gut und schön, Euer Exzellenz, aber wir befinden uns hier im Krieg. Wir haben keinen Ort, wo wir sie sicher festhalten können, und wir können keine Leute abordnen, um auf sie aufzupassen.«
    »Diese Männer sind nicht anders als wir, auch sie haben Häuser und Familien. Ich werde niemanden töten, der sich ergeben hat«, erklärte ich ihm geradeheraus.
    »Was ist aus dem Satz ›Ich töte jeden Soldaten, der den Fuß in dieses Tal setzt‹ geworden?«, gab Cyhan zurück.
    Ich knirschte mit den Zähnen und ging nicht darauf ein. »Dorian, führ sie in die große Halle und verhöre sie. Wenn sie deine Fragen freimütig und offen beantworten, lassen wir sie heute Abend frei. Danach können sie sich selbst entscheiden.«
    Die Reaktion der Menge bestand aus Keuchen,

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